Diese Arbeit geht der Frage nach, ob das Phänomen der "wahrgenommen Partizipation" im Teamsport überhaupt und speziell im heutigen Profifußball existiert.
Besonders im Sportmanagement ist die Forschung in Bezug auf die Problematik defizitär. Fußballfans sollten daher in ihrer Rolle als Stakeholder vermehrt Mitspracherecht erhalten, um einen größeren Einfluss auf vereinspolitische Entscheidungen zu haben. Es gilt demnach zu überprüfen, ob die bisherigen Forschungserkenntnisse in Bezug auf die in dieser Arbeit zu untersuchende Problematik neu oder lediglich bestätigend sind. Die Relevanz dieser Problematik zeigt sich vor allem in den Konsequenzen, die durch das Auseinanderdriften zwischen Vereinen und Fans entstehen können. Der Fußball verliert nicht nur an seiner unmittelbaren Attraktivität für die Fans. Die Fans erzeugen das psychologisch sehr wichtige Element der Stadionatmosphäre und können das Markenimage des Vereins beeinflussen. Auch in ökonomischer Hinsicht profitieren die Profivereine von ihren Fans, beispielsweise durch den Verkauf von Fanutensilien wie Trikots und Schals, das Ticketing oder durch vereinseigene TV-Kanäle oder Zeitschriften.
Die vorliegende Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert. Im einleitenden Teil werden der thematische Hintergrund, das Ziel und die Fragestellung sowie die Relevanz der Thematik beschrieben. Im zweiten Teil werden die für den weiteren
Verlauf und zum Verständnis der Arbeit notwendigen Begriffe erläutert. Anschließend werden "Fans" als eigenständiger Forschungsgegenstand in ihren Grundzügen charakterisiert. Der theoretische und damit dritte Teil dieser Arbeit widmet sich dem Stand der Forschung. Darauf aufbauend soll der Stand der Forschung hinsichtlich Ursachen und Folgen "wahrgenommener Partizipation" im Teamsport untersucht werden. Infolgedessen soll der Stand der Forschung kritisch evaluiert werden, um aufzuzeigen, dass es notwendig ist, die Forschung an dieser Thematik voranzutreiben. Im vierten Teil der Arbeit geht es um die Methodik der Studie. Dazu wird das Forschungsdesign sowie die Erhebungsmethode und die Auswertung (qualitative Inhaltsanalyse) der Daten erläutert. Der fünfte Teil beinhaltet die Darstellung der Ergebnisse. Im sechsten Kapitel der Arbeit werden die Ergebnisse kritisch diskutiert und es werden auf praktische Handlungsempfehlungen sowie die Grenzen der Studie eingegangen. Das siebte und letzte Kapitel fasst abschließend die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Abstract
- Danksagung
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Thematischer Hintergrund und Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Neuheit der Problematik
- 1.3 Relevanz des Themas
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2. Begriffliche Grundlagen
- 2.1 Partizipation
- 2.2 Fans als Forschungsgegenstand
- 3. Theoretischer Teil
- 3.1 Forschungsstand
- 3.1.1 Literatur im Hinblick auf Definitionen zum Phänomen
- 3.1.2 Literatur im Hinblick auf Ursachen und Folgen
- 3.2 Kritische Würdigung und eigene Definition
- 4. Methodik
- 4.1 Forschungsdesign
- 4.2 Datenerhebung
- 4.2.1 Sampling
- 4.2.2 Qualitative Tiefeninterviews
- 4.2.3 Interviewleitfaden
- 4.3 Datenauswertung
- 4.3.1 Qualitative Inhaltsanalyse
- 5. Darstellung der Ergebnisse aus den Interviews
- 5.1 Generelle Aspekte
- 5.2 Ursachen des Phänomens
- 5.2.1 Einbindung der Fans in das Vereinsgeschehen
- 5.2.2 Tatsächliche Mitbestimmungsmöglichkeiten
- 5.2.3 Interaktionsmöglichkeiten
- 5.2.4 Transparenz
- 5.3 Folgen des Phänomens
- 5.3.1 Stimmungslage der Fans
- 5.3.2 Negative Auswirkungen „wahrgenommener Partizipation“
- 5.3.3 Engagement der Fans
- 6. Interpretation und praktische Handlungsempfehlungen
- 6.1 Grenzen der Arbeit
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der „wahrgenommenen Partizipation“ von Fans im Zusammenhang mit professionellen Fußballvereinen, d.h. der Frage, ob und inwieweit Fußballfans das Gefühl haben, an den Angelegenheiten ihrer Vereine teilzuhaben. Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs hat zu einer starken Entfremdung von Fußballfans von ihren Vereinen geführt. Die Forschung hat sich nur sehr selten mit diesem Phänomen beschäftigt. Es gibt nur sehr wenige Studien, die sich mit diesem Phänomen befasst haben, ohne es jedoch im Detail zu untersuchen. Zum einen beleuchtet diese Arbeit den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur zum Thema und erarbeitet zum anderen eine eigene Definition der „wahrgenommenen Partizipation“ von Fußballfans im Teamsport. Darüber hinaus werden die Ergebnisse von Tiefeninterviews mit Fußballfans vorgestellt, die durchgeführt wurden, um einen realen Auszug der verschiedenen Meinungen der Fans und der Probleme zu zeichnen, die sie in diesem Zusammenhang identifizieren. Die Arbeit wird von drei Hauptfragen geleitet. Erstens, ob das Phänomen allgemein bei Fußballfans vorhanden ist, zweitens, was die Ursachen/Bestimmungsfaktoren für die wahrgenommene Partizipation sind und schließlich, was die Folgen dieses Phänomens sind.
- Definition und Abgrenzung des Phänomens der „wahrgenommenen Partizipation“ von Fans
- Analyse der Ursachen und Determinanten für die wahrgenommene Partizipation
- Erforschung der Auswirkungen der wahrgenommenen Partizipation auf die Fans und den Verein
- Entwicklung praktischer Handlungsempfehlungen für Vereine, um die wahrgenommene Partizipation von Fans zu fördern
- Bedeutung der „wahrgenommenen Partizipation“ für die Zukunft des Fußballs
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt den thematischen Hintergrund und die Problemstellung der Arbeit vor. Es werden die Zielsetzung, die Neuheit der Problematik und die Relevanz des Themas erläutert. Abschließend wird der Aufbau der Arbeit dargestellt.
- Kapitel 2: Begriffliche Grundlagen: In diesem Kapitel werden die zentralen Begriffe der Arbeit, wie Partizipation und Fans, definiert und abgegrenzt. Es wird auf die Besonderheiten von Fans als Forschungsgegenstand eingegangen.
- Kapitel 3: Theoretischer Teil: In diesem Kapitel wird der aktuelle Forschungsstand zum Thema „wahrgenommene Partizipation“ von Fans in der wissenschaftlichen Literatur dargestellt. Es werden verschiedene Definitionen, Ursachen und Folgen des Phänomens diskutiert. Anschließend wird eine eigene Definition der „wahrgenommenen Partizipation“ erarbeitet und kritisch gewürdigt.
- Kapitel 4: Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit, einschließlich des Forschungsdesigns, der Datenerhebung und der Datenauswertung. Es werden die verwendeten Methoden, wie qualitative Tiefeninterviews und die qualitative Inhaltsanalyse, erläutert.
- Kapitel 5: Darstellung der Ergebnisse aus den Interviews: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der durchgeführten Interviews mit Fußballfans dargestellt. Es werden sowohl generelle Aspekte des Phänomens als auch die Ursachen und Folgen der „wahrgenommenen Partizipation“ aus der Sicht der Fans beleuchtet.
- Kapitel 6: Interpretation und praktische Handlungsempfehlungen: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit interpretiert und es werden praktische Handlungsempfehlungen für Vereine abgeleitet, um die „wahrgenommene Partizipation“ von Fans zu fördern. Außerdem werden die Grenzen der Arbeit aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der „wahrgenommenen Partizipation“ von Fans im Fußball, insbesondere im Kontext der Kommerzialisierung des Fußballs. Zentrale Themen sind die Entfremdung von Fans von ihren Vereinen, die Ursachen und Folgen der „wahrgenommenen Partizipation“, die Bedeutung der Fan-Bindung für Vereine und die Entwicklung praktischer Handlungsempfehlungen für Vereine.
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- Maximilian Schäfer (Author), 2018, Wahrgenommene Partizipation. Entfremdet sich der Fußball von seinen Fans?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503717