Kai Strittmatter behauptet in der Süddeutschen Zeitung, dass es durch die Einführung des Sozialkreditsystems zu einer „Rückkehr des Totalitarismus im digitalen Gewand“ (2017) kommt, Iwo Amelung spricht im Deutschlandfunk vom „feuchten Traum des totalitären Herrschers “ (Deutschlandfunk Kultur 2017). Doch ist der Gebrauch des höchst politisierten Begriffs des Totalitarismus angebracht? Die Aufgabe dieser Arbeit soll sein, das Potenzial der von Juan Linz entwickelten Definition totalitärer Systeme zu nutzen, um die systemtheoretischen Auswirkungen des Sozialkreditsystems zu untersuchen. Es soll festgestellt werden, ob das politische System Chinas, nach der Einführung des Sozialkreditsystems den totalitären Herrschaftssystemen zugeordnet wer-den kann. Dafür wird zunächst die theoretische Konzeption Juan Linz vorgestellt, entlang der im Folgenden die Analyse des politischen Regimes sowie der Gesellschaft verlaufen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Totalitarismus nach Juan Linz
- Anwendung der Typologie Linz auf die Volksrepublik China.
- Ein Monistisches nicht, nicht aber monolithisches Machtzentrum
- Der Herrschaftsanspruch der Kommunistischen Partei Chinas
- Pluralismus und Autonomie.
- Elitäres Element und Terror innerhalb der Elite
- Die Rolle von Xi Jinping..
- Eine exklusive, autonome und mehr oder weniger intellektuell ausgearbeitete Ideologie.
- Der Sozialismus chinesischer Prägung
- Der Sozialismus chinesischer Prägung unter Xi Jinping..
- Der neue Terror.
- Mobilisierung der Massen
- Massenorganisationen in der Volksrepublik China...
- Soziale Kontrolle in China
- Die Allmacht der KPC und die durchdrungene Gesellschaft.
- Ein Monistisches nicht, nicht aber monolithisches Machtzentrum
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die systemtheoretischen Auswirkungen des Sozialkreditsystems in der Volksrepublik China und beleuchtet die Frage, ob sich das politische System Chinas, nach der Einführung des Sozialkreditsystems, den totalitären Herrschaftssystemen zuordnen lässt. Dabei wird die von Juan Linz entwickelte Definition totalitärer Systeme herangezogen, um die verschiedenen Aspekte des politischen Systems und der Gesellschaft zu analysieren.
- Die theoretische Konzeption des Totalitarismus nach Juan Linz
- Die Anwendung der Typologie Linz auf das politische System Chinas
- Die Auswirkungen des Sozialkreditsystems auf die Gesellschaft
- Die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas in der Gesellschaft
- Die ideologische Grundlage des Sozialismus chinesischer Prägung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema und stellt die These auf, dass das Sozialkreditsystem in China eine „Rückkehr des Totalitarismus im digitalen Gewand“ (Strittmatter 2017b) darstellt. Kapitel 2 präsentiert die theoretische Konzeption des Totalitarismus nach Juan Linz und erläutert die drei Hauptmerkmale totalitärer Systeme: ein monistisches Machtzentrum, eine exklusive Ideologie und die aktive Mobilisierung der Massen. Kapitel 3 wendet die Typologie Linz auf die Volksrepublik China an und untersucht, inwieweit das politische System Chinas diese Merkmale aufweist. Dabei werden die Auswirkungen des Sozialkreditsystems auf die Gesellschaft und die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas in diesem Kontext beleuchtet. Schließlich werden die zentralen Argumente der Arbeit in einem Fazit zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Totalitarismusbegriff, der Typologie Juan Linz, dem Sozialkreditsystem in der Volksrepublik China, der Kommunistischen Partei Chinas, der Ideologie des Sozialismus chinesischer Prägung, der Massenmobilisierung und der sozialen Kontrolle.
- Quote paper
- Amelie Peterson (Author), 2018, Die Rückkehr des Totalitarismus im digitalen Gewand?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504146