Aristoteles hat im 5. Buch der Nichomachischen Ethik den Begriff der Gerechtigkeit präzisiert und erörtert Kriterien für gerechtes und ungerechtes Handeln. Gerechtigkeit als ganze Tugend/ allgemeine Gerechtigkeit: Hierunter ist die Bereitschaft beziehungsweise die Einstellung zu verstehen, dass alles was das Gesetz und die Sitte fordern freiwillig zu erfüllen ist. Demnach handelt es sich hierbei um die umfassende Gerechtigkeit. Ein Beispiel dafür ist, dass Autofahrer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, da es die StVO so vorschreibt.
Besondere Gerechtigkeit/ Gerechtigkeit als Tugend unter anderen Tugenden: Diese versteht sich als Verteilungsgerechtigkeit in Bezug auf Geld, Ehre, Selbsterhaltung und auch Macht, wobei hier laut Aristoteles eine Ungleichheit bei der Vergabe von Ehre und Geld erlaubt ist, da jeder nur das bekommt was ihm tatsächlich zusteht.
Inhaltsverzeichnis
- Klassisch-antike Begrifflichkeit von Gerechtigkeit - Aristoteles
- Mittelalterliches Verständnis von Gerechtigkeit - Thomas von Aquin
- Moderne Vorstellung von Gerechtigkeit - Egalitärer Liberalismus bei John Rawls
- Gerechtigkeit aus kommunitaristischer Sicht
- Moderne Vorstellungen von Gerechtigkeit - Befähigungsgerechtigkeit bei Amartya Sen & Martha Nussbaum und Capability bei Hans-Uwe Otto und Holger Ziegler
- Eigene Berufspraxis - Begründete eigene Position
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Online-Modul bietet eine multidisziplinäre Einführung in die Konzepte der sozialen Gerechtigkeit im Kontext der Human- und Geisteswissenschaften. Es beleuchtet die Entwicklung des Gerechtigkeitsverständnisses von der Antike bis zur Moderne und präsentiert verschiedene theoretische Perspektiven, die dieses Konzept prägen.
- Historische Entwicklung des Gerechtigkeitsverständnisses
- Unterschiedliche philosophische Ansätze zur Gerechtigkeit
- Die Rolle von Gesetzen und Regeln in der Gestaltung von Gerechtigkeit
- Die Bedeutung von individueller Freiheit und sozialer Gleichheit im Kontext der Gerechtigkeit
- Die Implikationen von Gerechtigkeit für verschiedene gesellschaftliche Bereiche
Zusammenfassung der Kapitel
- Klassisch-antike Begrifflichkeit von Gerechtigkeit - Aristoteles: Dieses Kapitel untersucht Aristoteles' Definition von Gerechtigkeit im 5. Buch der Nikomachischen Ethik. Es erläutert die Unterscheidung zwischen allgemeiner Gerechtigkeit und besonderer Gerechtigkeit sowie die Bedeutung der ordnenden Gerechtigkeit für den sozialen Zusammenhalt.
- Mittelalterliches Verständnis von Gerechtigkeit - Thomas von Aquin: Das Kapitel analysiert Thomas von Aquins Gerechtigkeitskonzept im Vergleich zu Aristoteles. Es beleuchtet die Rolle göttlicher Gesetze, die Bedeutung der Einzelgerechtigkeit und die Beziehung zwischen Gesetzgebung und Bürgern im mittelalterlichen Kontext.
- Moderne Vorstellung von Gerechtigkeit - Egalitärer Liberalismus bei John Rawls: Dieses Kapitel widmet sich John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit als Fairness. Es erläutert die beiden Gerechtigkeitsprinzipien von Rawls und die Bedeutung der Chancengleichheit im Rahmen eines egalitären Gesellschaftsmodells.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe und Themen dieses Online-Moduls sind: soziale Gerechtigkeit, Gerechtigkeitstheorien, Aristoteles, Thomas von Aquin, John Rawls, egalitärer Liberalismus, Befähigungsgerechtigkeit, Capability, Gesetze, Regeln, Freiheit, Gleichheit, soziale Frage, Gemeinwohl, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Chancengleichheit.
- Quote paper
- Carsten Friebis (Author), 2015, Soziale Gerechtigkeit. Eine multidisziplinäre Einführung in Human- und Geisteswissenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504182