„Du musst dich schon anstrengen, wenn du im Leben etwas erreichen willst“. So lautet ein weit verbreiteter Satz vieler Eltern. Unsere moderne Leistungsgesellschaft ist darauf konditioniert, die soziale Position eines Menschen von seiner Leistungsfähigkeit und seinem sozialen Status abhängig zu machen. Wichtig ist, was die Person in ihrem Leben geschafft hat. Idealerweise besitzt sie einen hohen Bildungsabschluss, eine damit verbunden hohe Position im Beruf, wertvolle materielle Güter sowie ein erweitertes und stabiles, soziales Umfeld.
Durch unzählige Förder- und Bildungsangebote ist für alle gesellschaftlichen Schichten ein scheinbar realistischer Weg entstanden, der den sozialen Aufstieg durch Fleiß und Anstrengung ermöglicht. Dass dieser Weg von den Menschen auch eingeschlagen wird, erweist sich bei näherer Betrachtung allerdings als eher unwahrscheinlich. Grade in Deutschland ist zu beobachten, dass ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft, dem Bildungserfolg und dem sozialen Status besteht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Soziale Herkunft
- 2.1. Soziale Schichten
- 2.2. Soziales Milieu
- 2.3. Chancengleichheit
- 2.4. Soziale Ungleichheit
- 2.5. Soziale Benachteiligung
- 2.6. Historische Entwicklung der gesellschaftlichen Schichten
- 2.6.1. Ständegesellschaft
- 2.6.2. Klassengesellschaft
- 2.6.3. Neue Strukturen sozialer Ungleichheit
- 3. Bildung
- 3.1. Bildungschancen
- 3.2. Bildungsbeteiligung in Deutschland
- 3.3. Bildungsexpansion im Hochschulbereich
- 3.4. Entstehung von Bildungsungleichheiten
- 4. Das Habitus-Konzept
- 4.1. Der Habitus
- 4.2. Soziale Felder und das Modell des sozialen Raums
- 4.3. Das Feldkonzept
- 4.4. Kapitalsorten
- 4.4.1 Das ökonomische Kapital
- 4.4.2. Das kulturelle Kapital
- 4.4.3. Das soziale Kapital
- 4.4.4. Symbolisches Kapital
- 4.4.5. Kapitalumwandlungen
- 4.5. Determinationskraft der sozialen Herkunft
- 4.6. Klassenzugehörigkeit und ihre Reproduktion
- 4.7. Illusion der Chancengleichheit im Bildungssystem
- 4.8. Kritik am Modell
- 5. Motivation und Folgen eines sozialen Auf- bzw. Abstiegs
- 6. Fallbeispiel anhand einer Einzelfallstudie
- 6.1. Der Fall „Sunay“
- 6.2. Erstes Interview
- 6.3. Zweites Interview
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der sozialen Herkunft auf die Bildungsentscheidungen von Individuen. Sie untersucht, inwiefern das soziale Umfeld, geprägt durch Habitus und soziale Strukturen, den Bildungserfolg beeinflusst und wie sich soziale Ungleichheit im Bildungssystem manifestiert.
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft und ihrer Auswirkungen auf Bildungschancen
- Das Konzept des Habitus nach Pierre Bourdieu und seine Relevanz für die Bildung
- Die Entstehung von Bildungsungleichheiten und ihre Verstärkung durch soziale Strukturen
- Die Motivation und Folgen eines sozialen Auf- oder Abstiegs
- Ein Fallbeispiel, das den Einfluss des sozialen Umfeldes auf die Bildungsentscheidung eines Einzelnen beleuchtet
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft, Bildungserfolg und sozialem Status. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen die gleichen Bildungschancen haben wie diejenigen aus privilegierten Familien.
Kapitel 2 beleuchtet den Begriff der sozialen Herkunft und erläutert soziale Schichten und Milieus. Es werden die Folgen der Schichtzugehörigkeit für die Bildungschancen und das Leben der Menschen aufgezeigt.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Bildung und untersucht Bildungschancen, Bildungsbeteiligung in Deutschland und die Entstehung von Bildungsungleichheiten. Es wird die Entwicklung der Bildungsexpansion im Hochschulbereich beleuchtet.
Kapitel 4 analysiert das Habitus-Konzept nach Pierre Bourdieu und erklärt die verschiedenen Kapitalsorten. Es wird untersucht, wie der Habitus durch das soziale Umfeld geprägt wird und wie er den Bildungserfolg beeinflusst.
Kapitel 5 befasst sich mit der Motivation und den Folgen eines sozialen Auf- bzw. Abstiegs. Es werden die Faktoren beleuchtet, die den Bildungsweg unabhängig von der sozialen Herkunft beeinflussen können.
Kapitel 6 präsentiert ein Fallbeispiel einer Einzelfallstudie, das den Bildungsweg eines türkischstämmigen Mädchens von der Hauptschule in die gymnasiale Oberstufe beleuchtet.
Schlüsselwörter
Soziale Herkunft, Bildung, Habitus, Chancengleichheit, soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, soziale Benachteiligung, soziale Strukturen, sozialer Aufstieg, sozialer Abstieg, Motivation, Einzelfallstudie, Fallbeispiel.
- Quote paper
- Marie Steinkamp (Author), 2019, Chancengleichheit und Habitus. Auswirkungen des sozialen Umfelds auf die Bildungsentscheidungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504490