Die Arbeit beschäftigt sich mit "Klimaflüchtlingen" und Umweltmigrant_innen und klärt die Frage, wie sich die Europäische Union (EU), als mögliches Zielgebiet einer umweltbedingten "Süd-Nord-Migration" auf diese neue Herausforderung vorbereitet. Dabei werden relevante Gesetzesgrundlagen der Europäischen Union und aktuelle Reformvorschläge in Bezug auf potentielle Schutzgewährung analysiert.
Spätestens seit dem El-Hinnawi-Report des UN Umweltprogramms von 1985 ist der Term "Environmental Refugee" in den Fokus des öffentlichen und politischen Diskurses gerückt. Seitdem wird er unter diversen Aspekten und aus verschiedenen Perspektiven diskutiert, wobei oftmals Uneinigkeit über Zusammenhänge, Zahlen und Konsequenzen herrscht. Auch auf globaler Ebene hat das Konzept eine beachtliche Resonanz erfahren. So wird im UN Migrationspakt explizit Bezug auf Menschen genommen, die klimabedingt oder aufgrund von Naturkatastrophen ihr Heimatland verlassen oder verlassen müssen. Außerdem ist die Debatte im Hinblick auf die internationalen Klimaproteste, allen voran die Fridays for Future Bewegung, von drängender Aktualität.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- aktueller Forschungsstand zu Umwelt- und Klimaflucht und gesetzlichen Schutzmöglichkeiten
- Klimawandel-Migrations-Nexus
- Umweltflucht, Umweltmigration, Klimaflucht – Definitionsflut und Konzepte
- Beispiele für kausale Zusammenhänge zwischen Klimaerwärmung und Migration
- Der Migration-Klimawandel-Nexus - ein Zwischenstand
- Analyse der Instrumente und Strategien der EU zur Migrationssteuerung
- Qualifikationsrichtlinie der EU und deren Reformvorschlag
- Temporary Protection Directive der EU und die diesbezügliche EU-interne Evaluationsstudie
- Resettlement-Entwurf der EU
- Blue Card Directive der EU und deren Reformvorschlag
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Europäischen Union im Umgang mit klimabedingter Flucht und Migration. Sie analysiert, inwieweit die aktuellen EU-Richtlinien zum Schutz von Umwelt- und Klimaflüchtlingen greifen und wie der Klimawandel in den Reformdebatten und Evaluationen dieser Richtlinien berücksichtigt wird.
- Der aktuelle Forschungsstand zu Umwelt- und Klimaflucht und gesetzlichen Schutzmöglichkeiten
- Der Klimawandel-Migrations-Nexus und seine Bedeutung für die EU
- Die Analyse relevanter EU-Richtlinien und Reformvorschläge im Bereich Migration
- Die Berücksichtigung des Klimawandels in der europäischen Migrationspolitik
- Die Herausforderungen und Chancen für die EU im Umgang mit klimabedingter Migration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Forschungsstand zur Umwelt- und Klimaflucht dar und beleuchtet die Problematik, dass es bis heute keinen Konsens über die Definition von "Environmental Refugees" gibt. Sie erläutert die Bedeutung des Themas und die dringende Notwendigkeit, sich mit den Herausforderungen klimabedingter Migrationsbewegungen auseinanderzusetzen.
Aktueller Forschungsstand zu Umwelt- und Klimaflucht und gesetzlichen Schutzmöglichkeiten
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Umwelt- und Klimaflucht und die Diskussion um den Schutz dieser Personengruppen. Es wird auf die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen der Forschung eingegangen und gezeigt, dass es bisher kaum wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die sich speziell mit den politischen Positionierungen und gesetzlichen Möglichkeiten der EU im Hinblick auf Umwelt- und Klimaflüchtlinge befassen.
Klimawandel-Migrations-Nexus
Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Umweltflucht", "Umweltmigration" und "Klimaflucht" und beschreibt den komplexen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration. Es werden Beispiele für kausale Zusammenhänge zwischen Klimaerwärmung und Migrationsbewegungen aufgeführt und der aktuelle Stand der Debatte zum Migration-Klimawandel-Nexus beleuchtet.
Analyse der Instrumente und Strategien der EU zur Migrationssteuerung
Dieses Kapitel analysiert die Instrumente und Strategien der EU zur Steuerung von Migration, insbesondere im Hinblick auf die Berücksichtigung von Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Migrationsbewegungen. Es werden die Qualifikationsrichtlinie, die Temporary Protection Directive, der Resettlement-Entwurf und die Blue Card Directive der EU im Detail betrachtet und deren Reformvorschläge im Hinblick auf den Klimawandel-Migrations-Nexus diskutiert.
Schlüsselwörter
Klimawandel, Migration, Umweltflucht, Klimaflucht, Umweltmigration, EU, Migrationspolitik, Schutzmöglichkeiten, Richtlinien, Reformdebatten, Evaluationsstudien, Migrationssteuerung, Migration-Klimawandel-Nexus, Asyl, legale Migration, Süd-Nord-Migration.
- Arbeit zitieren
- Martin Tobias Schmitt (Autor:in), 2019, Umwelt- und Klimaflucht. Gesetzgebung und Reformdebatten der EU zur Migrationssteuerung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504640