Im Rahmen dieser Arbeit soll der Fokus auf den Umgang mit Tieren im Sozialen Feld gelegt werden, in dem Tiere für die Arbeit mit Menschen gezielt genutzt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, sowohl die Anthropologische Sicht der Menschen und Tiere näher zu erfassen als auch einen Abgleich der Tierhaltung in der heutigen Zeit mit den einhergehenden Gesetzen zum Thema Tierschutz in Deutschland herzustellen.
Zentral werden die verschiedenen Felder der Tiergestützten Intervention beleuchtet und mögliche Arbeitsfelder der jeweiligen Praxis vorgestellt. Zudem wird der ethische Umgang mit Tieren unter Berücksichtigung des Präferenzutilitarismus nach Singer analysiert und zwei der größten deutschen Tierschutzverbände vorgestellt.
Erst kürzlich revolutionierte der Anbieter Beyond Meat den deutschen Lebensmittelmarkt für Liebhaber des Fleischgeschmacks. Innerhalb weniger Minuten war das Fleischersatzprodukt beim Discounter Lidl ausverkauft. Auch andere Anbieter, wie Rügenwalder und Wiesenhof machen mittlerweile einen beträchtlichen Teil ihres Umsatzes mit den Fleischimitaten. Fleischlose Alternativen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und liegen klar im Trend. Der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte kann als Zeichen einer wachsenden Verantwortung im Umgang mit Tieren gedeutet werden.
Auch werden Petitionen zum Schutze der Bienen und Artenvielfalt unterzeichnet und die Zahl der Haustiere steigt. Ein Indikator dafür, welchen Stellenwert die Tiere im täglichen Leben einnehmen, können auch die Umsatzzahlen der Heimtiernahrungs- und Bedarfsindustrie sein. So betrug der Gesamtumsatz 2017 4,838 Milliarden Euro, aufgeteilt auf die Rubriken Fertignahrung, Bedarfsartikel und Zubehör, Online-Shopping und Wildvogelfutter.
Die genannten Beispiele stellen einen Auszug einer möglicherweise vorangeschrittenen Sensibilisierung im Umgang mit Tieren dar. Dies gibt Anlass die Thematik des ethischen Umgangs mit Tieren näher zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Anthropologische Sicht
- 1.2 Tierhaltung in der Gegenwart
- 2. Tiergestützte Interventionen
- 2.1 Abgrenzung Tiergestützte Interventionen
- 2.2 Tiergestützte Pädagogik
- 2.3 Tiergestützte Therapien
- 2.4 Tiergestützte Aktivitäten
- 3. Ethischer Umgang mit Tieren
- 3.1 Rechte der Tiere
- 3.2 Tiere entsprechend dem Präferenzutilitarismus (Singer)
- 3.3 Tierschutzorganisationen
- 4. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den ethischen Umgang mit Tieren, insbesondere im sozialen Feld, wo Tiere gezielt in der Arbeit mit Menschen eingesetzt werden. Sie beleuchtet die anthropologische Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung, vergleicht die heutige Tierhaltung mit den deutschen Tierschutzgesetzen und analysiert verschiedene Bereiche tiergestützter Interventionen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der ethischen Bewertung des Umgangs mit Tieren anhand des Präferenzutilitarismus nach Singer.
- Anthropologische Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung
- Tierhaltung in der Gegenwart und ethische Implikationen
- Tiergestützte Interventionen und ihre verschiedenen Bereiche
- Ethische Bewertung des Umgangs mit Tieren (Präferenzutilitarismus)
- Vorstellung deutscher Tierschutzorganisationen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen Diskurs um Fleischalternativen und den steigenden Stellenwert von Tieren im gesellschaftlichen Bewusstsein dar. Sie führt in die Thematik des ethischen Umgangs mit Tieren ein und benennt die Ziele der Arbeit: die Analyse der anthropologischen Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung, den Vergleich der heutigen Tierhaltung mit dem deutschen Tierschutzrecht und die Beleuchtung tiergestützter Interventionen. Der Fokus liegt auf dem ethischen Umgang mit Tieren im sozialen Feld, wo sie gezielt in der Arbeit mit Menschen eingesetzt werden. Die Einleitung legt den Grundstein für die weitere Untersuchung der komplexen Beziehung zwischen Mensch und Tier und deren ethischen Implikationen.
1.1 Anthropologische Sicht: Dieses Kapitel erörtert die facettenreiche Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung, beginnend mit der Domestikation und ihrer Bedeutung für die gemeinsame Entwicklung. Es beleuchtet verschiedene historische Epochen, von der Antike mit der orphischen Religion, die eine tierfreie Ernährung propagierte, über das Mittelalter mit seinen Tierprozessen, bis hin zur Entwicklung des Tierschutzes im 20. Jahrhundert. Der Wandel in der Wahrnehmung und Bewertung von Tieren wird anhand von religiösen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Faktoren analysiert. Das Kapitel zeigt die Entwicklung der Beziehung von der Nutztierhaltung bis hin zu einer zunehmenden Sensibilisierung für Tierwohl.
1.2 Tierhaltung in der Gegenwart: Dieses Kapitel beschreibt die gegenwärtigen, gegensätzlichen Trends im Umgang mit Tieren: einerseits ein steigendes Bewusstsein für Tierwohl und Umweltaspekte, andererseits der anhaltende Fleischkonsum aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Wohlstands. Es wird die Problematik der Massentierhaltung in Deutschland und weltweit thematisiert, die oft mit schlechten Haltungsbedingungen und ethisch bedenklichen Praktiken verbunden ist. Das Kapitel veranschaulicht den Widerspruch zwischen dem wachsenden Tierschutzbewusstsein und der Realität der industriellen Tierproduktion, die oft weit von artgerechter Haltung entfernt ist. Es beleuchtet kritische Aspekte wie den hohen CO2-Ausstoß und das Töten männlicher Küken im Geflügelbereich.
Schlüsselwörter
Ethischer Umgang mit Tieren, Tiergestützte Interventionen, Anthropologie, Tierhaltung, Tierschutz, Präferenzutilitarismus (Singer), Massentierhaltung, Artgerechte Haltung, Tierschutzorganisationen, Soziales Feld.
Häufig gestellte Fragen zu: Ethischer Umgang mit Tieren im sozialen Feld
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den ethischen Umgang mit Tieren, insbesondere im Kontext tiergestützter Interventionen. Sie analysiert die anthropologische Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung, vergleicht die heutige Tierhaltung mit dem deutschen Tierschutzrecht und beleuchtet verschiedene Bereiche tiergestützter Interventionen. Ein Schwerpunkt liegt auf der ethischen Bewertung des Umgangs mit Tieren anhand des Präferenzutilitarismus nach Singer.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: anthropologische Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung, Tierhaltung in der Gegenwart und deren ethische Implikationen, tiergestützte Interventionen (Pädagogik, Therapie, Aktivitäten), ethische Bewertung des Umgangs mit Tieren (Präferenzutilitarismus), und deutsche Tierschutzorganisationen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (mit anthropologischer Sicht und der Darstellung der heutigen Tierhaltung), Tiergestützte Interventionen, Ethischer Umgang mit Tieren (inkl. Singer's Präferenzutilitarismus und Tierschutzorganisationen) und Diskussion.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt den aktuellen Diskurs um Fleischalternativen und den steigenden Stellenwert von Tieren im gesellschaftlichen Bewusstsein dar. Sie führt in die Thematik des ethischen Umgangs mit Tieren ein und benennt die Ziele der Arbeit: Analyse der anthropologischen Sicht, Vergleich der heutigen Tierhaltung mit dem deutschen Tierschutzrecht und Beleuchtung tiergestützter Interventionen. Der Fokus liegt auf dem ethischen Umgang mit Tieren im sozialen Feld.
Wie wird die anthropologische Sicht auf die Mensch-Tier-Beziehung dargestellt?
Das Kapitel zur anthropologischen Sicht erörtert die facettenreiche Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung von der Domestikation bis zur Entwicklung des Tierschutzes im 20. Jahrhundert. Der Wandel in der Wahrnehmung und Bewertung von Tieren wird anhand religiöser, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktoren analysiert.
Wie wird die heutige Tierhaltung beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt gegensätzliche Trends: steigendes Bewusstsein für Tierwohl und gleichzeitig anhaltender Fleischkonsum. Die Problematik der Massentierhaltung in Deutschland und weltweit wird thematisiert, inklusive der Kritik an schlechten Haltungsbedingungen und ethisch bedenklichen Praktiken. Der Widerspruch zwischen Tierschutzbewusstsein und industrieller Tierproduktion wird beleuchtet.
Welche Arten von tiergestützten Interventionen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen tiergestützter Pädagogik, tiergestützter Therapie und tiergestützten Aktivitäten. Es wird eine Abgrenzung dieser verschiedenen Bereiche vorgenommen.
Welche Rolle spielt der Präferenzutilitarismus nach Singer?
Der Präferenzutilitarismus nach Singer dient als ethisches Bewertungsinstrument für den Umgang mit Tieren. Die Arbeit analysiert, wie dieser Ansatz den ethischen Umgang mit Tieren im Kontext der Tierhaltung und tiergestützter Interventionen beurteilt.
Welche deutschen Tierschutzorganisationen werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene deutsche Tierschutzorganisationen vor und beschreibt deren Aufgaben und Ziele.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ethischer Umgang mit Tieren, Tiergestützte Interventionen, Anthropologie, Tierhaltung, Tierschutz, Präferenzutilitarismus (Singer), Massentierhaltung, Artgerechte Haltung, Tierschutzorganisationen, Soziales Feld.
- Citation du texte
- Marco Magerl (Auteur), 2019, Die tiergestützte Intervention. Ethischer Umgang mit Tieren in der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504861