Zahrnt bietet einen Überblick hinsichtlich der Forschungslage zur Intention Alexanders für den Erlass des Verbanntendekrets, erstellt eigene Annahmen dazu, und baut auf seinen gefassten Annahmen eine eigene Deutung auf. Zahrnt zeigt auf, dass es innerhalb der Forschung Behauptungen gebe, Antipatros habe Verhandlungen mit den Aitolern geführt und habe versucht den König vergiften zu lassen. Allerdings geht Zahrnt von keinem Misstrauen zwischen Alexander und Antipatros aus, da dies zu großem Teil zurückgewiesen worden sei und in der Forschung nur bei wenigen Beachtung finde. Dass Krateros Antipatros inMakedonien als dortiger Stellvertreter habe ablösen sollen, und Alexander die Exilierten, die auf Grund von Antipatros ihre Städte zuvor verlassen mussten, nun rückberuft und die Schuld der Verbannung von sich weist sei beides keine Entscheidung gegen Antipatros. Er vertrittdiese Ansicht auf Grundlage dessen, dass Antipatros am Ende desselben Briefes weiterhin ein wichtiger Stellenwert zugeschrieben wurde auf Grund der Beauftragung der Rückführung der Verbannten und ihm auch weiterhin wichtige Aufgaben zu Teile wurden. Die Reaktionennach der Verkündung, welche während der olympischen Spiele stattfand, seien ohnehin von einer großen Begeisterung geprägt gewesen, die unter anderem durch 20000 dort anwesende Verbannte aufkam. Zahrnt schließt durch die hohe Zahl der Verbannten, wobei er selbst von einer niedrigeren Anzahl ausgeht, auf ein Bekanntwerden des Inhalts vor der Verkündung. Bis auf die Aitoler und Athener habe Griechenland auf das Verbanntendekret weitestgehend positiv reagiert. Das Problem, das Aitoler und Athener hatten, bezog sich auf Oiniadai undSamos. Die Aitoler hatten nämlich die Bewohner der Hafenstadt Oiniadai vertrieben und sich die Stadt angeeignet. Samos wurde 366 von einer persischen Garnison erobert und unter den Mitbürgern der Athener aufgeteilt. Zahrnt geht davon aus, dass die Samier fast vollständigvon der Insel vertrieben wurden. Dies untermauert er durch ein indirektes Zeugnis von Habicht und Hallof. Habicht und Hallof haben, fundierend auf einer in Samos gefundenen Inschrift, auf eine sehr hohe Anzahl von Athenern auf dem damaligen Samos geschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Strukturanalyse
- Forschungsbericht
- Quellenanalyse
- Historischer Kontext und Inhaltswiedergabe
- Aspekte des Übergangs und Vorzeichen und Opfer im Vorfeld des Übergangs
- Schilderungen durch andere Quellen und Intention des Autors
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Intention Alexanders des Großen bei der Erlassung des Verbanntendekrets. Die Analyse basiert auf der Forschung von Zahrnt, der verschiedene Interpretationen des Dekrets untersucht und seine eigene Deutung präsentiert.
- Analyse der Forschung zur Intention Alexanders
- Untersuchung von Zahrnts Argumenten und seiner Interpretation
- Bewertung verschiedener Motive für das Verbanntendekret
- Einbezug der Sichtweisen anderer Historiker wie Badian und Bengtson
- Beurteilung der Auswirkungen des Dekrets auf die griechische Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Strukturanalyse der Forschung zur Intention Alexanders bei der Erlassung des Verbanntendekrets vor. Es zeigt auf, wie Zahrnt die verschiedenen Interpretationen des Dekrets untersucht und seine eigene Deutung aufbaut.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Analyse von Zahrnts Argumenten und seiner Interpretation des Dekrets. Zahrnt stellt verschiedene Motive für das Dekret in Frage und bietet alternative Erklärungen an.
Das dritte Kapitel präsentiert die Sichtweisen anderer Historiker wie Badian und Bengtson auf das Verbanntendekret. Die Analyse beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und die Auswirkungen des Dekrets auf die griechische Politik.
Schlüsselwörter
Verbanntendekret, Alexander der Große, Antipatros, Zahrnt, Intention, Forschung, Interpretation, Motive, Frieden, Stabilität, griechische Politik, Athen, Thebaner, Perser, Badian, Bengtson.
- Quote paper
- Alexander Kalemba (Author), 2018, Alexander der Große und der Erlass des Verbanntendekrets, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504890