Ziel dieser Arbeit ist es, die kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik am Beispiel der Stadt Essen zu untersuchen. Es soll festgestellt werden, ob bisherige Migranten in Essen als integriert angesehen werden können und ob in Verbindung mit dem Ergebnis, oder auch differenziert betrachtet, die vielen Flüchtlinge zukünftig in Essen integriert werden können. Dafür werden das von der Stadt Essen entwickelte Strategiekonzept für interkulturelle Orientierung sowie die aus der Literatur und aus den Integrationstheorien resultierenden typischen Integrationsfaktoren herangezogen, wie Sprache, Arbeit oder Wohnen. Die Stadt Essen wurde in dieser Arbeit bewusst als beispielhafte Kommune ausgewählt, da diese im Vergleich zu vielen Großstädten als Stadt mit einer sehr kreativen Stadtentwicklungspolitik in vielen verschiedenen Handlungsfeldern wie der Kultur oder im Bereich Soziales gilt. Diese Stadtentwicklungspolitik beinhaltet insbesondere die interkulturelle Stadtpolitik. Die Stadt Essen wird in diesem Zusammenhang immer wieder als Vorreiter erwähnt.
Immer mehr Menschen werden durch Kriege, Konflikte, Verfolgung oder auch Naturkatastrophen dazu gezwungen, die Heimat zu verlassen, damit sie und ihre Angehörigen in Sicherheit gelangen. Weltweit befinden sich seit Jahren mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Aufgrund dieser Flüchtlingskrise steigt die Zahl der Asylsuchenden innerhalb der Europäischen Union (EU) seit einigen Jahren stark an. Folglich steigt auch in Deutschland die Zahl derer, die vom Grundrecht auf Asyl Gebrauch machen. Dadurch resultieren Vorbehalte und Ängste, die Gesellschaft könnte aufgrund der vielen Flüchtlinge überfordert werden. Doch anders als in früheren Flüchtlingskrisen gibt es heute sehr viele Organisationen, die sich für die Unterstützung der Geflüchteten einsetzen. Diesen Rückenwind gilt es politisch zu nutzen, um vor allem die Kommunen besser zu unterstützen, denn gemäß der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände werden es auch in Zukunft die Kommunen sein, die einen Großteil der Integrationsleistungen erbringen müssen. Die konkreten Begegnungen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund finden in den Kommunen statt. Die Integration der vielen Migranten wird nur durch ein Umdenken im Rahmen der Integrationspolitik, vor allem auf kommunaler Ebene, gelingen. Dafür muss diese direkt bei der Aufnahme eines Flüchtlings einsetzen und nicht zu einem späteren Zeitpunkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Begriffsbestimmung und Erläuterung der Migration/Integration
- 2.1 Migration
- 2.1.2 Arten/Formen der Migration
- 2.1.2 Gründer der Migration
- 2.1.3 Migrationstypen
- 2.1.4 Nationalstaatliche Migrationspolitik in der Europäischen Union (EU)
- 2.2 Integration
- 2.2.1 Integrationstheorien
- 2.2.1.1 (Soziale) Integration nach Esser
- 2.2.1.2 (Soziale) Integration nach Anhut und Heitmeyer
- 2.2.2 Integrationspolitik
- 2.2.3 Messung von Integration
- 3. Migration und Integration in der Bundesrepublik Deutschland
- 3.1 Die Entwicklung der Zuwanderung
- 3.2 Aktuelle Situation
- 3.3 Asyl- und Flüchtlingspolitik als Teil der Migrationspolitik
- 3.3.1 Bedeutung der Asyl- und Flüchtlingspolitik
- 3.3.1 Ziele der Asyl- und Flüchtlingspolitik
- 3.3.3 Anerkennung des Flüchtlingsstatus und Ablauf des Asylverfahrens
- 3.4 Die Rolle der Kommunen im Rahmen der Flüchtlings- und Integrationspolitik
- 3.4.1 Kommunale Flüchtlingspolitik
- 3.4.2 Kommunale Integrationspolitik
- 3.4.2.1 Risiken/Schwächen der kommunalen Integrationspolitik
- 3.4.2.2 Erfolgsfaktoren der kommunalen Integrationspolitik
- 4. Kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik am Beispiel der Stadt Essen
- 4.1 Zuwanderungsgeschichte der Stadt Essen
- 4.2 Aktuelle Situation in Essen
- 4.3 Strategie der Stadt Essen zur Optimierung der Integrationsprozesse
- 4.4 Maßnahmen zur Verbesserung der Integrationsprozesse
- 5. Analyse der Integrationsprozesse in Essen anhand des Strategiekonzeptes Interkulturelle Orientierung sowie ausgewählter Integrationsfaktoren
- 5.1 Auswertung des Strategiekonzeptes Interkulturelle Orientierung
- 5.1.1 Analyse des Strategiekonzeptes Interkulturelle Orientierung
- 5.1.2 Schlussfolgerung aus der Analyse des Strategiekonzeptes für Interkulturelle Orientierung
- 5.2 Auswertung der Integrationsprozesse in der Stadt Essen anhand des Integratiosfaktors Sprache
- 5.2.1 Der Integrationsfaktor Sprache
- 5.2.2 Analyse des Integrationsfaktors Sprache in Essen
- 5.2.3 Schlussfolgerung für die Integration von Flüchtlingen in Essen anhand des Integrationsfaktors Sprache
- 5.3 Auswertung der Integrationsprozesse in der Stadt Essen anhand des Integrationsfaktors Arbeit
- 5.3.1 Der Integrationsfaktor Arbeit
- 5.3.2 Analyse des Integrationsfaktors Arbeit in Essen
- 5.3.3 Schlussfolgerung für die Integration von Flüchtlingen in Essen anhand des Integrationsfaktors Arbeit
- 5.4 Auswertung der Integrationsprozesse in der Stadt Essen anhand des Integrationsfaktors Wohnen
- 5.4.1 Der Integrationsfaktor Wohnen
- 5.4.2 Analyse des Integrationsfaktors Wohnen in Essen
- 5.4.3 Schlussfolgerung für die Integration von Flüchtlingen in Essen anhand des Integrationsfaktors Wohnen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Integration von Migranten (Flüchtlingen) in Deutschland, insbesondere am Beispiel der Stadt Essen. Das Ziel ist es, die kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik in Essen zu untersuchen und zu analysieren, ob bisherige Migranten in Essen als integriert angesehen werden können und ob die vielen Flüchtlinge zukünftig in Essen integriert werden können. Dabei werden das Strategiekonzept für interkulturelle Orientierung der Stadt Essen sowie ausgewählte Integrationsfaktoren wie Sprache, Arbeit und Wohnen analysiert.
- Die Bedeutung der kommunalen Rolle bei der Integration von Flüchtlingen
- Die Analyse des Strategiekonzeptes für interkulturelle Orientierung der Stadt Essen
- Die Untersuchung der Integrationsprozesse anhand der Faktoren Sprache, Arbeit und Wohnen
- Die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Integration von Flüchtlingen in Essen
- Die Identifizierung von Perspektiven und Handlungsempfehlungen für die zukünftige Integrationspolitik in Essen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition und Erläuterung der Begriffe Migration und Integration, inklusive verschiedener Integrationstheorien und -politiken. Kapitel 3 behandelt die Entwicklung der Zuwanderung in Deutschland, die aktuelle Situation und die Bedeutung der Asyl- und Flüchtlingspolitik. Dabei wird auch die Rolle der Kommunen im Rahmen der Flüchtlings- und Integrationspolitik beleuchtet.
In Kapitel 4 wird die kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik am Beispiel der Stadt Essen näher untersucht. Es werden die Zuwanderungsgeschichte der Stadt Essen, die aktuelle Situation und die Strategie zur Optimierung der Integrationsprozesse dargestellt. Kapitel 5 analysiert die Integrationsprozesse in Essen anhand des Strategiekonzeptes für interkulturelle Orientierung und ausgewählter Integrationsfaktoren wie Sprache, Arbeit und Wohnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Migration, Integration, Flüchtlingskrise, kommunale Integrationspolitik, Interkulturelle Orientierung, Sprachförderung, Arbeitsmarktintegration, Wohnen und Stadtentwicklung. Die Untersuchung bezieht sich insbesondere auf die Stadt Essen und die Integrationsprozesse von Migranten (Flüchtlingen) in dieser Stadt.
- Quote paper
- Patrick Arnolds (Author), 2016, Die kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik. Die Stadt Essen und ihr Strategiekonzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504984