Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Schönheitsattributen, insbesondere der Betonung der Augen, bei Petrarca und Ronsard. Dabei wird die Frage beantwortet, auf welche Weise der Petrarkist Ronsard in seinen „Amours“ eine imitatio von Petrarcas Laura-Beschreibungen vornimmt und an welchen Stellen er eine superatio evoziert. Die Grundlage für einen vergleichenden Streifzug durch die beiden Gedichtsammlungen bilden hauptsächlich die kommentierten Ausgaben von Petrarcas Canzoniere und Ronsards Amoren für Cassandre.
In der Lyrik der Renaissance spielen neben den strahlenden Augen der angebeteten Dame viele weitere Schönheitsattribute eine Rolle, aus denen sich der sogenannte Schönheitskatalog ergibt. In den Canzoniere von Francesco Petrarca (1304-1374) geht es zumeist um die langen, goldgelben Haare von Laura, um ihre schönen Augen, ihren hellen Teint und ihre roten Wangen. Der Dichter spielt dabei nicht nur mit Farben, sondern auch mit Bildern. Seine Lyrik dient als Vorbild für zahlreiche Petrarkisten in Europa, die etwa zwei Jahrhunderte später ihre schöpferischen Imitationen in Versform, zumeist als Sonette, veröffentlichen. In Frankreich sind Joachim Du Bellay (1522-1560) und Pierre de Ronsard (1524-1585), zwei Poeten der siebenköpfigen Dichtergruppe „Pléiade“, die Ersten, die ganze Gedichtzyklen nach dem Vorbild Petrarcas verfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Schönheitsattribute mit Betonung der Augen bei Petrarca und Ronsard
- Imitatio und Superatio in den Canzoniere und Amours
- Die Augen als Schönheitsattribut
- Vergleiche und Metaphern
- Enumeratio und Topoi
- Sprachfunktion und Isotopie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Beschreibung von Schönheitsattributen, insbesondere der Augen, in der Liebeslyrik von Francesco Petrarca und Pierre de Ronsard. Sie untersucht, wie Ronsard in seinen „Amours“ die Werke Petrarcas imitiert und übertrifft, wobei der Fokus auf der Frage liegt, wie beide Dichter die Augen als zentrales Element der weiblichen Schönheit darstellen.
- Imitatio und Superatio in der Petrarkistischen Lyrik
- Die Rolle der Augen als Schönheitsattribut in der Liebeslyrik
- Vergleiche und Metaphern bei der Beschreibung der Augen
- Enumeratio als Stilmittel zur Beschreibung der weiblichen Schönheit
- Sprachfunktion und Isotopie in den Gedichten Petrarcas und Ronsards
Zusammenfassung der Kapitel
- Im ersten Kapitel werden die Schönheitsattribute, die in der Lyrik der Renaissance eine Rolle spielen, vorgestellt und die Entstehung des sogenannten Schönheitskatalogs erläutert.
- Kapitel zwei beleuchtet die Augen als zentrales Element der weiblichen Schönheit in Petrarcas Canzoniere und zeigt auf, wie er Lauras Augen metaphorisch mit der Sonne oder Sternen vergleicht.
- In Kapitel drei werden die „Amours“ von Ronsard analysiert und die Frage, wie er in seinen Gedichten Petrarcas Stil imitiert und übertrifft, aufgegriffen.
- Kapitel vier befasst sich mit den sprachlichen Stilmitteln, die Petrarca und Ronsard zur Beschreibung der Augen verwenden, insbesondere mit der Enumeratio und den darin enthaltenen Topoi.
- Im fünften Kapitel werden die sprachlichen Funktionen und die Isotopie in den Gedichten Petrarcas und Ronsards untersucht, um die unterschiedlichen Schwerpunkte ihrer Gedichte aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Petrarca, Ronsard, Liebeslyrik, Petrarkismus, Imitatio, Superatio, Schönheitsattribut, Augen, Metapher, Vergleich, Enumeratio, Topoi, Sprachfunktion, Isotopie.
- Citation du texte
- Birgit Kaltenthaler (Auteur), 2019, Die Schönheitsattribute mit Betonung der Augen bei Petrarca und Ronsard, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505175