Aufgrund der Globalisierung und der einhergehenden Arbeitsmigration gewinnt der Begriff des Transmigranten immer mehr an Bedeutung. So kamen die ersten Aramäer, eine christliche Minderheit aus dem Südosten der Türkei, durch die Anwerbung von Gastarbeitern ab 1965 nach Deutschland, was zur Folge hatte, dass die Fluchtbewegung sich vergrößerte, da für viele die Lage in der Türkei unerträglich und bedrohlich wurde. Die Abwanderung aus der Heimat hatte für die Aramäer erhebliche Auswirkungen. Sie bezahlten die Flucht mit dem Verlust ihrer Heimat, der eigenen Identität, der Gefährdung der eigenen Kultur sowie des eigenen Glaubens. Angesichts dieser Besonderheiten „ist es nicht verwunderlich, dass Menschen mit Migrationshintergrund in ihren spezifischen Lebenslagen“ (Pries 2010) eigenethnische Migrantenverbände gründen, um diesen Verlust zu verhindern. So leben allein in der Umgebung von Paderborn 13 000 Aramäer, die hier eine zweite Heimat gefunden haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsprojekt
- Transnationalität
- Migrantenverbände in Paderborn
- Transnationale Muster
- Zirkuläre Wanderungsverläufe
- Multilokale Diaspora-Strukturen
- Lokale und regionale Identitäten in der Türkei
- Lokale und regionale Identitäten in Deutschland
- Mehrfachidentitäten
- Hybridisierungsprozesse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern sich transnationale Muster in aramäischen Migrantenverbänden in Paderborn manifestieren und wie diese die Identität der Mitglieder beeinflussen.
- Analyse der transnationalen Muster in aramäischen Migrantenverbänden in Paderborn
- Untersuchung der Auswirkungen dieser Muster auf die Identitätskonstruktion der Mitglieder
- Bedeutung von Migrantenverbänden für die gesellschaftliche Teilhabe und Interessenvertretung
- Einbezug von empirischen Daten aus Interviews mit Vertretern von Migrantenverbänden
- Relevanz des Konzepts der Transnationalität für die Migrationsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der transnationalen Muster in aramäischen Migrantenverbänden in Paderborn vor und erläutert die Relevanz der Forschungsfrage. Sie zeigt auf, dass die Aramäer aufgrund ihrer Fluchtgeschichte und der daraus resultierenden Herausforderungen besondere Formen der Identitätsbildung entwickeln.
- Forschungsprojekt: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit und erläutert, wie die Forschungsergebnisse gewonnen wurden. Die Arbeit basiert auf Interviews mit Vertretern von aramäischen Migrantenverbänden in Paderborn sowie auf der Analyse einschlägiger wissenschaftlicher Literatur.
- Transnationalität: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Transnationalität und erläutert seine Bedeutung für die Migrationsforschung. Es zeigt auf, dass die Grenzen zwischen Herkunfts- und Ankunftsländern für Migranten zunehmend verschwimmen und neue Formen der Zugehörigkeit entstehen.
- Migrantenverbände in Paderborn: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Migrantenverbänden in Deutschland und Paderborn und erklärt ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe und Interessenvertretung von Migranten.
- Transnationale Muster: Dieses Kapitel analysiert sechs transnationale Muster, die sich in den aramäischen Migrantenverbänden in Paderborn manifestieren. Dazu gehören zirkuläre Wanderungsverläufe, multilokale Diaspora-Strukturen, lokale und regionale Identitäten in der Türkei bzw. in Deutschland, Mehrfachidentitäten und Hybridisierungsprozesse.
Schlüsselwörter
Transnationalität, aramäische Migrantenverbände, Paderborn, Identitätskonstruktion, Diaspora, Mehrfachidentität, Hybridisierung, Migrantenorganisation, Integration, Forschungsprojekt.
- Arbeit zitieren
- Antonia Dursun (Autor:in), 2019, Migrationssoziologie. Manifestation transnationaler Muster der aramäischen Migrantenverbände in Paderborn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505401