Diese Arbeit befasst sich mit der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit. Die arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit umfasst die Kontaktierung von ArbeitnehmerInnen außerhalb ihrer Arbeitszeiten. Diese Erreichbarkeit kann eine zusätzliche Beanspruchung für ArbeitnehmerInnen bedeuten. Das Beanspruchungserleben wird mithilfe einer Irritationsskala erhoben. Bei dieser werden zwei Aspekte unterschieden: Die emotionale Irritation und die kognitive Irritation. Die kognitive Irritation umfasst das Nicht-Abschalten-Können nach der Arbeit und die emotionale Irritation kann mit der agitierten Gereiztheit gleichgesetzt werden. Der Einfluss von Persönlichkeit und psychologischem Vertrag wird ebenfalls untersucht. Alle Daten wurden mithilfe eines Fragebogens erhoben. Nach der Datenbereinigung umfasste die erhobene Stichprobe 187 ProbandInnen. Zur Prüfung des Zusammenhangs zwischen der emotionalen Irritation bzw. kognitiven Irritation und der Häufigkeit der Kontaktierung wurde
die Korrelationsanalyse nach Pearson durchgeführt. Zur Prüfung des Einflusses der Persönlichkeit und des psychologischen Vertrags wurde eine Moderationsanalyse durchgeführt. Es zeigte sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der kognitiven Irritation und der Häufigkeit der Kontaktierung. Die Verletzung des psychologischen Vertrags scheint keinen Einfluss auf die Beanspruchung der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit zu haben. Jedoch zeigte sich ein Moderationseffekt des Persönlichkeitsmerkmals Neurotizismus auf den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Kontaktierung und der emotionalen Irritation. Personen mit hohen Werten in Neurotizismus zeigten eine höhere emotionale Irritation bezüglich der Häufigkeit der Kontaktierung. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass im Bereich der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit neue Maßnahme gesetzt werden sollten, um ArbeitnehmerInnen zu entlasten.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Theorien über die Balance von Arbeit und Privatleben
- Das Belastungs- und Beanspruchungskonzept
- Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit als Belastung
- Das Konzept des psychologischen Vertrags
- Modelle der Persönlichkeit
- Forschungsfrage und Hypothesen
- Methodik
- Stichprobe
- Durchführung der Datenerhebung
- Erhebungsinstrumente
- Auswertungsverfahren
- Ergebnisse
- Reliabilität der Skalen und Interkorrelationen
- Kontrollvariablen
- Hypothesenüberprüfung
- Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse
- Limitationen
- Conclusio und weitere Untersuchungen
- Literaturverzeichnis
- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit auf die psychische Beanspruchung von ArbeitnehmerInnen. Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Irritation als Folge der Erreichbarkeit außerhalb der regulären Arbeitszeit, wobei sowohl die kognitive als auch die emotionale Irritation betrachtet werden.
- Der Einfluss von Persönlichkeit auf die Beanspruchung durch arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit
- Der Einfluss des psychologischen Vertrags auf die Beanspruchung durch arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit
- Die Rolle der Irritation als Indikator für psychische Beanspruchung
- Die Bedeutung der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit in der heutigen Arbeitswelt
- Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Beanspruchung durch arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Anstieg psychischer Erkrankungen im Kontext der Arbeitswelt und die zunehmende Bedeutung der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit durch neue Arbeitsformen und Technologien. Der theoretische Hintergrund definiert wichtige Konzepte wie Work-Life-Balance, das Belastungs- und Beanspruchungskonzept, die arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit und den psychologischen Vertrag. Die Methodik beschreibt die Stichprobe, die Datenerhebung, die eingesetzten Erhebungsinstrumente und die verwendeten Auswertungsverfahren. Die Ergebnisse präsentieren die Reliabilität der Skalen, die Kontrollvariablen und die Überprüfung der Hypothesen. Die Diskussion interpretiert die Ergebnisse, beleuchtet Limitationen der Studie und gibt Schlussfolgerungen und Empfehlungen für zukünftige Untersuchungen.
Schlüsselwörter
Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit, psychische Beanspruchung, Irritation, Persönlichkeit, psychologischer Vertrag, Work-Life-Balance, Belastungs- und Beanspruchungskonzept, Moderationsanalyse, Korrelationsanalyse.
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- Naemi Reimeir (Autor), 2019, Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit und psychische Beanspruchung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505811