Welche Rolle spielen Liebe, Sexualität und Zärtlichkeit im Alter?


Trabajo Escrito, 2012

36 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

0 Vorwort

1 Einleitung

2 Leben und Alter im Wandel
2.1 Die Stellung der alten Menschen in unserer Gesellschaft
2.2 Längere und bessere Lebenserwartung
2.3 Begriffsbestimmung des Alters
2.3.1 Chronologisches oder kalendarisches Alter
2.3.2 Biologisches Alter
2.3.3 Psychologisches Alter
2.3.4 Sozialwissenschaftlicher Altersbegriff
2.4 Unterscheidung differenzierter Altersgruppen

3 Zielgruppe des Projektes

4 Methodik
4.1 Schriftliche Befragung
4.2 Durchführung

5 Partnerschaft im Alter
5.1 Pensionierung
5.2 Tod des Partners oder der Partnerin
5.3 Neue Liebe im Alter

6 Sexualität im Alter
6.1 Sexualität in Verbindung mit Liebe und Zärtlichkeit
6.2 Empfindung der eigenen Attraktivität
6.3 Sexuelle Abstinenz
6.3.1 Sexuelle Desinteresse
6.3.2 Krankheit oder Behinderung

7 Körperliche Einschränkungen
7.1 Körperliche Einschränkungen bei Männern
7.1.1 Erektionsstörungen
7.1.2 Diabetes
7.1.3 Bluthochdruck
7.2 Körperliche Einschränkungen bei Frauen
7.2.1 Chronische Blasenentzündung
7.2.2 Unzureichende Kondition

8 Evaluation/Fazit

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

0 Vorwort

Die Liebe hat weder mit dem Geburtsdatum

noch mit Schönheit oder Gesundheit zu tun.

Mit achtzig Jahren kann man lieben wie mit sechzehn.

Die Falten graben sich ins Gesicht ein,

aber nicht ins Herz oder in das Geschlecht. [1]

1 Einleitung

Das Seminar, Lebenswelten im Alter, welches sich mit dem Alltag älteren Menschen beschäftigt, behandelt Veränderungen und Problemen in der zweiten Lebensphase. Wir, als angehende Sozialarbeiter, sollten uns mit diesem Thema beschäftigen, da die Veränderungen der Lebenswelten älterer Menschen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen und einer kritischen Hinterfragung bedürfen.

In der vorliegenden Arbeit wird ein Einblick über Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität im Alter vermittelt und herausgearbeitet, inwiefern diese Aspekte in der Lebenswelt der alten Menschen von Bedeutung sind.

Im ersten Teil wird zunächst der Altersbegriff geklärt. Was bedeutet es eigentlich Alt zu sein? Und ab wann gilt man denn gesellschaftlich als alter Mensch? Älterwerden wird sehr oft mit Krankheiten und Einschränkungen verbunden, doch bietet das Alter viel mehr und es kann für sehr viele Aspekte des Lebens ein ganz neues Bewusstsein entwickelt werden.

Der zweite Teil setzt sich mit der Partnerschaft im Alter auseinander und erläutert welche Faktoren diesbezüglich eine Rolle spielen. Anschließend wird das Thema Sexualität und wie diese in Verbindung mit gegenseitiger Liebe und Ankerkennung im Alter ausgelebt werden kann, behandelt. Außerdem fließen hier auch die Faktoren der körperlichen Einschränkungen mit ein, welche bedeutend sind für die Veränderungen der Sexualität alter Menschen.

Viele halten Sexualität immer noch für etwas, das abschwächt sobald man Älter wird. Dürfen denn nur Jugendliche erotische Spannungen erleben und teilen? Haben ältere Menschen kein Verlangen nach sexueller Befriedigung? Diese Hausarbeit zeigt, dass ältere Menschen sehr wohl sexuell aktiv sind, ein wichtiger Aspekt, welcher sich auch in vielen anderen wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungen wieder finden lässt.

Die ganz normalen körperlichen Veränderungen im Alter werden viel zu oft mit Krankheit gleichgesetzt.[2]

Senioren gehen heutzutage viel ungezwungener mit dem Thema Liebe und Sexualität um als je zuvor und „wer bei Sex im Alter allenfalls an Oma’s Küsschen auf die Wange denkt, der täuscht sich gewaltig.“[3]

Spätestens seit den sechziger Jahren wird mit der Sexualität viel liberaler umgegangen und die gesellschaftliche Verklemmtheit hat sich zurückentwickelt. Doch noch immer sind einige Aspekte der natürlichsten Sache der Welt tabu.

Heiraten im Alter, kein Problem, Liebe sicherlich auch, aber Sex? Ältere sollen Feiern dürfen, sich amüsieren, Alkohol trinken und vielleicht noch Händchen halten, doch was ist mit der körperlichen Liebe?

Sexualität darf nicht bloß mit dem reinen Geschlechtsakt verbunden werden, viele ältere Menschen drücken ihre Treue, Zuneigung und Leidenschaft durch ihre Sexualität aus.[4]

2 Leben und Alter im Wandel

Wenn der Mensch älter wird, werden viele bisher selbstverständliche Dinge hinterfragt, die Arbeit, die Gesundheit, die Sexualität, die wirtschaftliche Sicherheit – alles hat weniger Bestand und ist unsicher geworden.[5]

2.1 Die Stellung der alten Menschen in unserer Gesellschaft

Altern und Alt sein wurde gesellschaftlich schon immer differenziert betrachtet und unterliegt bis heute ständigen Neubewertungen. Die Stellung der älteren Menschen in der Gesellschaft ist geschichtlichen Wandlungen ausgesetzt, die zeitlich und kulturell bedingt sind. So wäre es beispielsweise um 200 Jahre vor Christi Geburt wünschenswert gewesen, seine letzten Tage in Jerusalem zu verbringen, denn dort wurden die alten Menschen von den Hebräern verehrt.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelten verschiedene Kulturen ganz unterschiedliche Umgangsformen mit alten Menschen. In einigen Stämmen beispielsweise wurden die alten Menschen, welche ihre Familie nicht mehr ernähren konnten, geehrt und anschließend getötet. Die sogenannte Altentötung wird auch heute noch in wenigen Kulturen praktiziert.[6]

In der frühen Neuzeit, zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Alter mit Gebrechen, Krankheit und Tod in Verbindung gebracht, wohingegen im 17. Jahrhundert das Alter mit Klugheit, Weisheit und einem hohen Erfahrungswissen assoziiert wurde. Im 19. Jahrhundert wertete die Gesellschaft die Jugend sehr stark auf und die alten Menschen wurden als „wenig nützlich“ beschrieben. Diese Einstellung zum Alter reicht bis ins 20. Jahrhundert hinein, erst seit der Entwicklung des Rentensystems ist die Altersphase sozial gesetzt und gesetzlich festgelegt, das Alter erhielt eine völlig neue Qualität.[7]

2.2 Längere und bessere Lebenserwartung

Die Menschen leben heutzutage nicht nur länger, sondern dank dem Fortschritt medizinischer Versorgung auch mit einer höheren Lebensqualität. Die Bewohner der modernen Industrieländer wurden noch nie so alt wie heute und sind vor allem durch die gesundheitliche Fürsorge und Kompetente Hilfe gesünder denn je.[8] Eine sehr wichtige Veränderung in unserer Gesellschaft ist der demographische Wandel. „Mit dem Begriff, demographischer Wandel, wird die Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur einer Gesellschaft bezeichnet.“[9] Deutschland war das erste Land, indem die Zahl der Sterbefälle höher ist als die Zahl der Geburten. Während die Geburtenrate immer weiter abnimmt, steigt die Lebenserwartung hingegen beständig an. Frauen werden im Schnitt 82 Jahre alt und Männer 77, es wird angenommen, dass In zwanzig bis dreißig Jahren mehr Menschen zwischen 60 und 80 Jahre alt sein werden als zwischen 20 und 40.[10]

2.3 Begriffsbestimmung des Alters

„Wann ist ein Mensch alt? Diese Frage ist schon so alt wie die Menschheit und kann doch nicht eindeutig beantwortet werden, […]. Alt sind immer die noch Älteren.“[11]

Der Begriff „Alter“ ist sehr individuell und vielfältig, gleichaltrige Menschen unterscheiden sich außerordentlich voneinander. Daher müssen mehrere Prozesse des Alterns und vor allem die interindividuellen Unterscheide betrachten werden um sich an diesen Begriff annähern zu können.[12]

2.3.1 Chronologisches oder kalendarisches Alter

Das kalendarische Alter gibt die Anzahl der bisher gelebten Jahre eines Menschen an. So zählen alle, die ihr sechzigstes Lebensjahr erreicht haben zu der Gruppe der Senioren. Allerdings verlaufen die Prozesse des Alterns individuell und es müssen weitere Faktoren beachtet werden.[13]

2.3.2 Biologisches Alter

Das biologische Alter bezieht sich auf die körperlichen Veränderungen und charakterisiert den altersbedingten Zustand eines Menschen.

Altern ist somit ein lebenslang andauernder Prozess, der schließlich zum natürlichen Tod führt.[14]

2.3.3 Psychologisches Alter

Das psychologische Alter drückt das subjektive Altersempfinden aus, jeder Mensch ist demnach so alt, wie er sich fühlt.

Zur Bestimmung des Alters reichen das kalendarische und biologische Alter nicht aus, Leistungsfähigkeit und Kompetenz sind von der gesamten Lebenssituation und von gesundheitlichen Faktoren abhängig.[15]

2.3.4 Sozialwissenschaftlicher Altersbegriff

Der Sozialwissenschaftliche Altersbegriff umfasst alle bisher genannten Aspekte, das kalendarische oder chronologische Alter, das biologische Alter und das psychologische Alter.

Dieser Altersbegriff ist gesellschaftlich bestimmt und beschäftigt sich mit den veränderten Rollen, Positionen und dem Status in der zweiten Lebenshälfte.

„Der Begriff des soziologischen Alters ist relativ, indem er die jeweils jüngeren Altersgruppen mit den älteren hinsichtlich der differenzierten Erwartung und Reaktion der Gesellschaft auf Prozesse des Alterns vergleicht.“[16]

2.4 Unterscheidung differenzierter Altersgruppen

Allgemeine Aussagen zu der Befindlichkeit älterer Menschen sind kaum vorzunehmen, die Lebenszeit darf nicht auf ein bestimmtes kalendarisches Alter fixiert werden, es werden verschiedene Altersgruppen unterschieden.

Die Altersgruppe der jungen Alten setzt sich aus Menschen im Alter von 55-65 Jahren zusammen, die der Älteren von 66-75 Jahren , 76-85 jährige zählen zu den Betagten und alle Menschen ab 86 Jahren fallen unter die Altersgruppe der Hochbetagten.[17]

3 Zielgruppe des Projektes

Die Zielgruppe der Befragung bildeten die jungen Alten, die Älteren, die Betagten und die Hochbetagten. Somit war es möglich, ältere Menschen aus allen Altersgruppen befragen zu können.

Zu beachten war, ein ungefähr gleich großer Teil männlicher und weiblicher älterer Menschen zu befragen um so Einblicke in Geschlechtsspezifische Unterschiede erhalten zu können.

Die Wahl der Zielgruppe war stark abhängig von der Offenheit der alten Menschen, somit waren die Probanden in diesem Fall Bekannte und Verwandte aus dem Familienkreis.

4 Methodik

4.1 Schriftliche Befragung

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Querschnittdesign, da nur eine Erhebungsphase durchgeführt wurde.[18]

Der Fragebogen des Projektes setzt sich aus insgesamt elf eindeutig und konkret formulierten Fragen zusammen. Außerdem wurde dieser durch ein aussagekräftiges Begleitschreiben gestützt, in dem aufgeführt ist, zu welchem Zweck die Befragung durchgeführt wird, an welche Ansprechpartner man sich bei Rückfragen wenden kann und inwiefern die Anonymität gewehrleistet ist.

Die Befragung setzt sich aus offenen, geschlossenen und halboffenen Fragen zusammen. Wobei der Fragetypus der geschlossenen Fragen, aufgrund der Intimität des Themas, dominiert. Diese Form der Befragung ist durch Antwortvorgaben, zwischen welchen der Befragte wählen kann, charakterisiert.[19]

Die Fragen sind nach Anspruchsgrad und Bedeutung geordnet, so sind im ersten Drittel des Fragebogens sogenannte Einleitungsfragen aufgeführt, hierbei handelt es sich um Fragen nach dem Alter, Geschlecht und Familienstand.[20] Auf diese Weise soll erreicht werden, dass die Befangenheit der Befragten abbaut und so ein besserer Einstieg in das Thema „Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität“ möglich ist.

Der weitere Teil des Fragebogens wurde in thematische Blöcke eingeteilt, so wurden die Fragen nach Partnerschaft im Alter, Sexualität und körperlichen Einschränkungen jeweils in drei Blöcken zusammengefasst.[21]

Der Mittelteil, sowie der Schlussteil des Fragebogens setzt sich aus den Schlüsselfragen zusammen, welche sich durch geschlossene Fragen in Form einer Nominalskala auszeichnen.[22] So war es möglich, vorgegebene Antworten festzulegen und den Befragten die Bearbeitung zu erleichtern. Besonders bei einem so intimen Thema ist es wichtig, präzise Fragen zu formulieren um auswertbare Antworten zu erhalten.

Zum Abschluss des Fragebogens wurde eine Danksagung anlässlich der Mitarbeit der Befragten ausgesprochen, um so den Fragebogen abzurunden und die Wertschätzung diesbezüglich auszusprechen.

Weiteres lässt sich aus dem Fragebogen der Studie entnehmen, welcher dem Anhang beigefügt ist.

4.2 Durchführung

Die Fragebögen wurden in Briefumschlägen an insgesamt 30 Personen verteilt, dem Briefumschlag wurde eine Briefmarke beigefügt umso die Möglichkeit zu bieten, den ausgefüllten Fragebogen, per Post zurückzusenden.

Auf diese Weise wurde den Teilnehmern absolute Anonymität zugesichert und 17 auswertbare Fragebögen wurden zurückgesandt.

Somit nahmen 17 Personen an der Befragung teil, die sich im Alter von 65 bis 86 Jahren befanden, hiervon waren neun Personen weiblich und acht Personen männlich.

Den größten Anteil bildete die Altersgruppe der „Älteren“, mit insgesamt zehn Befragten im Alter von 66 bis 72 Jahren.

5 Partnerschaft im Alter

Aus der Befragung geht hervor, dass 13 Probanden in einem partnerschaftlichen Verhältnis leben. Diese teilen Liebe und Zärtlichkeiten mit ihrem Lebenspartner oder Ehegatte. Somit beziehen sich diese Forschungsergebnisse auf verheiratete Paare.

[...]


[1] Claire Goll (1890-1977)

[2] Vgl. www.gesundheit.de

[3] Vgl. www.focus.de

[4] Vgl. Butler/.Lewis (1996), S.18

[5] Vgl. Deeken (1990) S.82

[6] Vgl. Thiele (2001) S.11

[7] Vgl. Thiele (2001) S.11ff.

[8] Vgl. Thiele (2001) S.24

[9] Vgl. www.förderland.de

[10] Vgl. www.förderland.de

[11] Vgl. Thiele (2001) S.18

[12] Vgl. Von Sydow (1994) S.33

[13] Vgl. Thiele (2001) S.19

[14] Vgl. Thiele (2001) S.20

[15] Vgl. Thiele (2001) S.20

[16] Vgl. Thiele (2001) S.20

[17] Vgl. Thiele (2001) S.28f.

[18] Vgl. Raithel (2008) S.50

[19] Vgl. Raithel (2008) S.68

[20] Vgl. Raithel (2008) S.75

[21] Vgl. Raithel (2008) S.75

[22] Vgl. Raithel (2008) S.43

Final del extracto de 36 páginas

Detalles

Título
Welche Rolle spielen Liebe, Sexualität und Zärtlichkeit im Alter?
Universidad
University of Applied Sciences North Rhine-Westphalia Aachen
Calificación
1,3
Autor
Año
2012
Páginas
36
No. de catálogo
V505881
ISBN (Ebook)
9783346065193
ISBN (Libro)
9783346065209
Idioma
Alemán
Palabras clave
welche, rolle, liebe, sexualität, zärtlichkeit, alter
Citar trabajo
Janina Pletziger (Autor), 2012, Welche Rolle spielen Liebe, Sexualität und Zärtlichkeit im Alter?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505881

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