Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Glücksbegriff in unterschiedlichen kulturellen Kontexten. In welchem Bezug stehen die Wege zum Glück im kulturellen Kontext einer Gesellschaft und welche Lebensstrategien ermöglichen ein erfolgreiches Leben im Sinne einer Lebenskunst? Während meines Studienprojektes habe ich gelernt, dass das Lebensglück in engem Zusammenhang mit dem soziokulturellen Umfeld einer Gesellschaft steht und die kulturelle Umgebung mit ihren Instrumenten, Gedanken, Philosophien und Lebenseinstellungen wesentlich zum subjektiven Glücksempfinden bei trägt.
Das Thema Glück hat Hochkonjunktur, in den Buchhandlungen wimmelt es nur so von Glücksratgebern und auch im Fernsehen bemühen sich selbst ernannte Glücksgurus, wie beispielsweise Eckhart von Hirschhausen, den glückssuchenden Zuschauern einen optimalen Weg zu weisen. Die vielfältige Beschäftigung mit dem Thema Glück hat sicher auch damit zu tun, dass sich die Welt in den letzten 20 Jahren sehr schnell verändert hat. Die weltweilte Globalisierung hat zu einer enormen Beschleunigung der Lebensverhältnisse und zu jeder Menge Unübersichtlichkeiten geführt. Noch keine Generation stand so sehr im Bann des Glücks wie unsere, so klagt der französische Philosoph und Schriftsteller Pascal Bruckner. Jeder sucht nach dem Schlüssel, sei es der Schlüssel zum Glück, der Schlüssel zur Freiheit oder der Schlüssel zum Erfolg.
Jedoch scheint es so, als würden alle diesen Schlüssel am falschen Ort suchen. So sind wir verführt und geblendet von den schrillen Reklamebotschaften der Glücksindustrie und suchen unseren Glücksschlüssel draußen im Scheinwerfer der Werbung und der Gesellschaft. Jedoch haben wir ihn in unserem Inneren verloren und es bedarf der Selbstreflexion um unser wahres Glück zu finden.
Oder wie Ernst Stürmer es passend beschreibt: "Der Zeitgenössische Glückssucher droht in ein verwirrendes Labyrinth zu geraten, ein Irrgarten mit Wegverzweigungen, Sackgassen, Umwegen, Schleifen und Fallen, wenn er auf das gängige Glücksblabla unserer Konsum- und Spaßgesellschaft hereinfällt und sich vom schillernden Talmiglanz des Pseudoglücks blenden lässt." So folgt diese Arbeit nicht den Meinungen von "Glücksdiletanten", die Plastikglück fabrizieren und dieses marktschreierisch im Sonderangebot verkaufen, sondern den Spuren von Meistern der Lebenskunst aller Zeiten über die ganze Welt verteilt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Semantik des Glücks
- Europäische Glückswege
- Glück in der Antike
- Glücksphilosophie der klassischen Periode
- Glücksphilosophie im Hellenismus
- Europäische Glücksphilosophie nach der Antike
- Glück im Mittelalter
- Glück in der frühen Neuzeit und Moderne
- Fazit der europäischen Glücksphilosophie
- Glück in der Antike
- Das Glück des langen gesunden Lebens in China
- Konfuzius und die konfuzianische Glücksphilosophie
- Laotse und die daoistische Glücksphilosophie
- Glück im Zen - Buddhismus
- Chinesisches Glück im 20. Jahrhundert
- You Chinesischer Flow-Effekt
- Fazit der chinesischen Glücksphilosophie
- Glück als Überwindung des Leidens in Indien
- Der Hinduismus und seine Glückssymbole
- Glück im Buddhismus
- Der Yoga des Patanjâli
- Glücksverständnis im hinduistischen Tantrismus
- Indien im 20. Jahrhundert, Materialismus und Mc Donalds
- Fazit der indischen Glücksphilosophie
- Glück als Gottesliebe in der arabischen Welt
- Glück im Islam
- Glück im Sufismus
- Fazit der arabischen Glücksphilosophie
- Lebenskunst im indigenen Kontext
- Heiterkeit bei den Amazonas Indianern
- Glück bei den Yequana Indiandern
- Die sechs Juwelen der Nordamerikanischen Indianer
- Glück in Afrika
- Fazit der indianischen und afrikanischen Glücksphilosophie
- Messbares Glück
- Ländervergleiche
- Bruttoglücksprodukt Bhutan
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Glück von Kultur zu Kultur verschieden ist. Sie analysiert den Glücksbegriff in verschiedenen kulturellen Kontexten und untersucht, welche Lebensstrategien und Philosophien in verschiedenen Kulturen ein „erfolgreiches Leben“ im Sinne einer Lebenskunst ermöglichen. Die Arbeit geht der Frage nach, welchen Einfluss die soziokulturelle Umgebung auf das subjektive Glücksempfinden hat.
- Der Glücksbegriff in unterschiedlichen Kulturen
- Lebensstrategien und Philosophien, die ein erfolgreiches Leben im Sinne einer Lebenskunst ermöglichen
- Der Einfluss der soziokulturellen Umgebung auf das subjektive Glücksempfinden
- Die Bedeutung von Materiellem und Immateriellem für das Lebensglück
- Die Frage, ob Glück messbar ist und welche Faktoren zum subjektiven Glücksempfinden beitragen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit thematisiert die Frage nach dem Glück im kulturellen Kontext, ausgehend von persönlichen Erfahrungen der Autorin in Benin. Sie stellt die These auf, dass Lebensglück in engem Zusammenhang mit dem soziokulturellen Umfeld steht.
- Semantik des Glücks: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen des Glücksbegriffs und diskutiert dessen Vielschichtigkeit.
- Europäische Glückswege: Dieses Kapitel erforscht die Glücksphilosophie in der Antike und der europäischen Geschichte. Es analysiert, wie sich die Auffassung von Glück in verschiedenen Epochen entwickelt hat.
- Das Glück des langen gesunden Lebens in China: Dieses Kapitel stellt die konfuzianische, daoistische und buddhistische Glücksphilosophie in China vor und analysiert deren zentrale Konzepte und Praktiken.
- Glück als Überwindung des Leidens in Indien: Dieses Kapitel untersucht den Hinduismus und Buddhismus und die Rolle des Leidens und der Überwindung im Kontext der Glücksphilosophie in Indien.
- Glück als Gottesliebe in der arabischen Welt: Dieses Kapitel analysiert die islamische und sufische Glücksphilosophie, die Gottesliebe als zentralen Weg zum Glück betrachtet.
- Lebenskunst im indigenen Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene indigene Kulturen und deren Auffassung von Glück. Es untersucht, wie Glück in diesen Kulturen definiert und gelebt wird.
- Messbares Glück: Dieses Kapitel beleuchtet den Versuch, Glück messbar zu machen. Es stellt verschiedene Ansätze vor, wie Glück anhand von Statistiken und Indikatoren erfasst werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten der Glücksforschung und analysiert diese im Kontext verschiedener Kulturen. Zentrale Themen sind das Glücksempfinden, Lebensstrategien, Lebenskunst, kulturelle Unterschiede, soziokulturelle Einflüsse, die Bedeutung von Materialismus und Immaterialismus, sowie die Frage nach der Messbarkeit von Glück.
- Arbeit zitieren
- Janina Pletziger (Autor:in), 2013, Der Glücksbegriff in unterschiedlichen kulturellen Kontexten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505883