In dieser Arbeit wird ein Film in den Blick genommen, der das "Verschwimmen" von Mediengrenzen vorzuweisen scheint, das heißt die Aufhebung der Grenzen zwischen Produzent und Konsument. Bei "Black Mirror: Bandersnatch" (2018) von David Slade handelt es sich um den ersten interaktiven Film der Streaming-Plattform Netflix. In diesem trifft der Zuschauer die Entscheidungen für die Hauptfigur Stefan Butler, der im Jahre 1984 einen Roman in ein Videospiel zu adaptieren versucht. Repräsentiert der Film "Bandersnatch" eine "postmediale Wirklichkeit"? Ist Film in Zukunft interaktiv?
Zunächst wird das Intermedialitätskonzept beleuchtet, während auf die heterogene Definitionsvielfalt des Begriffs an sich Bezug genommen wird. Daran anschließend werden die drei Phänomenbereiche des Intermedialen nach Irina O. Rajewsky in den Blick genommen, um damit den theoretischen Rahmen der Ausarbeitungen abzustecken. Zudem werden die Konzepte "Hyperfiktion" sowie "Interaktive Fiktion" vorgestellt. Auf Grundlage dessen folgen zudem intermediale Untersuchungen zum interaktiven Film "Black Mirror: Bandersnatch". Dahingehend soll vorwiegend auf das "Verschwinden" von Grenzen eingegangen werden, das zudem auch von einer Vielfalt andersartiger, also nicht allein intermedialer Referenzen untermauert wird. So werden schließlich auch intertextuelle Referenzen berücksichtigt, die, neben anderen Ausarbeitungen, wiederum die Frage nach einem äußerst postmodernen Erzählen aufwerfen könnten.
Das moderne Leben und Arbeiten, zum Teil sogar das Schreiben und Lesen, wird durch Computer, Internet und Software maßgeblich verändert, sodass nicht einmal die Literatur oder die Kunst dieser Entwicklung Einhalt gebieten könnten. Der Computer als recht neues Medium entwickelte sich in den letzten Jahren wegen seiner enormen enzyklopädischen Möglichkeiten zu einem vielversprechenden Transportmittel für jegliche Form der Narration. So ermöglichen Computernetze seit Anbeginn der 1990er Jahre die Übermittlung fast aller Daten nahezu überallhin und eröffnen damit virtuelle Räume für Menschen und Geschichten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Intermedialitätsforschung
- 2.1 Definitionsbegriffe und Versuche
- 2.2 Historische Perspektiven
- 3. Hyper- und interaktive Fiktionen
- 4. Intermediale und Interaktive Phänomene der Pop-Kultur: Der Netflix-Film Black Mirror: Bandersnatch (2018) im Fokus
- 4.1 Zur Erklärung eines interaktiven Films
- 4.2 Bandersnatch: Medienkomposition, Medienwechsel oder intermedialer Bezug?
- 4.3 Intertextuelle Bezüge im Film
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Netflix-Film "Black Mirror: Bandersnatch" im Kontext der Intermedialitätsforschung. Ziel ist es, die intermedialen und interaktiven Aspekte des Films zu analysieren und dessen Bedeutung im Hinblick auf veränderte Medienbegriffe und kulturelle Selbstverständnisse zu diskutieren.
- Definition und Abgrenzung des Intermedialitätsbegriffs
- Analyse interaktiver Erzählstrukturen in "Black Mirror: Bandersnatch"
- Untersuchung intermedialer Bezüge und Medienwechsel im Film
- Die Rolle von Intertextualität in "Black Mirror: Bandersnatch"
- Der Film im Kontext postmedialer Wirklichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Intermedialitätsforschung und postmedialer Wirklichkeiten ein. Sie beschreibt die Auflösung des klassischen Medienbegriffs und die zunehmende Verschmelzung von Medien im digitalen Zeitalter. Der Film "Black Mirror: Bandersnatch" wird als Fallbeispiel vorgestellt, das die Thematik der sich verändernden Medienlandschaft exemplarisch veranschaulicht und als Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung dient. Der Fokus liegt auf der Analyse der Interaktivität des Films und seiner intermedialen Elemente im Kontext der postmedialen Gesellschaft.
2. Zur Intermedialitätsforschung: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem komplexen und vielschichtigen Begriff der Intermedialität. Es analysiert die zahlreichen, oft synonym verwendeten Begriffe wie Multimedialität, Crossmedialität und Transmedialität und verdeutlicht die Herausforderungen, die sich aus der heterogenen Definitionsvielfalt ergeben. Das Kapitel beleuchtet unterschiedliche Ansätze der Intermedialitätsforschung, untersucht die Beziehung zur Intertextualitätsforschung und diskutiert verschiedene Definitionen des Begriffs "Medium" selbst, um einen geeigneten Rahmen für die spätere Analyse von "Black Mirror: Bandersnatch" zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Klärung des Begriffsverständnisses, um eine präzise Analyse des ausgewählten Fallbeispiels zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Intermedialität, Interaktivität, Postmediale Wirklichkeiten, Medienwandel, "Black Mirror: Bandersnatch", Netflix, Medienbegriff, Hyperfiktion, Interaktive Fiktion, Intertextualität, Medienkonvergenz.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von "Black Mirror: Bandersnatch" im Kontext der Intermedialitätsforschung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Netflix-Film "Black Mirror: Bandersnatch" (2018) im Kontext der Intermedialitätsforschung. Der Fokus liegt auf den intermedialen und interaktiven Aspekten des Films und deren Bedeutung für veränderte Medienbegriffe und kulturelle Selbstverständnisse.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung des Intermedialitätsbegriffs, Analyse interaktiver Erzählstrukturen in "Black Mirror: Bandersnatch", Untersuchung intermedialer Bezüge und Medienwechsel im Film, die Rolle der Intertextualität, und die Einordnung des Films in den Kontext postmedialer Wirklichkeiten. Es werden verschiedene Definitionen von Intermedialität, Multimedialität, Crossmedialität und Transmedialität diskutiert und deren Herausforderungen beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Zur Intermedialitätsforschung (inkl. Definitionsbegriffe, historische Perspektiven), Hyper- und interaktive Fiktionen, Intermediale und Interaktive Phänomene der Pop-Kultur: Der Netflix-Film Black Mirror: Bandersnatch (2018) im Fokus (inkl. Erklärung interaktiver Filme, Analyse von Bandersnatch, Intertextuelle Bezüge), und Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse der intermedialen und interaktiven Aspekte von "Black Mirror: Bandersnatch" und die Diskussion deren Bedeutung für veränderte Medienbegriffe und kulturelle Selbstverständnisse. Es geht darum, den Film als Beispiel für die sich verändernde Medienlandschaft zu verstehen und die Interaktivität und intermedialen Elemente im Kontext der postmedialen Gesellschaft zu untersuchen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Intermedialität, Interaktivität, Postmediale Wirklichkeiten, Medienwandel, "Black Mirror: Bandersnatch", Netflix, Medienbegriff, Hyperfiktion, Interaktive Fiktion, Intertextualität, und Medienkonvergenz.
Wie wird "Black Mirror: Bandersnatch" in der Arbeit analysiert?
Der Film wird als Fallbeispiel genutzt, um die theoretischen Konzepte der Intermedialitätsforschung zu veranschaulichen und zu überprüfen. Die Analyse konzentriert sich auf die interaktive Erzählstruktur, die intermedialen Bezüge (Medienwechsel, Medienkomposition), und die Rolle der Intertextualität im Film.
Was versteht die Arbeit unter Intermedialität?
Die Arbeit befasst sich eingehend mit der Definition und Abgrenzung des Begriffs "Intermedialität" und diskutiert seine Beziehung zu Begriffen wie Multimedialität, Crossmedialität und Transmedialität. Sie analysiert verschiedene Ansätze in der Intermedialitätsforschung und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der heterogenen Definitionsvielfalt ergeben.
- Citation du texte
- Lisa Steinhoff (Auteur), 2019, Interaktivität im Film. Untersuchung intermedialer Phänomene der Pop-Kultur im Netflix-Film "Black Mirror: Bandersnatch", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505974