Deutschland ist mit einem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund von 19,3 Millionen Einwohnern eine Bildungs- sowie auch eine Einwanderungsgesellschaft. Die Anfangs mangelnde Integration von Migranten in die Gesellschaft wurde auf den Deutschunterricht abgewälzt oder durch zusätzlichen Deutschförderungsunterricht angeboten. Die gewünschten Effekte blieben jedoch lange aus, sodass ein neuer Umschwung bedacht wurde.
Heutzutage findet in jeder Unterrichtseinheit eine Vielfalt von sprachlichen Interaktionen statt, das zugleich zeigt, dass jeder Fachunterricht gleichzeitig auch immer ein Sprachunterricht sein muss. Diese Form zielt darauf ab, die bildungssprachlichen Fähigkeiten der SuS auszubauen. Man versucht hier, nicht den ganzen Unterricht zu verändern, sondern zusätzliche Förderungen in den Unterricht einfließen zu lassen. Man fand einen Kompromiss, in dem der Fachunterricht und zusätzliche sprachliche Bildung gleichzeitig verliefen. So entwickelte sich der Begriff der durchgängigen Sprachbildung.
Wenn wir uns den Begriff genauer anschauen, bemerken wir zwei Phänomene dieser Verbindung: einerseits das Adjektiv durchgängig (von Anfang bis Ende durchgehend) und sprachliche Bildung. In diesem Leitbegriff wird die Sprache allerdings nicht als Unterrichtsgegenstand eines spezifischen Fachunterrichts verstanden, sondern als Medium des Lernens und in weiterer Perspektive auch als Medium des Handelns in einer sprachteiligen Gesellschaft. Bei der durchgängigen Sprachbildung geht es also um eine sinnvolle Verknüpfung des sprachlichen und fachlichen Unterrichts, die im Fachunterricht für die konkreten Gegenstände relevant ist.
Im Fachunterricht muss also zwischen alltagssprachlicher und fachsprachlicher Sprachverwendung unterschieden werden. Tajmel betont auch die Wichtigkeit der Wortschatzerweiterung im Fachunterricht, konkret in Mathematik und Physik. Anhand von Karten- oder Sprachspielen können auch einfachere Komposita, Nebensätze und Infinitivkonstruktionen geübt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der durchgängigen Sprachbildung- Von der Alltags- zur Bildungssprache
- Horizontale und vertikale Schnittstellen
- Qualitätsmerkmale
- Möglichkeiten und Grenzen
- Sprachsensibler Fachunterricht
- Methodenwerkzeuge nach Leisen
- Grenzen und sprachliche Anforderungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit dem Konzept der durchgängigen Sprachbildung und seinen Herausforderungen sowie Chancen im Kontext einer Einwanderungsgesellschaft wie Deutschland. Er analysiert die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer sprachsensiblen Unterrichtsgestaltung, die alle Fächer umfasst und Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen gleichermaßen unterstützt.
- Die Bedeutung von Sprachbildung im Fachunterricht
- Die Unterscheidung zwischen Alltagssprache, Bildungssprache und Fachsprache
- Horizontale und vertikale Schnittstellen in der Sprachbildung
- Möglichkeiten und Grenzen der sprachsensiblen Unterrichtsgestaltung
- Die Rolle der Lehrkräfte und der Zusammenarbeit in der Sprachförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Textes beleuchtet die Situation in Deutschland als Einwanderungsgesellschaft und die Herausforderungen, die sich aus dem unterschiedlichen sprachlichen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler ergeben. Es wird die Entwicklung des Konzepts der durchgängigen Sprachbildung erläutert, das darauf abzielt, die sprachlichen Fähigkeiten im Fachunterricht gezielt zu fördern.
Im zweiten Kapitel wird das Konzept der durchgängigen Sprachbildung näher betrachtet. Hierbei werden die Unterschiede zwischen Alltagssprache, Bildungssprache und Fachsprache herausgestellt. Es wird betont, dass die Bildungssprache spezifische Anforderungen stellt, die im Unterricht vermittelt werden müssen. Die Bedeutung von Sprachspielen und anderen Methoden zur Förderung der Sprachkompetenz im Fachunterricht wird ebenfalls hervorgehoben.
Das dritte Kapitel behandelt die Möglichkeiten und Grenzen der durchgängigen Sprachbildung. Hier werden verschiedene Ansätze zur sprachsensiblen Unterrichtsgestaltung diskutiert, sowie die Rolle der Lehrkräfte und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren in der Sprachförderung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes umfassen: durchgängige Sprachbildung, Alltagssprache, Bildungssprache, Fachsprache, Sprachsensibler Fachunterricht, Horizontale und vertikale Schnittstellen, Methodenwerkzeuge, Sprachliche Anforderungen, Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, Kompetenzentwicklung.
- Quote paper
- Ornela Fellanxa (Author), 2018, Durchgängige Sprachbildung. Sprachsensibler Fachunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506273