Der Begriff Basel II hat in den letzten Jahren eine intensive öffentliche Diskussion ausgelöst, wie es zuvor noch kein anderer Fachbegriff des Bankenaufsichtsrechts getan hat. Das am 3. 6. 1999 vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht veröffentliche Konsultationspapier diente als Ausgangspunkt, um die Eigenkapitalvereinbarung von 1988 zu reformieren.
Grund der Diskussion sind die Veränderungen in der Kreditvergabepraxis, die Basel II mit sich bringt. Die Differenzierung des zu hinterlegenden Eigenkapitals anhand des Kreditrisikos erfordert ein gutes Rating von den Kreditnehmern. Allerdings wird dieses wesentlich von der Eigenkapitalquote bestimmt, welche im deutschen Mittelstand traditionell sehr gering ist. Über 99% der deutschen Unternehmen können der Gruppe der KMU zugeordnet werden. Zudem ist auch immer wieder von der Benachteiligung des deutschen Mittelstands zu hören oder auch von einem drohenden „Credit Crunch“ verbunden mit einer „Finanzierungskrise des Mittelstandes“. Die Finanzierungsstruktur des deutschen Mittelstandes im internationalen Vergleich rechtfertigt es, aufgrund des Stellenwerts der Kreditfinanzierung von einer erhöhten Belastung deutscher Mittelständler zu sprechen. Daher verwundert die lang anhaltende öffentliche Diskussion über Basel II nicht.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarungen auf deutsche mittelständische Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf deren Finanzierung, zu untersuchen. Hierbei sollen alternative Finanzierungsformen zur traditionell Kreditfinanzierung aufgezeigt werden. Anschließend sollen diese dann kritisch beurteilt und ihre praktische Relevanz betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Basel II im Überblick
- I. Entwicklung und Zielsetzung von Basel II
- II. Die drei Säulen von Basel II
- C. Der deutsche Mittelstand
- I. Definition und Bedeutung des Mittelstands in Deutschland
- II. Eigenkapital- und Finanzierungssituation
- D. Alternative Finanzierungsformen
- I. Einleitung
- II. Erhöhung der Eigenkapitalquote
- III. Beteiligungsfinanzierung
- IV. Mezzanine-Kapital
- 1. Einleitung
- 2. Verbrieftes Mezzanine-Kapital
- 3. Nicht verbrieftes Mezzanine-Kapital
- V. Leasing
- E. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarungen auf deutsche mittelständische Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf deren Finanzierung. Sie zeigt alternative Finanzierungsformen zur traditionell Kreditfinanzierung auf, beurteilt diese kritisch und betrachtet ihre praktische Relevanz.
- Die Entwicklung und Zielsetzung von Basel II
- Die Bedeutung des deutschen Mittelstands und dessen Eigenkapital- und Finanzierungssituation
- Alternative Finanzierungsformen wie Mezzanine-Kapital und Leasing
- Die Auswirkungen von Basel II auf die Finanzierungsmöglichkeiten des deutschen Mittelstands
- Die kritische Beurteilung der alternativen Finanzierungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
- A. Einleitung: Die Arbeit führt den Leser in die Thematik von Basel II ein und erläutert die Relevanz des Themas für den deutschen Mittelstand.
- B. Basel II im Überblick: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung und Zielsetzung von Basel II sowie die drei Säulen des neuen Rahmenwerks.
- C. Der deutsche Mittelstand: Hier werden Definition und Bedeutung des Mittelstands in Deutschland erläutert und die Eigenkapital- und Finanzierungssituation des deutschen Mittelstands beleuchtet.
- D. Alternative Finanzierungsformen: Dieser Abschnitt untersucht verschiedene alternative Finanzierungsformen, einschließlich Mezzanine-Kapital und Leasing, die für deutsche Mittelständler relevant sein könnten.
Schlüsselwörter
Basel II, Mittelstand, Finanzierung, Eigenkapital, Kreditrisiko, Rating, Beteiligungsfinanzierung, Mezzanine-Kapital, Leasing, Credit Crunch, Finanzierungsstruktur.
- Quote paper
- Karl Bäumner (Author), 2006, Finanzierungsalternativen für deutsche mittelständische Unternehmen im Lichte von Basel II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50638