Aufgrund einer sich ständig verschlechternden finanziellen Situation der
Kommunen im Land sowie im Bundesgebiet, dürfte inzwischen jedem aufgeschlossenen Bürger und insbesondere den verantwortlichen Führungskräften
bzw. Politikern bewusst geworden sein, dass es im Bereich der Kommunen zu
einem Umdenken bei der Ausgabe bzw. Verwendung von öffentlichen Mitteln
kommen muss. Ein bloßes „Weiter so!“, ist auch im Sinne der
Generationengerechtigkeit nicht weiter hinnehmbar. Gerade die finanzielle Situation der Kommunen stellt die Politik vor immer neue Probleme bei der Umsetzung ihrer Aufgabenerfüllung. Dabei sollte doch speziell im Umgang mit Steuergeldern der einfache Grundsatz: „Man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man hat!“, erstes Gebot sein. Doch es gibt auch eine Reihe von hausgemachten Problemen, die sich besonders bei der Mittelverteilung der Verwaltungen widerspiegeln. So orientieren sich z.B. die zugeteilten Haushaltsmittel der jeweiligen Bereiche/Fachbereiche hauptsächlich an dem Verbrauch der vorangehenden Jahre. Eine kritische Hinterfragung, in wieweit diese Mittel auch sinnvoll und erfolgreich eingesetzt wurden, findet nach aktuellem Recht nur sehr bedingt statt. Daher gibt es auch immer wieder berechtigte Vorwürfe, dass z.B. Fachbereichsleiter bei der Ausgabenplanung fingierte Aufgaben und somit Ausgaben vorgeben bzw. nicht ausgeschöpfte Haushaltsmittel sinnlos
ausgeben („Dezemberfieber“), nur damit der Bereich im nächsten Jahr die
gleichen Mittel zugeteilt bekommt, wie in den Jahren zuvor, obwohl diese bei
effizienterem Einsatz überhaupt nicht benötigt würden. [...] Diese Arbeit beschäftigt sich speziell mit dem Bereich der interkommunalen Vergleichbarkeit und den dazugehörigen Instrumenten sowie
Steuerungsmechanismen. Aufgrund des schwebenden Prozesses der
Einführung des Großprojektes „Kommunale Doppik“ und der weiterhin
mangelnden Praxiserfahrungen erhebt diese Arbeit keinen Anspruch auf
abschließende Bewältigung des Themas. Sie soll vielmehr die Erkenntnisse
und Ergebnisse der Aufgabenstellung auf dem aktuellen Stand in komprimierter
Form wiedergeben und als Grundlage für eine fachliche Diskussion der
genannten Thematik dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Produktorientierung (Outputorientierung)
- Definition
- Überblick und Ziele der Produktorientierung
- Input- gegenüber Outputorientierung
- Produktbildung (Produktbeschreibung)
- Produktplan
- Produktbereiche
- Produktgruppen
- Zielvorgaben und Kontrakte im Haushaltsplan
- Definition
- Dezentrale Ressourcenverantwortung als Grundlage
- Budgetierung als Chance
- Kontraktmanagement ermöglicht Budgets
- Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)
- Definition
- Bedeutung, Struktur und Ziele der KLR
- Kostenrechnungssysteme
- Kostenartenrechnung
- Kostenstellenrechnung
- Interne Leistungsverrechnung
- Kostenträgerrechnung
- Leistungsrechnung
- Leistungszahlen (Kennzahlen)
- Definition
- Bedeutung und Ziele von Kennzahlen
- Arten der Kennzahlen
- Produktorientierung (Outputorientierung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Implementierung der Produktorientierung, Zielvorgaben, Leistungszahlen und der Kosten- und Leistungsrechnung im öffentlichen Finanzwesen, insbesondere im kommunalen Kontext. Sie befasst sich mit der Frage, ob diese Instrumente den Weg zu einer interkommunalen Vergleichbarkeit ebnen können.
- Produktorientierung und Outputorientierung im öffentlichen Sektor
- Integration von Zielvorgaben und Kontrakten in den Haushaltsplan
- Die Bedeutung der Kosten- und Leistungsrechnung für die kommunale Steuerung
- Die Rolle von Leistungszahlen und Kennzahlen für die Transparenz und Vergleichbarkeit
- Bewertung der Eignung dieser Instrumente für eine interkommunale Vergleichbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Produktorientierung, Zielvorgaben, Leistungszahlen und der Kosten- und Leistungsrechnung im kommunalen Finanzwesen ein und erläutert die Relevanz dieser Instrumente für die interkommunale Vergleichbarkeit. Der Hauptteil befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Produktorientierung, von der Definition bis zur Produktbildung und den Produktgruppen. Weiterhin wird die Integration von Zielvorgaben und Kontrakten in den Haushaltsplan sowie die Bedeutung der Kosten- und Leistungsrechnung für die kommunale Steuerung beleuchtet. Das Kapitel über Leistungszahlen (Kennzahlen) definiert diese, erklärt ihre Bedeutung und Ziele und geht auf verschiedene Arten von Kennzahlen ein.
Schlüsselwörter
Produktorientierung, Outputorientierung, Zielvorgaben, Kontrakte, Haushaltsplan, Kosten- und Leistungsrechnung (KLR), Leistungszahlen, Kennzahlen, interkommunale Vergleichbarkeit, kommunales Finanzmanagement.
- Arbeit zitieren
- Jens Mühlig (Autor:in), 2005, Produktorientierung, Zielvorgaben, Leistungszahlen und die Kosten- und Leistungsrechnung: Der sichere Weg zur interkommunalen Vergleichbarkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50658