Die vorliegende Seminararbeit setzt sich mit dem Thema ‘Participatory Foresight‘ auseinander. Darin wird untersucht, inwieweit die Inklusion von zivilgesellschaftlichen Akteuren einen Mehrwert für die Foresight-Praxis generieren kann. Dazu wird ein partizipativ-deliberatives Demokratiemodell aus der Literatur erarbeitet und auf die praktische Participatory Foresight-Arbeit umgelegt. So können Möglichkeiten, Institutionalisierungsformen, Qualitätskriterien, Vorgehensweisen und Schwierigkeiten im partizipativen Foresight-Prozess diskutiert werden. Die Inklusion zivilgesellschaftlicher Akteure birgt durch die große Menge unterschiedlicher Sichtweisen und Kenntnisse des zu bearbeitenden Gebietes sowie des Austausches ein großes Potenzial für die Foresight-Arbeit, aber auch Herausforderungen.
In den letzten Jahren wird medial und im wissenschaftlichen Diskurs immer wieder von Demokratiekrise oder Politikverdrossenheit gesprochen. Die politischen und globalen Problemstellungen werden immer komplexer und die sozioökonomischen Bedingungen verändern sich schnell. Trotzdem scheint das Interesse der Zivilgesellschaft an Politik vorhanden zu sein, denn sie sind zur Partizipation bereit. Participatory Foresight bietet Menschen die Möglichkeit sich mit aktuellen Problemen zu beschäftigen sowie zukünftige Lösungsvorschläge und Visionen zu erarbeiten. Neue AkteurInnen bringen neue Ansichten und Zukunftsvorstellungen in den Foresight-Prozess ein und ihre Einbindung könnte zu einer größeren Beteiligung an Foresight-Prozessen in der Gesellschaft führen.
Die Forschungsfrage meiner Arbeit wird wie folgt lauten: Welche potenziellen neuen Möglichkeiten ergeben sich für ‚Participatory Foresight‘ durch die Verortung in einem partizipativ-deliberativen demokratietheoretischen Modell? Es wird davon ausgegangen, dass es bei einer qualitativ hochwertigen Umsetzung eine Bereicherung für Participatory Foresight durch deliberative Verfahren geben kann. Darüber hinaus wird angenommen, dass durch die breitere Inklusion von zivilgesellschaftlichen Akteuren die Foresight-Kultur und die Partizipationskultur im Allgemeinen verstärkt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITIONEN
- PARTIZIPATIV-DELIBERATIVE DEMOKRATIETHEORIE
- PARTICIPATORY FORESIGHT
- ANWENDUNG DES DEMOKRATIETHEORETISCHEN MODELLS AUF DIE PRAKTISCHE PARTIZIPATIVE
FORESIGHT-ARBEIT
- POTENZIELLE NEUE MÖGLICHKEITEN DURCH ENTLEHNUNG AUS DELIBERATIVEN VERFAHREN
- Spezifika des Foresight-Prozesses und Innovation
- Zusammenfassung der Schwierigkeiten im Prozess
- BEDEUTUNG VON PARTICIPATORY Foresight als Anreiz für PARTIZIPATION UND DIE SCHAFFUNG EINER FORESIGHT- KULTUR
- POTENZIELLE NEUE MÖGLICHKEITEN DURCH ENTLEHNUNG AUS DELIBERATIVEN VERFAHREN
- ZUSAMMENFASSUNG
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen von "Participatory Foresight" im Kontext eines partizipativ-deliberativen Demokratiemodells. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure einen Mehrwert für die Foresight-Praxis generiert und welche neuen Möglichkeiten sich dadurch ergeben.
- Partizipation und Deliberation als zentrale Elemente für eine lebendige Demokratie
- Participatory Foresight als Instrument zur Einbindung von Bürgern in Zukunftsprozesse
- Potenziale und Herausforderungen der Integration zivilgesellschaftlicher Akteure in Foresight-Prozesse
- Die Rolle von Participatory Foresight für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft
- Die Bedeutung von Foresight-Kultur und Partizipationskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema "Participatory Foresight" ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Methodik der Arbeit dar. Im zweiten Kapitel werden zentrale Begriffe wie Foresight, Participatory Foresight, Partizipation und Zivilgesellschaft definiert. Das dritte Kapitel erläutert das theoretische Fundament der Arbeit, das partizipativ-deliberative Demokratiemodell. Das vierte Kapitel widmet sich dem Konzept von "Participatory Foresight". Das fünfte Kapitel analysiert die Anwendung des Demokratiemodells auf die praktische Foresight-Arbeit, wobei die potenziellen neuen Möglichkeiten und Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. Die Bedeutung von Participatory Foresight für die Stärkung der Partizipationskultur wird im sechsten Kapitel behandelt.
Schlüsselwörter
Participatory Foresight, partizipativ-deliberative Demokratie, Zivilgesellschaft, Foresight-Kultur, Partizipationskultur, Zukunft gestalten, Zukunftsforschung, Politikgestaltung, gesellschaftliche Transformation, Inklusion, Deliberation, Methode, wissenschaftliche Literaturrecherche.
- Quote paper
- Luana Luisa Heuberger (Author), 2019, "Participatory Foresight" als Anwendung eines partizipativ-deliberativen Demokratiemodells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506733