Mit einem thematischen Medienwechsel weg von der Literatur von Chrétien de Troyes Abenteurer Yvain bis zu James Joyce oder Franz Kafka und hin zur Filmfabrik Hollywood in seinen goldenen Jahren (1930-1960) rundete Prof. Dr. Liptay die Ringvorlesung „Glücksritter. Risiko und Erzählstruktur“ der DFG-Forschungsgruppe Philologie des Abenteuers gelungen ab.
Diesem Text werden essayistisch drei Gedanken ausgeführt, zu denen der Vortrag Liptays angeregt hat.
1. Paradoxien des Abenteuers;
2. Der schlechte Ruf des Abenteuers;
3. Identifikation als Erfolgsgarant des modernen Abenteuers
Inhaltsverzeichnis
- Risikomanagement in Hollywood
- Paradoxien des Abenteuers
- Der schlechte Ruf des Abenteuers
- Identifikation als Erfolgsgarant des modernen Abenteuers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Vorlesung „Stars und Statisten. Risikomanagement in Hollywood" von Prof. Dr. Liptay beleuchtet die Funktionsweise des Studiosystems Hollywoods und untersucht die Strategien zur Risikominimierung und Umsatzsteigerung in der Filmindustrie. Der Fokus liegt insbesondere auf der Standardisierung von Filmfiguren und der Anwendung von Testmethoden, die auf die kommerzielle Verwertung von Abenteuern im Medium Film abzielen.
- Risikomanagement im Hollywoodsystem
- Standardisierung von Filmfiguren und -plots
- Testmethoden und ihre Rolle in der Filmindustrie
- Das Abenteuer als narratives Muster und seine Paradoxien
- Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Abenteuerfilm
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Funktionsweise des Studiosystems Hollywoods und das Risikomanagement, das auf Planung, Kalkül und Standardisierung setzt. Liptay beleuchtet dabei die strikte Trennung zwischen Testen und Experimentieren und zeigt, wie die Hollywoodmaschinerie den Rausch des Glücksritters durch Kalkül zähmt.
Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit den Paradoxien des Abenteuers. Es wird gezeigt, wie die Abenteuererzählung zwischen zwei Definitionspolen oszilliert und sich gleichzeitig als schillernder Alltagsbegriff etabliert. Der Vortrag beleuchtet auch die scheinbare Diskrepanz zwischen Wagemut auf der Leinwand und Risikovermeidung in der Produktion, wobei das Abenteuer als Resultat von Glück und Scheitern dargestellt wird.
Das dritte Kapitel analysiert die gesellschaftliche Rezeption des Abenteuers. Liptay beleuchtet die kritische Perspektive, die das Abenteuer als trivial und unvereinbar mit Kunst betrachtet. Er argumentiert jedoch, dass das Abenteuer, im Gegenteil, als intellektuelle Leistung betrachtet werden sollte, die uns in die Welt der Erzählung eintauchen lässt.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf das Identifikationspotenzial des modernen Abenteuers. Liptay argumentiert, dass die Abenteuererzählung als narratives Muster dient, das uns ein stellvertretendes Risikoerleben ermöglicht. Dieses Konzept basiert auf der Identifikation mit dem Protagonisten, der stellvertretend für uns das Abenteuer durchlebt.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, Studiosystem, Hollywood, Abenteuer, Erzählstruktur, Standardisierung, Testmethoden, Paradoxien, Identifikation, Glücksritter, Hollywood-Abenteuer, Filmwissenschaft, Filmgeschichte, „A Star was born", „What Price Hollywood?“, China-Girls, „Girls on Film", „Materialfilme", „Standard Gauge".
- Arbeit zitieren
- Michael Prestele (Autor:in), 2019, Was Hollywood aus dem Erzähltyp des Abenteuers macht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506841