Diese Arbeit soll untersuchen, welchen rezeptiven Effekt Alices Lachen auf den Leser hat und ob es die Komik für ihn in den zwei ausgewählten Situationen steigert. Lewis Carrolls "Alices Abenteuer im Wunderland" (1865) bietet für den Leser viel komisches Potential. Die Protagonistin Alice wird dabei selbst oft zur Hauptdarstellerin komischer Situationen, indem sie der Lösung von Problemen mit kindlicher Naivität begegnet, Selbstgespräche führt, mit mehr oder weniger erlernten gesellschaftlichen Strukturen im Wunderland scheitert und auch körperlich die Kontrolle verliert. Zudem geschieht allerhand Komisches, das der Leser durch die interne Fokalisierung des Erzählers aus Alices Perspektive betrachtet. Allerdings lacht sie selbst über das Geschehen nicht sehr viel. Der Leser befindet sich deshalb häufig in der Position des Verlachens, nicht des Mitlachens.
Die Situationen folgen unterschiedlichen komischen Strukturen und wurden ausgewählt, um einen Einblick in die Fülle des komischen Potentials in Carrolls Werk zu geben. Anhand der eingehenden Betrachtung dieser Situationen soll die Hypothese bestätigt werden, dass Alices Lachen das komische Potential für den Leser auf verschiedenen rezeptiven Ebenen steigert. Für ein leichteres Verständnis haben die Textpassagen jeweils einen eigenen Titel erhalten. Es wurde bewusst nicht der Titel des entsprechenden Kapitels beibehalten, da er inhaltlich nicht widerspiegelt, was in den ausgewählten Szenen geschieht. Für ein besseres Analyseergebnis werden die Passagen dem englischen Originaltext entnommen.
Nach einer knappen Einführung in die Entstehung des Werks und einer näheren Gattungsbestimmung werden die theoretischen Grundlagen betrachtet. Hier erwiesen sich in erster Linie Plessners "Lachen und Weinen. Eine Untersuchung nach den Grenzen menschlichen Verhaltens", Bergsons "Das Lachen" und Böhlers "Die verborgene Tendenz des Witzes. Zur Soziodynamik des Komischen" als wertvolle Instrumente für die darauffolgende Analyse. Dort wird untersucht, wie die Komik der Situation jeweils aufgebaut ist, warum Alice lacht, wie sich ihr Lachen auf den Leser auswirkt und ob eine Steigerung des komischen Potentials stattfindet. Danach werden die Ergebnisse zusammengetragen und es wird ein Fazit zur Funktion von Alices Lachen gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung und Gattungsdefinition
- Theoretischer Hintergrund
- Begriffsbestimmung
- Helmuth Plessner – Lachen und Weinen
- Henri Bergson - Das Lachen
- Michael Böhler – Die verborgene Tendenz des Witzes
- Alices Lachen im Wunderland
- Froschlakai und Fischlakai
- Krocketspiel mit der Königin
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den rezeptiven Effekt von Alices Lachen auf den Leser in Lewis Carrolls "Alices Abenteuer im Wunderland" und ob es die Komik steigert. Die Analyse konzentriert sich auf zwei ausgewählte Szenen, um die Vielfältigkeit des komischen Potentials im Werk zu beleuchten. Die Arbeit basiert auf theoretischen Grundlagen von Plessner, Bergson und Böhler zur Komik.
- Die Funktion von Alices Lachen im Kontext der Komik
- Analyse spezifischer komischer Situationen im Buch
- Der rezeptive Effekt des Lachens auf den Leser
- Die Gattungszuordnung von "Alices Abenteuer im Wunderland"
- Die Anwendung von Theorien der Komik auf literarische Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Forschungsfrage: Wie wirkt sich Alices Lachen auf die Komik des Werkes für den Leser aus? Es wird die Methode erläutert, die auf der Analyse zweier ausgewählter Szenen basiert, sowie die verwendeten theoretischen Ansätze von Plessner, Bergson und Böhler. Die Hypothese besagt, dass Alices Lachen das komische Potential auf verschiedenen Ebenen steigert. Die ausgewählten Szenen werden mit eigenen Titeln versehen, da die Kapitelüberschriften den Inhalt nicht ausreichend widerspiegeln. Die Analyse basiert auf dem englischen Originaltext.
Entstehung und Gattungsdefinition: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung von "Alices Abenteuer im Wunderland", beginnend mit Carrolls (Charles Dodgsons) Jugend und seiner Abneigung gegen gesellschaftliche Konventionen. Es wird die Entstehung der Geschichte im Kontext von Carrolls Beziehung zu Alice Liddell und deren Einfluss auf die Protagonistin beschrieben. Der Prozess der Veröffentlichung wird ebenfalls erläutert, einschließlich der Anpassungen für ein breiteres Publikum. Das Kapitel diskutiert die Schwierigkeiten, das Werk einer bestimmten Gattung zuzuordnen (Kinderbuch, Roman, Kunstmärchen, Nonsense-Literatur) und argumentiert schließlich für seine Einordnung in die Nonsense-Literatur, unter Betonung der charakteristischen Merkmale dieser Gattung wie der Subversion logischer und semantischer Regeln.
Schlüsselwörter
Alice, Lewis Carroll, Alices Abenteuer im Wunderland, Komik, Lachen, Nonsense-Literatur, Gattungsdefinition, Plessner, Bergson, Böhler, Rezeption, Komische Strukturen, Kinderliteratur.
Häufig gestellte Fragen zu "Alices Abenteuer im Wunderland": Eine Analyse des Lachens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht den Einfluss von Alices Lachen auf die Komik in Lewis Carrolls "Alices Abenteuer im Wunderland". Der Fokus liegt auf der rezeptiven Wirkung des Lachens auf den Leser und wie es das komische Potential des Werkes verstärkt.
Welche Szenen werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf zwei ausgewählte Szenen aus dem Buch ("Froschlakai und Fischlakai" und "Krocketspiel mit der Königin"), um die Vielfältigkeit des komischen Potentials in "Alices Abenteuer im Wunderland" zu beleuchten. Die Szenen wurden aufgrund der unzureichenden Beschreibung durch die Kapitelüberschriften mit eigenen Titeln versehen.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien der Komik von Helmuth Plessner, Henri Bergson und Michael Böhler. Diese theoretischen Grundlagen dienen der Interpretation und Analyse von Alices Lachen und seiner Wirkung.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wirkt sich Alices Lachen auf die Komik des Werkes für den Leser aus?
Welche Hypothese wird aufgestellt?
Die Hypothese besagt, dass Alices Lachen das komische Potential auf verschiedenen Ebenen steigert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Entstehung und Gattungsdefinition von "Alices Abenteuer im Wunderland", ein Kapitel zum theoretischen Hintergrund (inkl. Plessner, Bergson und Böhler), ein Kapitel zur Analyse von Alices Lachen in den ausgewählten Szenen und eine Zusammenfassung mit Fazit.
Wie wird die Gattungszuordnung des Buches behandelt?
Die Arbeit diskutiert die Schwierigkeiten, "Alices Abenteuer im Wunderland" einer bestimmten Gattung zuzuordnen (Kinderbuch, Roman, Kunstmärchen etc.) und argumentiert für seine Einordnung in die Nonsense-Literatur aufgrund der Subversion logischer und semantischer Regeln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Alice, Lewis Carroll, Alices Abenteuer im Wunderland, Komik, Lachen, Nonsense-Literatur, Gattungsdefinition, Plessner, Bergson, Böhler, Rezeption, komische Strukturen, Kinderliteratur.
Auf welcher Sprache basiert die Analyse?
Die Analyse basiert auf dem englischen Originaltext von "Alice's Adventures in Wonderland".
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das Fazit ist nicht explizit im bereitgestellten Text enthalten und müsste aus der vollständigen Arbeit entnommen werden.)
- Citar trabajo
- Malin Poggemann (Autor), 2019, Gesteigerte Komik in Lewis Carrolls "Alices Abenteuer im Wunderland". Der Effekt von Alices Lachen auf den Leser, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506934