Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Interaktionen junger Erwachsener in sozialen Online-Netzwerken. Ziel war es, die Auswirkungen der digitalen Nutzung auf freundschaftliche Beziehungen empirisch zu überprüfen. Dazu dokumentierten sechs Teilnehmer ihre Interaktionen über einen Zeitraum von einer Woche in digitalen Tagebüchern und wurden anschließend in qualitativen Interviews befragt. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Nutzung sozialer Online-Netzwerke einen Effekt auf das Konzept der Freundschaft hat. Die Auswirkungen weisen dabei sowohl positive als auch negative Konsequenzen auf.
Es ist die kontinuierlich steigende Anzahl an Medien, die unter anderem bedingt, dass Wissenschaftler von der Mediatisierung der Gesellschaft sprechen. Friedrich Kotz (2017) beschreibt diesen Prozess hinzukommend als Wandel der Kommunikation. Insbesondere das Auftauchen sozialer Online-Netzwerke führte zur "Auflösung von Gewohnheiten" (Klingler, Vlasic & Widmayer, 2012, S. 433) und durchdringt Lebensbereiche, die bis zur digitalen Revolution nur schwach in Verbindung mit digitalen Medien standen. Gleichermaßen zeigen aktuelle Statistiken, welchen Stellenwert soziale Online-Netzwerke im leben junger Erwachsener haben. So sind einer Schätzung zufolge über 2,5 Milliarden menschen Nutzer eines sozialen Online-Netzwerks - zukünftige Tendenz steigend. Als Resultat dieser Veränderung schafft die Digitalisierung neue Formen von Beziehungen, indem sie traditionelle Konzepte zunehmend mediatisiert.
Gleichsam mit dem Einzug des Internets in alltägliche Lebenswelten stieg in der Vergangenheit auch das Interesse für digitale Medien und deren Nutzung. Die Vernetzung unseres Alltags mit diesen digitalen Anwendungen kann unter dem Begriff der Mediatisierung zusammengefasst werden. Die Literatur bietet eine Vielzahl an Versuchen, den Begriff genauer zu konzeptualisieren. Oftmals wird das Konzept der Mediatisierung dem Konzept der Medialisierung gleichgesetzt und synonym verwendet. Mediatisierung kann als Ansatz der Medien- und Kommunikationsforschung verstanden werden, der versucht zu erklären, wie sich Medien auf alltägliche Lebenswelten auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Mediatisierung
- Soziale Netzwerke und digitale Kommunikation
- Geschichtlicher Abriss der Kommunikation
- Herkunft sozialer Netzwerke und das Web 2.0.
- Funktionen sozialer Netzwerke
- Spezielle Formen sozialer Netzwerke
- Freundschaft
- Definition und Begriffsklärung
- Freundschaftstheorien
- Entwicklungsstufen der Freundschaft nach Selman
- Entwicklungsmodell der Freundschaftserwartungen nach Bigelow und La Gaipa
- Freundschaft als dynamischer Prozess
- Funktion von Freundschaft
- Empirische Untersuchung
- Methodisches Vorgehen
- Tagebuchstudie
- Qualitatives Leitfadeninterview
- Durchführung der Interviews und Datenaufbereitung
- Datenauswertung
- Stichprobe
- Methodisches Vorgehen
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Interaktionstagebücher
- Einzelfalldarstellung
- Interview I1
- Interview 12
- Interview 13
- Interview 14
- Interview 15
- Interview 16
- Zusammenfassende Ergebnisdarstellung
- Kontaktpflege als Nutzungsmotiv
- Soziale Online-Netzwerke als bequeme Kommunikationsmedien
- Vorwegnahme potentieller Gesprächsthemen
- Soziale Ausgrenzung und Konfliktpotential
- Dauererreichbarkeit und Antwortzwang
- Weitere Erkenntnisse
- Fazit
- Kritische Betrachtung und Schlussfolgerung
- Ausblick und zukünftige Forschungsarbeit
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert den Einfluss digitaler Kommunikation auf freundschaftliche Beziehungen junger Erwachsener. Die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen der Nutzung sozialer Online-Netzwerke auf das Konzept der Freundschaft empirisch zu untersuchen und zu beleuchten, wie sich diese Nutzung auf die Interaktion und Kommunikation innerhalb von Freundschaftsbeziehungen auswirkt.
- Mediatisierung und ihre Auswirkungen auf soziale Beziehungen
- Die Rolle sozialer Online-Netzwerke in der Kommunikation
- Die Konzeption und Bedeutung von Freundschaft
- Empirische Untersuchung der Interaktion junger Erwachsener in sozialen Online-Netzwerken
- Analyse der Auswirkungen der Nutzung sozialer Online-Netzwerke auf freundschaftliche Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Mediatisierung und den Einfluss digitaler Medien auf soziale Beziehungen. Sie beleuchtet den historischen Kontext der Kommunikation und die Entwicklung sozialer Netzwerke. Anschließend wird das Konzept der Freundschaft definiert und verschiedene Freundschaftstheorien vorgestellt. Die empirische Untersuchung umfasst eine Tagebuchstudie und qualitative Interviews. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie die Nutzung sozialer Online-Netzwerke die Kommunikation und Interaktion innerhalb von Freundschaftsbeziehungen beeinflusst. Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Mediatisierung, Soziale Online-Netzwerke, Freundschaft, Kommunikation, Interaktion, Empirische Forschung, Qualitative Methoden, Tagebuchstudie, Interviews, Junge Erwachsene. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der digitalen Nutzung auf das Konzept der Freundschaft und erforscht die Veränderungen in den Kommunikations- und Interaktionsmustern innerhalb von Freundschaftsbeziehungen im digitalen Zeitalter.
- Quote paper
- Viktoria Giller (Author), 2019, Die Mediatisierung von Freundschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507062