Zusammenfassend ist das Ziel dieser Arbeit die Ausarbeitung der Basel Abkommen in Bezug auf Formalität und Informalität zu betrachten. Dabei liegt der Fokus der Arbeit auf den Übergang und Interaktion zwischen Formalität und Informalität im Kontext der internationalen Finanzarchitektur.
Meine These im Rahmen der Arbeit ist dabei: Informalität und Formalität ist nicht genau abzugrenzen und bilden in der Praxis einen fließenden Übergang. Nachfolgend wird mit der Definition von Informalität und Formalität in den Internationalen Beziehungen begonnen. Im Anschluss werden die G20 betrachtet und deren Output analysiert. Im weiteren Verlauf wird insbesondere der Austausch zwischen den informellen G20 und der formellen Banken für internationalen Zahlungsausgleich betrachtet. Abschließend wird das Ergebnis im formellen Recht zum ursprünglichen Entwurf analysiert.
Im Handwörterbuch Internationale Politik (2008) von Wichard Woyke (Hrsg.) befindet sich keinen Eintrag zur G-Politik und auch nicht zur Rolle von Informalität in den Internationalen Beziehungen. Lediglich die Rolle der G-Politik im Rahmen des Weltwirtschaftssystems wird andiskutiert. Jetzt fast zehn Jahre nach dem Erscheinen des Handwörterbuches, dürfte der G-Politik eine größere Rolle zugestanden werden. Denn insbesondere die Aufwertung der G20 während der Weltwirtschaftkrise, durch die Treffen der Staatsoberhäupter und deren Krisenpolitik im Kampf gegen diese, hat der G-Politik eine gewisse Legitimation gebracht. Ein Produkt der Weltwirtschaftkrise ist das Basel III Abkommen, das die Eigenkapitalrichtlinie der Banken regeln soll. Doch wie kommt dieses zustande? Wie sind die Übergänge zwischen Formalität und Informalität gezeigt an diesem Beispiel? Und vor allem inwieweit „durchdringt“ die Ideen der Basel Abkommen die weiteren Länder außerhalb der G20?
Dies sind einige Fragen, die im Rahmen der Ausarbeitung aufkommen. In der vorliegenden Arbeit sollen die Übergänge zwischen Formalität und Informalität analysiert werden betrachtet wird die Umsetzung von Basel III in den USA und in Europa. Desweiteren wird der Prozess zur Bildung des Basel Abkommens analysiert um somit den Übergang von Formalität und Informalität bei der gesamten Ausarbeitung der Basel-Richtlinien zu zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Informalität <-> Formalität in den Internationalen Beziehungen
- Die Gruppe der 20 - G20
- Die internationale Finanzarchitektur
- Bank für internationale Zahlungsausgleich
- Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht
- Basel I. bis III.
- Austausch G20 <-> BiZ <-> nationales Recht
- Interaktion zwischen BCBS/BIZ und G20
- Im Vergleich: Der Übergang des Basel III Abkommens ins nationale Recht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Übergänge zwischen Formalität und Informalität in der Umsetzung des Basel III Abkommens, einer Eigenkapitalrichtlinie für Banken. Dabei liegt der Fokus auf der Interaktion zwischen der informellen Gruppe der G20 und der formalen internationalen Finanzarchitektur, insbesondere dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Die Arbeit untersucht den Prozess der Entstehung des Basel III Abkommens und dessen Übergang in nationales Recht in den USA und Europa.
- Analyse der Interaktion zwischen Formalität und Informalität in der internationalen Finanzarchitektur
- Betrachtung der Rolle der G20 im Prozess der Basel III-Verhandlungen und deren Einfluss auf die internationale Finanzarchitektur
- Untersuchung der Umsetzung des Basel III Abkommens in nationales Recht in den USA und Europa
- Bewertung des Einflusses informeller Vereinbarungen auf die Entwicklung von formalem Recht
- Beurteilung der Durchsetzungskraft von internationalen Finanzstandards im Kontext von Formalität und Informalität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der G-Politik und der Informalität in den Internationalen Beziehungen im Kontext der Weltwirtschaftkrise heraus und führt in das Thema der Arbeit ein. Sie definiert die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit, wobei der Fokus auf der Analyse des Übergangs zwischen Formalität und Informalität in der Umsetzung des Basel III Abkommens liegt.
- Definition Informalität <-> Formalität in den Internationalen Beziehungen: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretische Einordnung von Formalität und Informalität in der politikwissenschaftlichen Diskussion, insbesondere im Kontext von Clubs wie der G20, G7/8 oder den Visegrad-Staaten. Es wird die Informalisierung in der internationalen Politik und die relative Bedeutung expliziter oder impliziter Handlungsvorschriften im Kontext von Normen, Regeln und sozialen Praktiken betrachtet.
- Die Gruppe der 20 - G20: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der G20 als informelles Forum in der internationalen Finanzarchitektur. Es werden die wichtigsten Aktivitäten und den Output der G20 in Bezug auf die Finanzregulierung betrachtet.
- Die internationale Finanzarchitektur: Das Kapitel behandelt die Struktur der internationalen Finanzarchitektur mit Fokus auf die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS).
- Austausch G20 <-> BiZ <-> nationales Recht: Dieses Kapitel analysiert die Interaktion zwischen der G20, der BIZ und den nationalen Regierungen in der Umsetzung des Basel III Abkommens. Es werden die Prozesse der Verhandlung und Umsetzung von Finanzstandards im Kontext von Formalität und Informalität betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Finanzarchitektur, G20, Basel III, Formalität, Informalität, internationale Beziehungen, Finanzregulierung, Bankenaufsicht, und die Umsetzung von internationalen Standards in nationales Recht.
- Arbeit zitieren
- Magnus Roth (Autor:in), 2018, G20 und die internationale Finanzarchitektur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507166