Obwohl das deutsche Ertragssteuerrecht auf dem Grundsatz aufbaut, nur realisierte Veräußerungsgewinne der Besteuerung zu unterwerfen, sieht § 6 AStG die Besteuerung der stillen Reserven, die ein Steuerinländer in einer Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft angesammelt hat, vor, wenn dieser seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt. Damit soll verhindert werden, dass der Bundesrepublik Deutschland nach dem Wegzug Anknüpfungspunkte für die Besteuerung der stillen Reserven fehlen und dadurch Steuersubstrat verloren geht. § 6 AStG ist ein gesetzlich normierter Entstrickungstatbestand.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Übersicht über die bestehenden Entstrickungsregelungen
- 2.1 EStG
- 2.2 KStG
- 3 Wegzugsbesteuerung bei natürlichen Personen (§ 6 AStG)
- 3.1 Tatbestandsmerkmale des § 6 AStG
- 3.1.1 Grundtatbestand
- 3.1.1.1 Natürliche Person
- 3.1.1.2 Zehn Jahre unbeschränkte Steuerpflicht
- 3.1.1.3 Aufgabe des Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts
- 3.1.1.4 Anteile im Sinne des § 17 EStG
- 3.1.2 Ersatztatbestände der Wegzugsbesteuerung
- 3.1.1 Grundtatbestand
- 3.2 Rechtsfolge
- 3.3 Besonderheiten beim Wegzug in EU-/EWR-Staaten
- 3.4 Anwendung des § 6 AStG im Verhältnis zu Drittstaaten
- 3.1 Tatbestandsmerkmale des § 6 AStG
- 4 Fall
- 4.1 Ausgangssituation
- 4.2 Falllösung
- 5 Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz
- 5.1 Aktuelle Entwicklung
- 5.2 Ergänzung zur Falllösung
- 6 Kritische Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Verhältnis von § 6 Abs. 1 Nr. 1 AStG zu den Entstrickungsregelungen des EStG und KStG. Ziel ist es, die Besteuerung stiller Reserven bei Wegzug ins Ausland zu beleuchten und die Interaktion zwischen § 6 AStG und anderen relevanten Steuergesetzen zu analysieren. Ein Fallbeispiel verdeutlicht die praktischen Auswirkungen.
- Wegzugbesteuerung nach § 6 AStG
- Entstrickungsregelungen im EStG und KStG
- Vergleich der Regelungen und deren Interaktion
- Anwendung der Regelungen anhand eines Fallbeispiels
- Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit: Die Arbeit beleuchtet die Besteuerung stiller Reserven bei Wegzug eines Steuerinländers ins Ausland gemäß § 6 AStG. Sie untersucht, wie dieser Tatbestand im Kontext der allgemeinen Entstrickungsregelungen des EStG und KStG einzuordnen ist und wie er sich in der Praxis auswirkt. Die Arbeit strukturiert sich in eine Problembeschreibung, die Darstellung der bestehenden Entstrickungsregelungen, eine detaillierte Analyse von § 6 AStG, ein Fallbeispiel zur Veranschaulichung und eine abschließende kritische Würdigung.
2 Übersicht über die bestehenden Entstrickungsregelungen: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die bereits bestehenden Regelungen zur Entstrickungsbesteuerung im Einkommensteuergesetz (EStG) und im Körperschaftsteuergesetz (KStG). Es bildet die Grundlage für den Vergleich mit § 6 AStG und dient dem Verständnis der Zusammenhänge im deutschen Steuerrecht bezüglich der Vermeidung von Steuerflucht durch die Verlagerung von Vermögen ins Ausland.
3 Wegzugsbesteuerung bei natürlichen Personen (§ 6 AStG): Dieses Kapitel analysiert detailliert den § 6 AStG, der die Besteuerung stiller Reserven bei Wegzug ins Ausland regelt. Es untersucht die Tatbestandsmerkmale, die Rechtsfolgen und Besonderheiten im Verhältnis zu EU-/EWR-Staaten und Drittstaaten. Die Analyse umfasst den Grundtatbestand und die Ersatztatbestände, um ein umfassendes Verständnis der Anwendung des Paragraphen zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der Bedingungen, unter denen die Besteuerung greift, sowie den Konsequenzen für den Steuerpflichtigen.
4 Fall: Anhand eines konkreten Fallbeispiels werden die steuerlichen Auswirkungen des § 6 AStG und der vorangehend dargestellten Entstrickungsregelungen verdeutlicht. Die Ausgangssituation wird beschrieben und eine detaillierte Falllösung unter Berücksichtigung der relevanten Gesetzesbestimmungen präsentiert. Dies dient der praktischen Anwendung des theoretischen Wissens und zeigt die Komplexität der Materie auf.
5 Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz: Dieses Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten der Wegzugsbesteuerung im Verhältnis zur Schweiz. Es analysiert die aktuelle Rechtsentwicklung und deren Auswirkungen auf die Falllösung, um die spezifischen Herausforderungen und Unterschiede in der internationalen Steuergesetzgebung zu beleuchten. Der Fokus liegt auf den aktuellen Entwicklungen und ihrer Relevanz für die Praxis.
Schlüsselwörter
§ 6 AStG, Entstrickungsbesteuerung, Wegzugsbesteuerung, stille Reserven, EStG, KStG, EU, EWR, Schweiz, Steuerflucht, internationale Steuergesetzgebung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Wegzugsbesteuerung stiller Reserven
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Besteuerung stiller Reserven bei Wegzug ins Ausland, insbesondere das Verhältnis von § 6 Abs. 1 Nr. 1 AStG zu den Entstrickungsregelungen des Einkommensteuergesetzes (EStG) und des Körperschaftsteuergesetzes (KStG).
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, die Besteuerung stiller Reserven bei Wegzug ins Ausland zu beleuchten und die Interaktion zwischen § 6 AStG und anderen relevanten Steuergesetzen zu analysieren. Ein Fallbeispiel verdeutlicht die praktischen Auswirkungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Wegzugsbesteuerung nach § 6 AStG, die Entstrickungsregelungen im EStG und KStG, den Vergleich dieser Regelungen und deren Interaktion, die Anwendung anhand eines Fallbeispiels und Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau; Übersicht über bestehende Entstrickungsregelungen (EStG und KStG); Wegzugsbesteuerung bei natürlichen Personen (§ 6 AStG); Fallbeispiel; Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz; Kritische Stellungnahme.
Was wird im Kapitel zur Wegzugsbesteuerung (§ 6 AStG) behandelt?
Dieses Kapitel analysiert detailliert § 6 AStG, inklusive Tatbestandsmerkmale (Grundtatbestand und Ersatztatbestände), Rechtsfolgen und Besonderheiten im Verhältnis zu EU-/EWR-Staaten und Drittstaaten. Der Fokus liegt auf den Bedingungen, unter denen die Besteuerung greift, und den Konsequenzen für den Steuerpflichtigen.
Welchen Zweck erfüllt das Fallbeispiel?
Das Fallbeispiel verdeutlicht die praktischen Auswirkungen von § 6 AStG und der dargestellten Entstrickungsregelungen. Es zeigt die Anwendung des theoretischen Wissens und die Komplexität der Materie.
Welche Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz werden betrachtet?
Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Rechtsentwicklung und deren Auswirkungen auf die Falllösung, um die spezifischen Herausforderungen und Unterschiede in der internationalen Steuergesetzgebung im Verhältnis zur Schweiz zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: § 6 AStG, Entstrickungsbesteuerung, Wegzugsbesteuerung, stille Reserven, EStG, KStG, EU, EWR, Schweiz, Steuerflucht, internationale Steuergesetzgebung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit der Problemstellung und Zielsetzung, gefolgt von einer Übersicht der bestehenden Entstrickungsregelungen. Danach wird § 6 AStG detailliert analysiert, bevor ein Fallbeispiel und die Besonderheiten im Verhältnis zur Schweiz behandelt werden. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Stellungnahme ab.
- Citar trabajo
- Lisa Ortmann (Autor), 2018, Das Verhältnis von § 6 Abs. 1 Nr. 1 AStG zu den Entstrickungsregelungen des EStG und des KStG, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507703