„Many people have concluded that racial and ethic issues are irrelevant in sports today. They think that playing fields are generally level, barriers to participation have been removed, personal prejudices and stereotypes have been controlled, and long-time patterns of discrimination have been eliminated or are disappearing with each passing year.”1
Im Jahr 1996 brach der Boxer Mike Tyson alle Rekorde, als er für drei Kämpfe die Rekordsumme von 75 Millionen Dollar erhielt. So viel hatte in der Geschichte des Sports noch niemals ein Sportler vorher in nur einem Jahr verdient. Auch Michael Jordan, der legendäre Punktemacher der amerikanischen Basketball-Mannschaft Chicago Bulls, verdiente während seiner aktiven Laufbahn durch seinen Vertrag mit dem Sportartikelhersteller Nike durchschnittlich 12 Millionen Dollar im Jahr.
Zweifelsohne dominieren afroamerikanische Sportstars die Liste der bestverdienenden Sportler in den Vereinigten Staaten von Amerika. Obwohl sie nur knapp 13% der amerikanischen Gesamtbevölkerung ausmachen, ist ihre Präsenz in den populären amerikanischen Sportarten nicht zu übersehen. Im Jahr 2004 sind in der NBA beinahe 78% aller Spieler schwarz. In der NFL beträgt die Anzahl farbiger Spieler 69 %, und in der MLB sind 9% der Athleten afroamerikanischen Ursprungs. Schwarze Sportler dominieren vor allem die Mannschaftssportarten und Laufdisziplinen, während sie in den meisten Individualsportarten eher unterrepräsentiert sind. Aus diesem Grund liegt die Vermutung nahe, dass die Situation, wie sie sich im Profisport darstellt, nicht repräsentativ für die allgemeine Situation der afroamerikanischen Gemeinde in den Vereinigten Staaten ist. Schuld daran sind mitunter die Medien, welche den Sport bereits auf der Highschool und später dann im College in ein großes Medienspektakel verwandeln. Die ständige Präsenz der afroamerikanischen Sportler in den Medien führt bei den Zuschauern zu dem Glauben, dass Sport frei ist von Vorurteilen und Diskriminierung und für alle ethnischen Gruppen zugänglich. Doch rassische und ethnische Themen existieren wie in anderen Bereichen des amerikanischen Lebens auch im Sport schon immer. Die Bedeutung, die dem ethnischen Ursprung und der Hautfarbe einer Person von der Gesellschaft zugewiesen wird, hat großen Einfluss auf ihre Zugangsmöglichkeiten zu sportlichen Einrichtungen und die Entscheidungen, die sie dadurch im Laufe ihres Lebens treffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Thema, Fragestellung und Untersuchungsgegenstand
- 1.2 These und Gliederung
- 1.3 Forschungsstand und Quellenkritik
- 1.4 Erläuterung relevanter Begriffe
- 2 Die Bedeutung von Sport in den Vereinigten Staaten
- 2.1 The American Dream- Soziale Werte und amerikanische Ideologie im Sport
- 2.2 Die Funktion von Sport in Politik, Wirtschaft und Medien
- 3 Die Eingliederung schwarzer Athleten in den amerikanischen Sport
- 3.1 Die ersten Schritte der Integration
- 3.2 Rassenkampf im Sport
- 3.3 Zur Integrationsfunktion des Sport
- 4 Sport im Leben der Afroamerikaner
- 4.1 Die Bedeutung von Sport in der schwarzen Bevölkerung
- 4.2 College- und Universitätssport - Segen oder Fluch?
- 4.2.1 Die problematische Situation der schwarzen Studenten – Athleten
- 4.2.2 Leben nach dem College
- 5 Die Überlegenheit schwarzer Athleten
- 5.1 Die Gefährdung des Projekts der Gleichberechtigung
- 5.2 Stereotype
- 5.3 Biologische Annahmen
- 5.4 Soziokulturelle Annahmen
- 6 Diskriminierung im Sport
- 6.1 Stacking
- 6.2 Die Besetzung von Machtpositionen im Sport
- 7 Rasse als Selbstbild
- 7.1 Cool Pose
- 7.2 Basketball - Sport der Afroamerikaner
- 7.3 Die „Niggaz“ der 1990er Jahre – eine neue Generation schwarzer Sportler
- 7.4 Zur Vorbildfunktion von schwarzen Sportstars
- 8 Schwarze Sportstars in den Medien
- 8.1 Zur Berichterstattung über afroamerikanische Sportler
- 8.2 Schwarze Athleten als Werbeträger
- 8.2.1 Michael Jordan und Nike
- 8.2.2 Allen Iverson und Reebok
- 9 Sport - ein möglicher Weg zu sozialer Mobilität?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die ambivalente Situation afroamerikanischer Sportler in den USA und hinterfragt die Annahme, dass Sport ein direkter Weg zu sozialer Mobilität ist. Es wird analysiert, inwieweit Sport zur Integration beigetragen hat und gleichzeitig Diskriminierung und Stereotypisierung verstärkt.
- Die Bedeutung von Sport in der amerikanischen Gesellschaft und Ideologie
- Die Geschichte der Integration afroamerikanischer Athleten in den US-Sport
- Diskriminierung und Stereotypisierung im Sport
- Die Rolle der Medien in der Darstellung afroamerikanischer Sportler
- Sport als möglicher Faktor für soziale Mobilität und dessen Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, stellt die Forschungsfrage nach der ambivalenten Rolle des Sports für die soziale Mobilität afroamerikanischer Sportler in den USA und den Untersuchungsgegenstand vor. Es umreißt die These der Arbeit und skizziert die methodische Vorgehensweise sowie den Forschungsstand. Die relevanten Begriffe werden definiert und eingegrenzt, um eine klare Basis für die folgende Analyse zu schaffen.
2 Die Bedeutung von Sport in den Vereinigten Staaten: Dieses Kapitel beleuchtet die tiefgreifende Verankerung des Sports in der amerikanischen Gesellschaft. Es untersucht, wie der "American Dream" im Sport idealisiert und in welchen Zusammenhängen Sport politisch, wirtschaftlich und medial instrumentalisiert wird. Die Analyse zeigt die komplexen Interaktionen zwischen Sport, nationaler Identität und gesellschaftlichen Werten auf.
3 Die Eingliederung schwarzer Athleten in den amerikanischen Sport: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung der Integration afroamerikanischer Athleten in den US-Sport. Es beschreibt die anfänglichen Schwierigkeiten, die Herausforderungen des Rassenkampfes im Sport und die komplexe Rolle des Sports als Integrationsfaktor. Die Analyse beleuchtet sowohl Erfolge als auch anhaltende Ungleichheiten. Die Integration wird als ein langwieriger und widersprüchlicher Prozess dargestellt.
4 Sport im Leben der Afroamerikaner: Dieses Kapitel erörtert die besondere Bedeutung des Sports für die afroamerikanische Bevölkerung. Es analysiert die Chancen und Herausforderungen des College- und Universitätssports für schwarze Student-Athleten, untersucht die spezifischen Probleme, denen diese Studenten gegenüberstehen und beleuchtet die langfristigen Perspektiven nach dem College-Sport. Die Chancen und die mit dem Sport verbundenen Risiken werden detailliert gegenübergestellt.
5 Die Überlegenheit schwarzer Athleten: Dieses Kapitel analysiert die kontroverse Debatte um die vermeintliche Überlegenheit schwarzer Athleten in bestimmten Sportarten. Es untersucht die damit verbundenen Stereotype, die biologischen und soziokulturellen Annahmen und die Gefährdung des Projekts der Gleichberechtigung durch diese Debatte. Die verschiedenen Argumente werden kritisch geprüft und in ihren sozialen Kontext eingeordnet.
6 Diskriminierung im Sport: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Formen der Diskriminierung, die afroamerikanische Sportler im US-Sport erleben. Es analysiert das Phänomen des "Stacking", also die Überrepräsentation von Schwarzen in bestimmten Positionen und die Unterrepräsentation in Führungspositionen. Die strukturellen und institutionellen Ursachen der Diskriminierung werden untersucht.
7 Rasse als Selbstbild: Dieses Kapitel betrachtet die Konstruktion von Identität und Rasse im Kontext des Sports. Es wird die „Cool Pose“ als eine Form der Selbstdarstellung und des Widerstands analysiert, sowie die spezifische Rolle des Basketballs als Sport der Afroamerikaner und die Entwicklung einer neuen Generation schwarzer Sportler in den 1990er Jahren. Die Kapitel untersucht auch die Vorbildfunktion schwarzer Sportstars in der Gesellschaft.
8 Schwarze Sportstars in den Medien: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung afroamerikanischer Sportler in den Medien. Es analysiert die Berichterstattung über schwarze Athleten und deren Rolle als Werbeträger, wobei die Beispiele Michael Jordan und Allen Iverson näher beleuchtet werden. Die Analyse fokussiert auf die mediale Konstruktion von Identität und die Wirkung der medialen Repräsentation auf die Wahrnehmung von schwarzen Sportlern.
Schlüsselwörter
Soziale Mobilität, Afroamerikanische Sportler, USA, Sport, Integration, Diskriminierung, Rassismus, Stereotype, Medien, American Dream, College-Sport, Gleichberechtigung, „Cool Pose“, Marketing, Michael Jordan, Allen Iverson.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Ambivalente Rolle des Sports für Afroamerikanische Sportler in den USA"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die ambivalente Rolle des Sports für afroamerikanische Sportler in den USA. Sie hinterfragt die Annahme, dass Sport ein direkter Weg zu sozialer Mobilität ist und analysiert, inwieweit Sport zur Integration beigetragen hat und gleichzeitig Diskriminierung und Stereotypisierung verstärkt.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung von Sport in der amerikanischen Gesellschaft und Ideologie, die Geschichte der Integration afroamerikanischer Athleten in den US-Sport, Diskriminierung und Stereotypisierung im Sport, die Rolle der Medien in der Darstellung afroamerikanischer Sportler und Sport als möglichen Faktor für soziale Mobilität und dessen Grenzen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Einführung, Die Bedeutung von Sport in den Vereinigten Staaten, Die Eingliederung schwarzer Athleten in den amerikanischen Sport, Sport im Leben der Afroamerikaner, Die Überlegenheit schwarzer Athleten, Diskriminierung im Sport, Rasse als Selbstbild, Schwarze Sportstars in den Medien und Sport - ein möglicher Weg zu sozialer Mobilität?
Was wird im Kapitel "Die Bedeutung von Sport in den Vereinigten Staaten" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die tiefgreifende Verankerung des Sports in der amerikanischen Gesellschaft und untersucht die Instrumentalisierung von Sport in Politik, Wirtschaft und Medien im Kontext des "American Dream".
Was wird im Kapitel "Die Eingliederung schwarzer Athleten in den amerikanischen Sport" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung der Integration afroamerikanischer Athleten, die Herausforderungen des Rassenkampfes im Sport und die ambivalente Rolle des Sports als Integrationsfaktor.
Was wird im Kapitel "Sport im Leben der Afroamerikaner" behandelt?
Dieses Kapitel erörtert die besondere Bedeutung des Sports für die afroamerikanische Bevölkerung, analysiert Chancen und Herausforderungen des College- und Universitätssports für schwarze Student-Athleten und beleuchtet die langfristigen Perspektiven nach dem College-Sport.
Was wird im Kapitel "Die Überlegenheit schwarzer Athleten" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die kontroverse Debatte um die vermeintliche Überlegenheit schwarzer Athleten, untersucht damit verbundene Stereotype und biologische sowie soziokulturelle Annahmen.
Was wird im Kapitel "Diskriminierung im Sport" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Formen der Diskriminierung, analysiert "Stacking" und die Unterrepräsentation von Schwarzen in Führungspositionen.
Was wird im Kapitel "Rasse als Selbstbild" behandelt?
Dieses Kapitel betrachtet die Konstruktion von Identität und Rasse im Kontext des Sports, analysiert die „Cool Pose“ und die Rolle des Basketballs als Sport der Afroamerikaner.
Was wird im Kapitel "Schwarze Sportstars in den Medien" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Darstellung afroamerikanischer Sportler in den Medien, analysiert die Berichterstattung und deren Rolle als Werbeträger (am Beispiel Michael Jordan und Allen Iverson).
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche ambivalente Rolle spielt der Sport für die soziale Mobilität afroamerikanischer Sportler in den USA?
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Soziale Mobilität, Afroamerikanische Sportler, USA, Sport, Integration, Diskriminierung, Rassismus, Stereotype, Medien, American Dream, College-Sport, Gleichberechtigung, „Cool Pose“, Marketing, Michael Jordan, Allen Iverson.
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- M.A. Carola Berger (Author), 2005, Soziale Mobilität durch Sport. Zur ambivalenten Situation afroamerikanischer Sportler in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50799