Diese Arbeit befasst sich mit Marketing- und Distributionsmaßnahmen der Filmindustrie. Die Filmwirtschaft durchlebt einen ständigen Wandel und steht aufgrund zunehmender Vertriebsmöglichkeiten vor wachsenden Herausforderungen. Während der Großteil der Filmumsätze vor einigen Jahrzehnten noch durch die Kinoeinnahmen erzielt wurde, haben in den vergangenen Jahren weitere Vertriebskanäle an Bedeutung gewonnen. Durch die Digitalisierung treten Online-Streaming-Dienste, wie Amazon Prime und Netflix, in den Vordergrund. Während der Video-on-Demand Riese Netflix früher physikalische Kopien der Filme per Post verlieh, können Kunden seit 2010 das sämtliche Angebot gegen eine monatliche Grundgebühr online streamen. Auch durch den Verkauf weiterer digitaler Produkte wie DVDs und Blu-Rays nimmt die Attraktivität des Home Entertainments bei den Konsumenten stetig zu.
Die Distributionsfenster der Vertriebskanäle verkürzen sich und durch Überschneidungen dieser kommt es zunehmend zu einem Kannibalisierungseffekt. Kinobesucherzahlen und somit auch die Kartenerlöse verringern sich, da die Zuschauer es präferieren, den Film einige Wochen oder Monate nach der Veröffentlichung online zu streamen oder auf Video anzusehen. Für die Filmstudios folgt daraus ein Timing-Dilemma. Während der frühe Übergang zum folgenden Vertriebskanal eine Kannibalisierung des vorherigen hervorruft, nimmt der Attraktivitätsgrad eines Filmwerks im Zeitverlauf ab, das Interesse der Zuschauer sinkt und bringt somit Erfolgseinbußen dieser Kanäle mit sich. Obwohl im Rahmen dieser Seminararbeit lediglich die legalen Marketing- und Distributionsmaßnahmen behandelt werden, ist die Schwierigkeit der illegalen Streaming- und Downloadportale oberflächlich zu erwähnen. Diese kannibalisieren jegliche Filmeinnahmen, da ein nicht unbeachtlicher Anteil der Benutzer Filme und Serien kostenfrei auf ordnungswidrigen Websites rezipiert.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Definition, Rahmenbedingungen und Instrumente des Filmmarketings in Deutschland
- Besonderheiten des Medienprodukts „Film“
- Filmdistribution in der deutschen Filmwirtschaft
- Instrumente des Filmmarketings
- Marketing-Mix
- Marktforschungsmaßnahmen zum Zweck einer Vorevaluation
- Strategisches Marketingkonzept
- Analyse der Vermarktung des deutschen Blockbusters „Honig im Kopf“
- Produktpolitik
- Kommunikationspolitik
- Distributionspolitik
- Preispolitik
- Evaluation und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Wandel der Filmwirtschaft im Kontext von Online-Verteilsformen. Sie untersucht die Herausforderungen, die durch die wachsende Bedeutung digitaler Kanäle für das Filmmarketing entstehen.
- Die Bedeutung digitaler Vertriebskanäle im Filmmarkt
- Der Einfluss von Streaming-Diensten auf die traditionellen Distributionsmodelle
- Die Entwicklung von Marketingstrategien im digitalen Zeitalter
- Die Analyse eines deutschen Blockbusters im Hinblick auf seine Vermarktung
- Die Herausforderungen der Kannibalisierung und des Timing-Dilemmas im Filmmarketing
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Problemstellung des Wandels in der Filmwirtschaft und die Herausforderungen durch die zunehmende Verbreitung von Online-Verteilsformen.
Kapitel 2 definiert den Rahmen des Filmmarketings in Deutschland und betrachtet die Besonderheiten des Produkts „Film“ sowie die Distributionslandschaft.
Kapitel 2.3 stellt die Instrumente des Filmmarketings vor, darunter den Marketing-Mix, Marktforschungsmaßnahmen und das strategische Marketingkonzept.
Kapitel 3 analysiert die Vermarktung des deutschen Blockbusters „Honig im Kopf“ und beleuchtet die produkt-, kommunikations-, distributions- und preispolitischen Aspekte.
Schlüsselwörter
Filmmarketing, Online-Verteilsformen, Streaming-Dienste, Filmdistribution, Kannibalisierung, Timing-Dilemma, Blockbuster, „Honig im Kopf“, Marketing-Mix, Marktforschung, strategisches Marketingkonzept, Produktpolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik, Preispolitik.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2017, Marketing- und Distributionsmaßnahmen der Filmindustrie unter Einbezug der Onlinevertriebsformen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508240