Die Bewertung eines Unternehmens gehört zu den komplexesten Aufgaben der Betriebswirtschaftslehre, denn der Unternehmenswert resultiert nicht einfach aus der Addition von Einzelwerten, sondern aus der Gesamtbetrachtung des zukünftigen Zahlungsstroms. Anders ausgedrückt entspricht der Unternehmenswert der Summe der Marktwerte aller Finanzierungstitel2eines Unternehmens.
Es kommt auf die genaue Betrachtung der Einflussfaktoren an. Diese drücken sich zum Beispiel in den menschlichen Aktivitäten und den Produktionsfaktoren und -rechten aus. Auch die wirtschaftliche Umwelt des Unternehmens spielt eine wesentliche Rolle, denn zu Zeiten des Internetbooms gegen Ende der 90iger Jahre wurden fast alle Unternehmen, die am damaligen Neuen Markt gehandelt wurden, sehr hoch bewertet. Als die Blase geplatzt war, mussten diese Unternehmen ganz neu bewertet werden, sofern sie noch vorhanden waren. Es fließen also auch subjektive Faktoren in die Bewertung ein. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Unternehmensbewertung stets zukunftsbezogen ausgerichtet ist. Die Zukunft ist durch Unsicherheit gekennzeichnet. Deswegen muss das Risiko berücksichtigt werden. Zudem ist für den Investor nur interessant, welchen Mehrwert er durch den Kauf bzw. Verkauf des Unternehmens aus den zukünftigen Zahlungsströmen erhalten wird. Daher kommt auch der Betrachtung und Analyse der Vergangenheit eine wichtige Rolle zu, denn auf Grundlage der Vergangenheit wird versucht Prognosen über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens abzugeben. Das Hauptaugenmerk liegt somit in der Analyse der Unternehemensdaten und der Bestimmung der Zahlungsströme, sowie Kapitalkostensätze. Es lassen sich verschiedene Anlässe der Unternehmensbewertung abgrenzen, die transaktionsbezogen oder nicht transaktionsbezogen sein können. Eine weitere Unterteilung bei den transaktionsbezogenen Unternehmensbewertungen in dominierte und nicht dominierte ist möglich.
Inhaltsverzeichnis
- A. EINLEITUNG
- B. DAS BRUTTO-DCF-VERFAHREN
- B.1 Die Bestimmung der Free-Cash-Flows
- B.2 Die Kapitalkosten und deren Bestimmung
- C. DAS ERTRAGSWERT- UND EQUITY-VERFAHREN
- C.1 Die Ertragsüberschüsse und deren Bestimmung beim Ertragswertverfahren
- C.2 Die Bestimmung der Eigenkapitalkosten beim Ertragswertverfahren
- D. ÜBERLEITUNG VON BRUTTO-DCF-VERFAHREN IN DAS ERTRAGSWERTVERFAHREN
- D.1 Im Zeitablauf konstante Zahlungsüberschüsse
- D.2 Im Zeitablauf schwankende Zahlungsüberschüsse
- D.3 Würdigung der Ergebnisse
- E. FAZIT
- F. MATHEMATISCHER ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
- ERKLÄRUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, die Ertragswertmethode, eine in Deutschland weit verbreitete Bewertungsmethode, mit dem im amerikanischen Raum dominierenden Brutto-DCF-Verfahren zu vergleichen. Die Arbeit untersucht, wann beide Verfahren zu gleichen oder unterschiedlichen Unternehmenswerten führen und analysiert die Gründe für etwaige Differenzen.
- Vergleich von Ertragswertmethode und Brutto-DCF-Verfahren
- Analyse der Anwendung und Bedeutung der Verfahren in unterschiedlichen Kontexten
- Untersuchung der Faktoren, die zu unterschiedlichen Unternehmenswerten führen können
- Bewertung der Stärken und Schwächen der jeweiligen Verfahren
- Anwendung der Verfahren in Praxisbeispielen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Unternehmensbewertung und die Komplexität des Themas hervorhebt. Anschließend wird das Brutto-DCF-Verfahren im Detail vorgestellt, wobei die Bestimmung der Free-Cash-Flows und der Kapitalkosten im Mittelpunkt stehen. Das Kapitel über das Ertragswertverfahren behandelt die Ermittlung der Ertragsüberschüsse und der Eigenkapitalkosten. Abschließend werden beide Verfahren gegenübergestellt und die Bedingungen für gleiche oder unterschiedliche Unternehmenswerte analysiert. Mögliche Gründe für Differenzen werden erörtert und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Unternehmensbewertung, insbesondere mit der Ertragswertmethode und dem Brutto-DCF-Verfahren. Schlüsselbegriffe sind dabei Free-Cash-Flow, Kapitalkosten, Gesamtkapitalkostensatz (WACC), Eigenkapitalkosten, Fremdkapitalkosten, Unternehmenswert, Ertragsüberschüsse und der Vergleich der Verfahren in verschiedenen Anwendungsszenarien. Darüber hinaus werden die Bedeutung der Internationalisierung der Märkte und die Orientierung am Shareholder Value beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Guido Gussenhofen (Autor:in), 2005, Ertragswertmethode und DCF-Verfahren im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50852