Der Wörlitzer Park ist der erste Landschaftsgarten in Deutschland von überregionaler Geltung. Die Erbauer des Gartens waren Leopold III. Friedrich Franz Fürst (später Herzog) von Anhalt-Dessau und sein Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, die eine tiefe Freundschaft verband und die bei der Gestaltung des Gartens zusammen arbeiteten. Der Park wurde 1764 begonnen, aber erst nach 1800 vollendet. In dieser Zeit wurde er mehrfach durch Natureinwirkungen und Umbaumaßnahmen verändert. Ihm liegt demnach nicht ein Gesamtplan zugrunde, sondern er wurde nach und nach erweitert. Der Park ist Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs, das eine Ausdehnung von 145 km2 hat und mehrere größere und kleinere Gärten beinhaltet, darunter das Luisium, den Steglitzer Park, den Kühnauer Park und das Georgium. Alle unterscheiden sich in ihrer Art, so ist beispielsweise der Steglitzer Park stark bewaldet, während der Kühnauer Park von einer großen Seefläche dominiert wird. Mit eingebunden in das Gartenprogramm sind auch die Elblandschaft und die Verbindungswege, die durch diese hindurch führen. Carl August Boettger berichtet 1799 in seiner Schrift „Reise nach Wörlitz“ von dem Eindruck, sich die ganze Fahrt nach Dessau über in einem einzigen Park zu befinden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Der Wörlitzer Park
- Ein kurzer Abriss
- Die Welt als Vorbild
- Das Reformprogramm von Fürst Leopold III.
- Die Rousseau-Insel
- Die Einbettung eines Denkmals in die Umgebung
- Landschaftsmalerei und Gartenkunst
- Literatur und Gartenkunst
- Was soll der Garten mithilfe des Denkmals bezwecken und wie wird dies erreicht?
- Das Erzeugen von Gefühlen
- Wie erfährt der Wanderer das Denkmal?
- Betrachtung des Denkmaltyps des Grabmals am Beispiel der Rousseau-Insel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung von Denkmälern im deutschen Landschaftsgarten des 18. Jahrhunderts zu beleuchten. Sie untersucht, wie diese künstlichen Elemente in die natürliche Umgebung integriert werden und welche Rolle sie im Gesamtkonzept des Gartens spielen.
- Die Entwicklung des Landschaftsgartens als Ausdruck des aufklärerischen Denkens
- Die Rolle von Denkmälern in der Landschaftsgestaltung
- Die Verbindung von Kunst und Natur im Landschaftsgarten
- Das Erzeugen von Emotionen durch die Verbindung von Architektur und Landschaft
- Der Wörlitzer Park als Beispiel für ein Reformprogramm im Bereich der Gartenkunst
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Veränderungen in der Gartenkunst vom Barock zum Landschaftsgarten.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über den Wörlitzer Park als ersten Landschaftsgarten in Deutschland. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Parks, die Rolle von Fürst Leopold III. und Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff sowie die Bedeutung des Parks als Ausdruck der Aufklärung.
Kapitel 3 fokussiert auf die Rousseau-Insel als Beispiel für die Einbettung eines Denkmals in die natürliche Umgebung des Parks.
Kapitel 4 untersucht verschiedene Aspekte der Einbettung von Denkmälern in die Landschaft, darunter die Rolle der Landschaftsmalerei und Literatur in der Gartenkunst, die Intentionen der Gestaltung und die Art und Weise, wie der Betrachter das Denkmal erlebt.
Kapitel 5 betrachtet den Denkmaltyp des Grabmals anhand der Rousseau-Insel.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem deutschen Landschaftsgarten, Denkmälern, Aufklärung, Natur, Kunst, Architektur, Emotionen, Wörlitzer Park, Rousseau-Insel, Fürst Leopold III., Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Gartenkunst.
- Citation du texte
- Sophie Schmidt (Auteur), 2016, Die Rousseau-Insel im Wörlitzer Park. Wie stehen Denkmal und Natur im deutschen Landschaftsgarten zueinander?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508710