Wird ein Mensch auf Intensivstation aufgenommen, geschieht dies meist plötzlich und unerwartet. Diese Situation stellt für den Patienten und seine Angehörigen eine Extremsituation dar. Gerade in der Anfangsphase sind Familienangehörige verunsichert. Sie benötigen Informationen, um besser mit dieser Situation umgehen zu können. Aus diesem Grund ist das Ziel dieser Arbeit einen besseren Überblick über den Informationsbedarf von Angehörigen darzustellen.
Als Methode wurde eine Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken sowie einer Zeitschrift für Intensivpflege gewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass Angehörige reichlich Informationen von Pflegenden bekommen können. Sie benötigen Gewissheit über eine gute Versorgung, sie möchten über alles informiert werden und ihrem geliebten Menschen stets nah sein wollen. Die Pflegekraft kann als Schnittstelle zwischen dem Patienten und seiner Familie gesehen werden. Langfristig gesehen hat das Intensivpersonal für eine adäquate Angehörigenbetreuung noch einen erheblichen Schulungsbedarf. Pflegende sehen die Betreuung der Familie immer noch als einen Zusatz zu ihrer eigentlichen Arbeit.
Auf modernen Intensivstationen werden Patienten mit sehr komplexen Krankheitsbildern behandelt, die sich in einer kritischen Lebenssituation befinden. Besendorfer erklärt, dass der Intensivaufenthalt in einer engen Verbindung mit einer lebensbedrohlichen Situation für den Patienten zusammenhängt und, dass dieser Umstand oftmals unvorhersehbar und plötzlich eintritt. Jährlich werden deutschlandweit etwa 2.000.000 Menschen auf Intensivstationen in Krankenhäusern versorgt. 2016 gab es 1.951 Krankenhäuser in Deutschland, davon 1.172 mit der Möglichkeit der intensivmedizinischen Versorgung. Bei 2.162.221 Behandlungsfällen auf den Intensivstationen lagen 425.777 Behandlungen mit einer maschinellen Beatmung im Rahmen intensivtherapeutischer Betreuung vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Aufbau der Prüfungs- und Studienarbeit
- Theoretische Grundlagen
- 2.1 Was bedeutet Intensivpflege?
- 2.2 Was bedeutet pflegender Angehöriger?
- 2.3 Was bedeutet kritisch Kranker?
- 2.4 Was bedeuten Angehörige für kritisch kranke Patienten?
- 2.5 Zusammenfassung theoretischer Aspekte
- Methodisches Vorgehen
- 3.1 Grundlegende Aspekte zur Methodik
- 3.2 Forschungsfrage, Suchbegriffe, Datenbanken- und weitere Recherche
- 3.3 Ein- und Ausschlusskriterien und Suchstrategie Datenbanken
- Ergebnisse
- 4.1 Die Informationsbroschüre für Angehörige
- 4.2 Das Informationsgespräch
- 4.3 Die Besuchsregelungen auf der Intensivstation
- 4.4 Das Intensivtagebuch
- Diskussion
- 5.1 Noch erheblicher Schulungsbedarf bei Pflegekräften
- 5.2 Kritische Würdigung zur Methodik der Suche
- Künftiger Forschungsbedarf und praktische Implikationen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Informationsbedarf von Angehörigen von kritisch Kranken auf Intensivstation. Ziel ist es, einen besseren Überblick über die Bedürfnisse der Angehörigen in dieser Extremsituation zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen Pflegekräfte unterstützen, die Perspektive der Angehörigen besser zu verstehen und ihre Informationsbedürfnisse optimal zu bedienen.
- Informationsbedarf von Angehörigen
- Angehörigenbetreuung auf der Intensivstation
- Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Angehörigen
- Schwierigkeiten und Herausforderungen in der Angehörigenbetreuung
- Schulungsbedarf des Pflegepersonals bezüglich Angehörigenbetreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Ausgangslage und die Problematik, mit der sich die Arbeit auseinandersetzt. Es wird erläutert, dass Angehörige von kritisch Kranken auf der Intensivstation oft verunsichert sind und dringend Informationen benötigen, um mit der Situation besser umgehen zu können. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Intensivpflege, des pflegenden Angehörigen, des kritisch Kranken und der Bedeutung von Angehörigen für die Intensivpatienten. Im dritten Kapitel wird das methodische Vorgehen der Arbeit erläutert, einschließlich der Forschungsfrage, der verwendeten Suchbegriffe und Datenbanken sowie der Ein- und Ausschlusskriterien für die Studienauswahl. Das vierte Kapitel stellt die Ergebnisse der Recherche vor und beschreibt verschiedene Interventionen, die den Informationsbedarf von Angehörigen auf der Intensivstation beeinflussen können. Hier werden unter anderem die Informationsbroschüre für Angehörige, das Informationsgespräch, die Besuchsregelungen und das Führen des Intensivtagebuchs vorgestellt. Die Diskussion analysiert die Barrieren bei der Umsetzung der Maßnahmen und betont den erheblichen Schulungsbedarf bei Intensivpflegenden bezüglich der Kommunikation mit Angehörigen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Angehörige, kritisch kranke Patienten, Information, Angehörigenbetreuung, Intensivstation.
- Citation du texte
- Vivien Fankhänel (Auteur), 2018, Informationsbedarf pflegender Angehöriger von kritisch Kranken auf Intensivstationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508722