Das Carsch Haus zählt in Düsseldorf neben dem Mannesmann (heute Vodafone) Verwaltungsgebäude von Peter Behrens und der inzwischen abgebrochenen Neuen Akademie von Karl Wach zu dem markantesten Beispiel des Neoklassizismus.
Das Carsch Haus wurde 1913/14 nach Plänen des Architekten Otto Engler im Zentrum von Düsseldorf neben dem bereits vorhandenen Kaufhof erbaut.
Der Standort des Carsch Hauses verbindet die Altstadt mit dem moderneren Stadtzentrum, deshalb mussten die Vorder- und die Rückfront den jeweiligen Ansprüchen gerecht werden. Dieses Problem hatte der Architekt Otto Engler aber schon bei anderen Bauten erfolgreich gelöst. Und so gilt auch für das Carsch Haus, dass es im Einklang mit den bestehenden Stadtstrukturen zur Zeit seiner Erbauung stand. Es fügte sich in die vorhandene Architektur problemlos ein und war kein Fremdkörper wie es oft bei Nachfolgebauten festzustellen ist.
Das Ensemble bestehend aus Kaufhof (Jugendstil), Carsch Haus (Neoklassizismus) und Wilhelm-Marx-Haus (Expressionismus) prägt das Düsseldorfer Stadtbild nachträglich.
1979 war die Verkehrssituation am Südende der Heinrich-Heine-Allee unbefriedigend und sollte geändert werden. Da sich das Carsch Haus zu dieser Zeit in einem desolaten Zustand befand, wurde diskutiert, ob sich eine Renovierung des Innen- und Außenraumes lohnen würde oder ob ein Abriss des Carsch Hauses in Frage käme.
Schnell war klar - Ein Abriss kam nicht ohne weiteres in Frage, da das Carsch Haus ein Kultur- und Bürgerzentrum im Herzen Düsseldorfs war und es Überlegungen gab das Carsch Haus in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf aufzunehmen. Eine andere Lösung musste gefunden werden.
So entstand die Idee einer Versetzung – das Carsch Haus sollte von seinem bisherigen Standort weichen, ohne ganz aus dem Stadtbild Düsseldorfs zu verschwinden. 1979 wurde nach langen Diskussionen mit der Versetzung des Carsch Hauses begonnen.
Stein für Stein wurde die Fassade abgetragen, das ganze Haus nach hinten versetzt und die Fassade wieder aufgebaut. Noch heute kann man die Schnitt-Stellen sehen, an denen - die meist polnischen Handwerker - die Fassade auseinander gebaut und wieder aufgestellt haben.
Das Buch befasst sich mit der Versetzung des Carsch Hauses und der frühen Warenhausarchitektur und beleuchtet die unglaubliche Arbeit der Handwerker, die das Carsch Haus versetzt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Carsch Haus im Wandel der Zeit
- 2. Das frühe 20. Jahrhundert
- 2.1 Ideologie der Warenhausarchitektur
- 2.2 Bauvorschriften und die daraus resultierende Warenhausarchitektur
- 2.3 Geschichte und Entwicklung der Warenhausarchitektur
- 2.4 Der Architekt Otto Engler, das Carsch Haus in Düsseldorf und sein Vorgängerbau in Genf
- 2.5 Auswahl des Standortes und die Entwicklung der Heinrich-Heine-Allee
- 2.6 Entstehung des Carsch Hauses: Fassade, Innenraumgestaltung und Rückfront zur Altstadt
- 2.7 Wirtschaftliche Entwicklung der Waren- und Kaufhäuser
- 3. Diskussion
- 3.1 Verschiedene Alternativen zur städtebaulichen Situation
- 3.2 Bürgermeinungen und Klagen: Pro und Contra zur Versetzung des Carsch Hauses
- 3.3 Vorgehensweise bei der Versetzung (Translozierung)
- 3.4 Dynamische Denkmalpflege und Ensemble-Schutz
- 4. Städtebauliche Situation und Nutzung des Carsch Hauses nach der Versetzung
- 4.1 Die Fassade
- 4.2 Der Innenraum
- 4.3 Der Vorplatz
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte des Carsch Hauses in Düsseldorf, insbesondere seine Entstehung im frühen 20. Jahrhundert und seine Versetzung im Jahr 1979. Die Analyse beleuchtet die städtebaulichen und architektonischen Aspekte des Gebäudes im Kontext seiner Zeit und die Diskussionen um seinen Erhalt und seine Umgestaltung.
- Die architektonische Entwicklung des Warenhausbaus im frühen 20. Jahrhundert
- Die Rolle des Carsch Hauses im Düsseldorfer Stadtbild
- Die städtebaulichen Herausforderungen und die damit verbundene Diskussion um den Erhalt des Carsch Hauses
- Der Prozess der Versetzung des Gebäudes und die damit verbundenen technischen und politischen Aspekte
- Die Nutzung und Bedeutung des Carsch Hauses nach der Versetzung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Das Carsch Haus im Wandel der Zeit: Das Kapitel bietet eine Einführung in die Geschichte und Bedeutung des Carsch Hauses in Düsseldorf, das als markantes Beispiel des Neoklassizismus neben anderen bedeutenden Gebäuden der Stadt steht. Es hebt die architektonische Bedeutung des Gebäudes hervor und legt den Fokus auf seine Anpassung an das städtische Umfeld.
2. Das frühe 20. Jahrhundert: Dieser Abschnitt beleuchtet umfassend den Kontext der Entstehung des Carsch Hauses. Die Analyse betrachtet die Ideologie der Warenhausarchitektur, die relevanten Bauvorschriften und die geschichtliche Entwicklung dieses Architekturstils. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Rolle des Architekten Otto Engler und die Einbindung des Carsch Hauses in die Entwicklung der Heinrich-Heine-Allee. Des Weiteren werden die Fassadengestaltung, die Innenraumkonzeption und die Rückfront zur Altstadt detailliert betrachtet und im Kontext der wirtschaftlichen Entwicklung des Warenhaussektors analysiert.
3. Diskussion: Dieses Kapitel erörtert die verschiedenen Lösungsansätze für die städtebauliche Problematik rund um das Carsch Haus, vor allem im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn. Es analysiert die unterschiedlichen Bürgermeinungen und Klagen – sowohl Befürworter als auch Gegner der Versetzung werden vorgestellt. Der technische Aspekt der Versetzung (Translozierung) wird ebenso detailliert untersucht wie die relevanten Fragen der Denkmalpflege und des Ensemble-Schutzes.
4. Städtebauliche Situation und Nutzung des Carsch Hauses nach der Versetzung: Der Abschnitt beschreibt die städtebauliche Situation und die Nutzung des Carsch Hauses nach seiner Versetzung. Die Analyse konzentriert sich auf die Fassade, den Innenraum und den Vorplatz, wobei die Anpassung an die neue Umgebung und die funktionale Nutzung im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Carsch Haus, Düsseldorf, Warenhausarchitektur, Neoklassizismus, Stadtentwicklung, Denkmalpflege, Ensemble-Schutz, Versetzung, U-Bahn-Bau, Otto Engler, Heinrich-Heine-Allee.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Carsch Haus in Düsseldorf
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert umfassend die Geschichte des Carsch Hauses in Düsseldorf, von seiner Entstehung im frühen 20. Jahrhundert bis zu seiner Versetzung im Jahr 1979. Sie untersucht die architektonischen und städtebaulichen Aspekte des Gebäudes, die Diskussionen um seinen Erhalt und seine Umgestaltung sowie die damit verbundenen technischen und politischen Herausforderungen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Ideologie der Warenhausarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts, die Rolle des Architekten Otto Engler, die Einbindung des Carsch Hauses in die Entwicklung der Heinrich-Heine-Allee, die Fassadengestaltung, die Innenraumkonzeption, die wirtschaftliche Entwicklung des Warenhaussektors, verschiedene Alternativen zur städtebaulichen Situation, Bürgermeinungen und Klagen zur Versetzung, die Vorgehensweise bei der Versetzung (Translozierung), dynamische Denkmalpflege und Ensemble-Schutz, sowie die städtebauliche Situation und Nutzung des Carsch Hauses nach der Versetzung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Das Carsch Haus im Wandel der Zeit; 2. Das frühe 20. Jahrhundert (inkl. Ideologie der Warenhausarchitektur, Bauvorschriften, Geschichte und Entwicklung der Warenhausarchitektur, Otto Engler, Standortwahl, Entstehung des Carsch Hauses, wirtschaftliche Entwicklung); 3. Diskussion (inkl. Alternativen zur städtebaulichen Situation, Bürgermeinungen, Vorgehensweise bei der Versetzung, Denkmalpflege); 4. Städtebauliche Situation und Nutzung nach der Versetzung (inkl. Fassade, Innenraum, Vorplatz); 5. Resümee.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Geschichte des Carsch Hauses, seine architektonische Bedeutung, seine Rolle im Düsseldorfer Stadtbild, die städtebaulichen Herausforderungen im Zusammenhang mit seinem Erhalt und seiner Versetzung, den Prozess der Versetzung und die Nutzung des Gebäudes nach der Versetzung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Carsch Haus, Düsseldorf, Warenhausarchitektur, Neoklassizismus, Stadtentwicklung, Denkmalpflege, Ensemble-Schutz, Versetzung, U-Bahn-Bau, Otto Engler, Heinrich-Heine-Allee.
Wann wurde das Carsch Haus versetzt?
Das Carsch Haus wurde im Jahr 1979 versetzt.
Wer war der Architekt des Carsch Hauses?
Der Architekt des Carsch Hauses war Otto Engler.
Welche städtebaulichen Herausforderungen waren mit dem Carsch Haus verbunden?
Die städtebaulichen Herausforderungen waren vor allem mit dem Bau der U-Bahn verbunden und führten zu Diskussionen um den Erhalt und die mögliche Versetzung des Gebäudes.
Wie wurde die Versetzung des Carsch Hauses durchgeführt?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Vorgehensweise bei der Versetzung (Translozierung) des Carsch Hauses.
Welche Rolle spielte die Denkmalpflege bei der Geschichte des Carsch Hauses?
Die Denkmalpflege und der Ensemble-Schutz spielten eine wichtige Rolle in den Diskussionen um den Erhalt und die Versetzung des Carsch Hauses.
- Citar trabajo
- Anne Bohnet-Waldraff (Autor), 2004, Das Carsch-Haus in Düsseldorf und die frühe Warenhausarchitektur in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50916