Am Beispiel der Ausstellung "museum global – Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne" im K20 in Düsseldorf lässt sich zeigen, welchen Wandel die Diskussion um eine globale Moderne für die Museumspraxis in ihrer Ausstellungstheorie hervorruft, indem das kuratorische Konzept vordergründig betrachtet wird.
Im Zuge der postcolonial studies und des reflexive turn ist eine zunehmende Auseinandersetzung und Kritik an den ethnologischen Museen zu vernehmen.In Zeiten der Globalisierung und der aktiven Beschäftigung mit Kulturen, Machtverhältnissen, Diskriminierung und Rassismus rückt die Frage nach der kritischen Auseinandersetzung mit dem Erwerb von Artefakten im Kontext der Kolonialisierung sowie die Traditionen ihrer Präsentation innerhalb der Museen in den Vordergrund, denn zum einen wurden Rückforderungsansprüche gestellt und damit eine Debatte um die Rechtmäßigkeit der Sammlungen eröffnet und zum anderen gerieten die exotisierenden Fremdzuschreibungen innerhalb der musealen Repräsentationen ins Visier der Diskussionen. Vor diesem Hintergrund sind daher in vielen Museen ein kritisches Hinterfragen der eigenen Sammlungen und Konzepte sowie ein Umdenken hinsichtlich der bisherigen Weltordnung zu vernehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die postkolonialen Debatten im Hinblick auf das Museumswesen
- 2 Die Entwicklung postkolonialer Museen
- 3 Das kuratorische Konzept der Ausstellung MUSEUM GLOBAL
- 3.1 Die Entstehung und Entwicklung des Projekts
- 3.2 Das Konzept und die Präsentation in der Ausstellung
- 4 Die Mikrogeschichte von Amrita Sher-Gil
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderungen aufzuzeigen, die die Debatte um eine globale Moderne für die Museumspraxis in ihrer Ausstellungstheorie bewirkt. Insbesondere soll untersucht werden, wie eine konkrete Umsetzung einer Entfernung vom Exotismus in der Praxis aussehen kann. Dabei steht die temporäre Ausstellung „museum global - Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne“ im K20 als Beispiel für ein kuratorisches Konzept zur globalen Moderne im Mittelpunkt der Betrachtung.
- Postkoloniale Debatten im Museumswesen
- Entwicklung postkolonialer Museen
- Kuratorisches Konzept der Ausstellung „museum global“
- Mikrogeschichte von Amrita Sher-Gil
- Globale Moderne und die Dekonstruktion des Exotismus
Zusammenfassung der Kapitel
1 Die postkolonialen Debatten im Hinblick auf das Museumswesen
Dieses Kapitel beleuchtet die kritischen Auseinandersetzungen mit dem Museumswesen im Kontext postkolonialer Studien. Es werden die Herausforderungen der Rechtmäßigkeit von Sammlungen und die Exotisierung fremder Kulturen in musealen Repräsentationen diskutiert. Insbesondere die Neudefinition der klassischen Moderne und die Notwendigkeit einer Gleichstellung westlicher und nicht-westlicher Künste werden in den Vordergrund gestellt.
2 Die Entwicklung postkolonialer Museen
Das Kapitel untersucht die Entwicklung postkolonialer Museen und die damit einhergehende Veränderung der Sichtweise auf nicht-westliche Sammlungen und Ausstellungen. Es wird der Wandel vom objektiven, zeitlosen Museum hin zu einer Institution, die Teil eines kulturellen Systems der Produktion von Sichtbarkeit, Wissen und Identität ist, hervorgehoben. Die Bedeutung der Dekonstruktion der hierarchischen Ordnung der Welt und der Übertragung von nicht-westlichen Artefakten in Kunstmuseen der Moderne wird beleuchtet.
3 Das kuratorische Konzept der Ausstellung MUSEUM GLOBAL
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem kuratorischen Konzept der Ausstellung „museum global“, die im K20 gezeigt wurde. Er beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Projekts sowie die Präsentation der Werke in der Ausstellung. Die Ausstellung steht für einen Ansatz, der den Exotismus hinterfragt und die Werke nicht-westlicher Künstler als Teil einer globalen Moderne präsentiert.
4 Die Mikrogeschichte von Amrita Sher-Gil
Dieses Kapitel untersucht die Mikrogeschichte der indisch-ungarischen Künstlerin Amrita Sher-Gil. Es wird die Bedeutung ihres Werkes im Kontext der globalen Moderne und die Art und Weise, wie sie in der Ausstellung „museum global“ präsentiert wurde, analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie postkoloniale Studien, Museumstheorie, globale Moderne, Dekonstruktion des Exotismus, Kunstgeschichte, kuratorische Konzepte, nicht-westliche Künste, Sammlungsgeschichte, Repräsentation von Kulturen und die indisch-ungarische Künstlerin Amrita Sher-Gil.
- Quote paper
- Lidija Filipovic (Author), 2019, Die globale Moderne am Beispiel der Ausstellung "museum global - Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne" im K20 in Düsseldorf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509193