Am Beispiel von Touren durch Brasiliens größtes Armenviertel, die Favela Rocinha, untersucht diese Seminararbeit das Phänomen des Slum-Tourismus und dessen Wirkung für die Bewohner von marginalisierten Vierteln.
Als Slum-Tourismus werden die Organisation und das Angebot von Touren in Gebieten bezeichnet, die der Definition eines Slums, gemäß der Einordnung von UN-HABITAT entsprechen. UN-HABITAT definiert einen Slum als einen heruntergekommenen Stadtteil, der durch minderwertige Behausungen, Elend, Dreck und unklare Besitzrechte gekennzeichnet ist. Bei dieser Tourismus-Form handelt es sich um einen der am schnellsten wachsenden Nischen-Tourismussektoren. Die touristische Erkundung solcher Marginalviertel ist allerdings kein neues Phänomen. Erste Berichte über Touristen in innerstädtischen Slums gab es bereits aus dem London des 19. Jahrhunderts. So war das sogenannte "Slumming" ein Trend im viktorianischen London der 1880er und 1890er Jahre, bei dem gut situierte Londoner die ärmlichen Viertel der Stadt besuchten
Gliederung:
1. Slum-Tourismus vor dem Hintergrund global steigender Touristenzahlen
2. Slum-Tourismus als Forschungsansatz
3. Fallbeispiel - Die Favela Rocinha
3.1 Rocinha als größte Favela Brasiliens
3.2 Tourismus in der Favela Rocinha
3.3 Beispiele für zwei unterschiedliche Tourismusmodelle in der Favela
3.3.1 Favela Walking Tour als Beispiel für eine Bildungstour
3.3.2 Favela Jeep Tour als Beispiel für eine Abenteuertour
3.3.3 Vergleich beider Touren
4. Die Wirkung von Slum-Tourismus auf die betroffenen Viertel
5. Möglichkeiten zur fairen Gestaltung des Slum-Tourismus
6. Literaturverzeichnis
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