In dieser Arbeit wird die Parodie als Sprechhandlung und linguistisches Verhaltensmuster analysiert, das aus vier wesentlichen Akten besteht. Hierfür wird die Analyse von Rossen-Knill/Henry herangezogen, die sprachliche Parodie aus pragmatischer Sicht beschreiben. Es wird versucht, zwei Theorien zur sprachlichen Ironie – die Echoic Mention und Pretense Theory – durch das Modell von Rossen-Knill/Henry auf Parodien zu übertragen und so eventuelle Überschneidungen und Gegensätze ausfindig zu machen. Ziel dieser Arbeit ist es, zu zeigen, dass Parodie – genauso wie Ironie – etwas Alltägliches und nicht mehr bloß als Genre oder Kunstform Gegenstand der Literaturwissenschaft ist. Es sollen folgende Fragen beantwortet werden: Was ist eine sprachliche Parodie? Was kann parodiert werden? Was macht ein Sprecher, wenn er etwas parodiert? In welchem Verhältnis stehen sprachliche Parodie und Ironie zueinander?
Hierfür werden zunächst die Grundlagen zu Ironie und Parodie erläutert. Es wird erklärt, was unter uneigentlichem Sprechen allgemein zu verstehen ist und wie Ironie und Parodie hier jeweils einzuordnen sind. Daraufhin wird die Ironie aus linguistischer Sicht skizziert, wobei besonders auf die Echoic Mention Theory nach Sperber/Wilson und auf die Pretense Theory nach Clark/Gerrig eingegangen wird. Anschließend wird das Parodie-Modell nach Rossen-Knill/Henry dargestellt, um zu zeigen, wie Parodie linguistisch beschrieben werden kann. Basierend auf diesem Modell werden die Echoic Mention Theory und die Pretense Theory auf Parodien übertragen, um zu überprüfen, inwiefern beide auch hierfür eine Beschreibung liefern können. Anschließend werden die Theorien für Ironie und Parodie gegenübergestellt. Es wird gezeigt, dass Parodie und Ironie zwar in einem engen Verhältnis zueinander stehen, dennoch aber voneinander gesondert analysiert werden müssten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ironie
- Echoic Mention Theory nach Sperber/Wilson (1981)
- Pretense Theory nach Clark/Gerrig (1984)
- Parodie
- Echoic Mention Theory nach Sperber/Wilson (1981)
- Pretense Theory nach Clark/Gerrig (1984)
- Parodie aus linguistischer Sicht im Verhältnis zur Ironie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Parodie als Sprechhandlung und linguistisches Verhaltensmuster, das aus vier wesentlichen Akten besteht. Dabei wird das Modell von Rossen-Knill/Henry (1997) herangezogen, welches sprachliche Parodie aus pragmatischer Sicht beschreibt. Ziel ist es, die Echoic Mention und Pretense Theory zur sprachlichen Ironie durch das Modell von Rossen-Knill/Henry (1997) auf Parodien zu übertragen und somit eventuelle Überschneidungen und Gegensätze aufzudecken. Die Arbeit zielt darauf ab, zu zeigen, dass Parodie, ähnlich wie Ironie, ein alltägliches Phänomen ist und nicht mehr ausschließlich als Genre oder Kunstform der Literaturwissenschaft angehört.
- Linguistische Analyse der Parodie als Sprechhandlung
- Übertragung der Theorien zur sprachlichen Ironie auf Parodien
- Vergleich von Ironie und Parodie aus sprachwissenschaftlicher Perspektive
- Die Rolle von Parodie in der Alltagskommunikation und in den Medien
- Das Verhältnis von Ironie und Parodie als sprachliche Mittel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Parodie als allgegenwärtiges Phänomen in der modernen Kommunikation vor und umreißt die wissenschaftliche Fragestellung der Arbeit. Sie erläutert die vier wesentlichen Akte, die eine sprachliche Parodie ausmachen, und führt das Modell von Rossen-Knill/Henry (1997) ein.
- Ironie: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Ironie aus historischer und linguistischer Sicht. Es wird die traditionelle Definition von Ironie als 'Gegenteil des Gemeinten' diskutiert und die Schwächen dieses Ansatzes aufgezeigt. Anschließend werden zwei wichtige Theorien zur sprachlichen Ironie – die Echoic Mention Theory und die Pretense Theory – vorgestellt und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen analysiert.
- Parodie: Dieses Kapitel widmet sich der linguistischen Beschreibung der Parodie. Hierbei wird das Parodie-Modell von Rossen-Knill/Henry (1997) ausführlich dargestellt. Die Theorien zur Ironie (Echoic Mention und Pretense Theory) werden auf Parodien übertragen, um zu überprüfen, ob sie für die Analyse dieses sprachlichen Phänomens ebenfalls geeignet sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche der sprachlichen Ironie und Parodie, ihre linguistische Analyse, die Anwendung des Modells von Rossen-Knill/Henry (1997) auf Parodien, sowie die Übertragung der Echoic Mention und Pretense Theory auf diese. Zentrale Themen sind die Beziehung zwischen Ironie und Parodie, das Auftreten von Parodien in der heutigen Kommunikation und die Verwendung ironischer Mittel in Parodien.
- Quote paper
- Myriam Schütz (Author), 2019, In welchem Verhältnis stehen sprachliche Parodie und Ironie zueinander?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509466