"Glaube und Zeit" versucht eine Bibelhermeneutik zu entwerfen, die auch den Ansprüchen der Gegenwart gerecht wird und die menschliche Existenz von heute in sich integriert. Die Bibel, das Buch der Bücher, ist eine Komposition vieler einzelner Schriften und wurde über einen langen Zeitraum hinweg zu der uns bekannten Form kanonisiert. Als solche ist die Heilige Schrift als Wort Gottes entsprechend vielseitig und richtet sich mit Seiner Botschaft an jeden Einzelnen. Ihre Auslegung kommt jedoch in weiten Teilen dieser Vielseitigkeit nicht nach und wird der Lebensrealität vieler nicht gerecht.
Für den Leser, der ohne Hintergrundwissen in den biblischen Schriften liest, werden sich viele Fragen auftun, wie die nach dem Zusammenhang der Güte Gottes und seinen teilweise blutigen Befehlen und Forderungen besonders an Mose und Josua. Dazu muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich bei der Bibel um eine Sammlung von literarischen Gattungen handelt, die von der Umwelt der altorientalischen Nomadenstämme beeinflusst ist und oft auch fast allein nur von dessen Zusammenhang her verstanden werden kann. Dabei muss man auch heute feststellen, dass vieles dieser alttestamentlichen Gesetzesliteratur aus dem Zusammenhang herausgerissen und geradezu steinbruchartig in das kirchliche Lehramt miteingeflossen ist, was in die Richtung der buchstabengetreuen Auslegung der Schrift ohne jeglichen Tiefgang führt und somit eine Vorstufe des gefährlichen Fundamentalismus werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. DAS ALTE TESTAMENT ODER DER ERSTE BUND
- I.1 Zeittafel zum historischen Hintergrund der alttestamentlichen Schriften
- 1.2 Die Gesetzesliteratur als Weisung ethischen Handelns
- 1.3 Die Prophetenliteratur am Beispiel Hoseas
- II. DAS NEUE TESTAMENT ODER DIE BOTSCHAFT DER BEFREIUNG
- II. 1 Zeittafel zum historischen Hintergrund des NT
- II.2 Jesus Christus als der Retter -,,σwτηp'
- II.3 Die Christologie des Johannesprologs
- II.4 Die Neuakzentuierung der Gesetzesfrömmigkeit im NT
- III. DIE PLAUSIBILITÄT DES CHRISTLICHEN CREDOS ODER DER HISTORISCHE KERN DES GLAUBENS
- III.1 Die Rückfrage nach dem historischen Jesus als Grundlage für den kerygmatischen Christus des Glaubens
- III.2 Die Methodik der historisch-kritischen Bibelexegese
- III.3 Der wechselvolle Verlauf der Kirchengeschichte als Anlass für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Kerygma des NT
- III.4 Die Kontroverse über die Gottessohnschaft Jesu
- III.5 Tatort Nizäa: Jesus Christus ist Gottes Sohn
- IV. CHRISTLICHE EXISTENZ IM WANDEL DER ZEITEN
- IV.1 Der Einsatz für Werte als Ausdruck eines christlichen Lebens
- IV.2 Christliches Leben als Herausforderung
- IV.3 Offenbarung - Deutungskategorie statt Glaubensgrund
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach der zeitgemäßen Rezeption des biblischen Gottesbildes. Die zentrale Zielsetzung ist es, eine hermeneutische Betrachtung des Gottesbildes vorzulegen, die den historischen Kontext der biblischen Schriften berücksichtigt und gleichzeitig die Herausforderungen der Gegenwart berücksichtigt. Die Arbeit verfolgt den Ansatz, den Dialog zwischen Tradition und Moderne zu fördern, um das Gottesbild für den heutigen Menschen zugänglich und relevant zu machen.
- Die Bedeutung des Wortes Gottes in der heutigen Zeit
- Die Rolle der Hermeneutik bei der Interpretation der Bibel
- Die Spannung zwischen dem "Buchstaben" des Gesetzes und der spirituellen Botschaft der Bibel
- Die historische Entwicklung des christlichen Glaubens
- Die Relevanz des christlichen Glaubens für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Alten Testament und seinem historischen Kontext. Dabei werden die Zeittafel zum historischen Hintergrund, die Gesetzesliteratur und die Prophetenliteratur, insbesondere Hosea, behandelt.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Neuen Testament. Hier werden die Zeittafel zum historischen Hintergrund des NT, die zentrale Rolle Jesu als Retter, die Christologie des Johannesprologs und die Neuakzentuierung der Gesetzesfrömmigkeit im NT beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Plausibilität des christlichen Glaubens. Es werden die Rückfrage nach dem historischen Jesus, die Methodik der historisch-kritischen Bibelexegese und der Verlauf der Kirchengeschichte als Anlass für eine Auseinandersetzung mit dem Kerygma des NT betrachtet. Die Kontroverse über die Gottessohnschaft Jesu und der "Tatort Nizäa" werden ebenfalls erörtert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der christlichen Existenz im Wandel der Zeiten. Es beleuchtet den Einsatz für Werte als Ausdruck eines christlichen Lebens, die Herausforderung des christlichen Lebens und die Rolle der Offenbarung als Deutungskategorie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Bibelinterpretation, Hermeneutik, Gottesbild, Zeitgeschichte, Christologie, Kirchengeschichte, Glaube und Leben.
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- Maximilian Bekmann (Author), 2019, Glaube und Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509684