In dieser Arbeit werden mittels der Struktur-Funktions-Analyse die Bewegtheit und die Wechselhaftigkeit der Perspektiven des Gedichtes "Das Karussell" von Rainer Maria Rilke näher erläutert. Zudem wird ein Überblick zum Gesamtwerk geschaffen. Das Gedicht schafft hohes Aufsehen auf Grund seiner Bewegtheit und dem Zusammenspiel aus erwachsener und kindlicher Perspektive auf das Dingliche – dem Karussell.
Das Gedicht "Das Karussell" von Rainer Maria Rilke ist zwischen 1906 und 19071 erschienen. Das Werk entstand im Rahmen der Lyrikreihe "Neue Gedichte 1" und lässt sich auf Grund seiner Sachlichkeit und dem Bezug zum Gegenstand als Dinggedicht einordnen. Der Autor selber, geboren am 04. Dezember 1875 in Prag, lebte im Rahmen der Entstehungszeit des Gedichtes in Paris, Frankreich und arbeitete dort als Privatsekretär von Auguste Rodin. Im Jahr 2007 befand sich R.M. Rilke außerdem auf der Insel Capri, Venedig und reiste dann zurück nach Paris, wo er im Dezember die Reihe "Neue Gedichte 1" veröffentlichte. Sechs Jahre zuvor heiratete er seine Frau Clara Westhoff, die am 21. Dezember 1901 seine Tochter Ruth zur Welt brachte. 1902 entschloss sich der Autor, sein bürgerliches Familienleben aufzugeben und unternahm viele Reisen, welche meist getrennt von seiner Frau und Tochter stattfanden.
Dem Forschungsstand des Gedichtes nach zu urteilen, bestehen ungeklärte Verbindungen zwischen dem "kleinen blauen Mädchen" und seiner Tochter. Des Weiteren wird die Thematik der Kindheit in dem Werk Rilkes hinterfragt und ein Bezug zur Zeile "atemloses blindes Spiel" geschaffen. Rilke selber wurde nach der Scheidung seiner Eltern, 1884, in den Eintritt der Militär-Unterrealschule gezwungen und blieb von 1886 bis 1891 in militärischer Ausbildung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Textebene
- 2.1. Grafische Subebene
- 2.2. Akustische Subebene
- 2.3. Rhythmische Subebene
- 2.4. Syntaktische Subebene
- 2.5. Semantische Subebene
- 2.6. Subebenenstruktur der Textebene
- 3. Darstellungsebene
- 4. Bedeutungsebene
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Gedicht "Das Karussell" von Rainer Maria Rilke mithilfe der Struktur-Funktionsanalyse. Ziel ist es, die Bewegtheit und die Wechselhaftigkeit der Perspektiven im Gedicht zu erläutern und einen umfassenden Überblick über das Gesamtwerk zu schaffen.
- Analyse der grafischen, akustischen und rhythmischen Elemente des Gedichtes
- Untersuchung der syntaktischen und semantischen Strukturen des Textes
- Deutung der im Gedicht dargestellten Perspektiven und ihrer Bedeutung
- Einordnung des Werkes in den Kontext der Lyrikreihe "Neue Gedichte 1"
- Beziehung zwischen dem "kleinen blauen Mädchen" und Rilkes Tochter Ruth
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in das Gedicht "Das Karussell" ein und beleuchtet dessen Entstehungskontext. Die Autorin stellt die Entstehungszeit des Gedichtes, die Reihung in den Band "Neue Gedichte 1" und die einordnende Charakteristik als Dinggedicht dar. Es wird außerdem auf die biografischen Hintergründe Rilkes eingegangen und die mögliche Verbindung zum "kleinen blauen Mädchen" thematisiert. Die Einleitung stellt die Struktur-Funktionsanalyse als Methode der Gedichtinterpretation vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 2: Textebene
Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Textebene des Gedichtes. Es gliedert sich in verschiedene Unterkapitel, die sich mit den grafischen, akustischen, rhythmischen, syntaktischen und semantischen Aspekten des Gedichtes befassen. Die Autorin analysiert die formalen Strukturen des Gedichtes, wie z.B. die Zeilenanzahl, die Anordnung der Textblöcke und die Reime.
Schlüsselwörter
Struktur-Funktionsanalyse, Gedichtanalyse, Rainer Maria Rilke, "Das Karussell", Dinggedicht, "Neue Gedichte 1", Kindheit, Perspektiven, Bewegtheit, Wechselhaftigkeit
- Citation du texte
- Johanna Weinhold (Auteur), 2018, Struktur-Funktionsanalyse am Beispiel "Das Karussell" von Rainer Maria Rilke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509895