Diese Arbeit beschäftigt sich mit männlichen Ermittlern in amerikanischen TV-Serien. Am Beispiel von "True Detective" und "Hannibal" wird untersucht, wie Spannungszustände die Existenzen und Identitäten von Filmfiguren beeinflussen und infrage stellen. Wie bewältigen Figuren diese existenzgefährdenden Situationen und wie äußern sich diese auf medial-visueller Ebene? Grundlage bildet die Überlegung, dass die menschliche Existenz durch das Erfahren von Ausnahmezuständen – so genannten Grenzsituationen – einer immensen körperlichen und psychischen Gefährdung ausgesetzt wird.
Wir als Zuschauer vernehmen jene Gegenstände des Filmischen über die innere Beteiligung und die Mechanismen der Identifikation mit den einzelnen Figuren des Films. Durch die Anteilnahme entwickeln wir nicht nur eine Perspektive auf Figuren, sondern auch mit Figuren. Psychische Daseinszustände von medialen Individuen werden über die unterschiedlichen Charakterdarstellungen an den Rezipienten transportiert und von diesem interpretiert. Das größte Potential zu gedanken- und meinungsbildenden Prozessen liegt hier in der Darstellung von Personen in Spannungszuständen, welche vorwiegend in den Filmgenres Drama, Thriller und Crime wahrzunehmen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund: Erläuterungen und Definitionen
- 2.1 Existenzphilosophie: Grenzsituationen und Schwellenerfahrungen
- 2.1.1 Die Existenz
- 2.1.2 Das Gehäuse
- 2.1.3 Grenzsituationen und Schwellenerfahrungen
- 2.2 Neo-noir
- 2.3 Figurentypologie: Der männliche Ermittler
- 2.4 Grenzsituationen im Film
- 2.5 Die Reise des Helden
- 3. Analyse der Untersuchungsgegenstände: der männliche Ermittler
- 3.1 Hannibal: Will Graham
- 3.1.1 Profectio - Der Aufbruch
- 3.1.2 Limes - Der Grenzgang
- 3.1.3 Metamorphosis - Die Rückkehr
- 3.2 True Detective: Rustin Cohle
- 3.2.1 Amissus - Der Verlust und seine Folgen
- 3.2.2 Existentia - Auf dem Weg zum Selbst
- 4. Fazit
- 5. Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie existenzielle Spannungszustände die Identitäten von Filmfiguren beeinflussen. Sie analysiert, wie Figuren existenzgefährdende Situationen bewältigen und wie sich diese auf visueller Ebene äußern. Die Existenzphilosophie von Karl Jaspers dient als theoretische Grundlage. Die Analyse konzentriert sich auf die männlichen Ermittler Rustin Cohle (True Detective) und Will Graham (Hannibal) und ihre Konfrontation mit Grenzsituationen.
- Existenzphilosophie und Grenzsituationen im Film
- Figurenanalyse der männlichen Ermittler in True Detective und Hannibal
- Die Darstellung von Männlichkeit und inneren Konflikten im Neo-Noir Genre
- Der Einfluss von Grenzsituationen auf die Handlung und Motivation der Figuren
- Vergleichende Analyse der Bewältigungsstrategien der Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit: die Untersuchung von Grenzsituationen und deren Einfluss auf die Existenz und Identität von Filmfiguren, speziell männlichen Ermittlern in den Serien True Detective und Hannibal. Sie begründet die Wahl dieser Serien und skizziert den methodischen Ansatz, der die Existenzphilosophie von Karl Jaspers mit filmwissenschaftlichen Methoden verbindet. Die Bedeutung visueller Medien als Träger existentieller Themen wird hervorgehoben. Die Arbeit will einen Beitrag zur aktuellen Serienforschung leisten, da bisherige Studien oft den Fokus auf den Hollywoodfilm oder allgemeine dramaturgische Aspekte legen.
2. Theoretischer Hintergrund: Erläuterungen und Definitionen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es erläutert zentrale Konzepte der Existenzphilosophie von Karl Jaspers wie Existenz, Gehäuse und Grenzsituation. Anschließend wird der filmwissenschaftliche Begriff des Neo-Noir definiert und seine Entwicklung über die Zeit betrachtet, um den Kontext der untersuchten Serien zu klären. Die Figurentypologie des männlichen Ermittlers wird analysiert, wobei die Veränderung seiner Darstellung im Laufe der Filmgeschichte hervorgehoben wird. Abschließend wird das Konzept der Heldenreise nach Joseph Campbell vorgestellt, welches als analytisches Werkzeug dienen kann.
3. Analyse der Untersuchungsgegenstände: der männliche Ermittler: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert die Figuren Will Graham (Hannibal) und Rustin Cohle (True Detective) im Kontext der zuvor etablierten theoretischen Konzepte. Es untersucht, welchen Grenzsituationen die Ermittler begegnen, wie sie diese bewältigen und wie sich ihre Handlungen und Motive gestalten. Die Analyse erfolgt unter Berücksichtigung der Konzepte der „Profectio“, „Limes“ und „Metamorphosis“ für Will Graham und „Amissus“ und „Existentia“ für Rustin Cohle, um den jeweiligen Entwicklungsprozess der Figuren zu verdeutlichen. Ein detaillierter Vergleich der beiden Figuren und ihrer Bewältigungsstrategien wird durchgeführt.
Schlüsselwörter
Grenzsituationen, Existenzphilosophie, Karl Jaspers, Neo-Noir, männlicher Ermittler, True Detective, Hannibal, Figurenanalyse, Film, Fernsehen, Identität, Existenz, Bewältigungsstrategien, Serienforschung, cinematic television.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse existentieller Spannungszustände bei männlichen Ermittlern in Film und Fernsehen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss existentieller Spannungszustände auf die Identitäten von Filmfiguren. Konkret analysiert sie, wie männliche Ermittler in den Serien „True Detective“ und „Hannibal“ existenzgefährdende Situationen bewältigen und wie sich diese auf visueller Ebene darstellen.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Existenzphilosophie von Karl Jaspers, insbesondere seinen Konzepten von Existenz, Gehäuse und Grenzsituationen. Zusätzlich werden filmwissenschaftliche Begriffe wie Neo-Noir und die Heldenreise nach Joseph Campbell herangezogen.
Welche Figuren stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die Analyse konzentriert sich auf die männlichen Ermittler Rustin Cohle (True Detective) und Will Graham (Hannibal) und ihre Konfrontation mit Grenzsituationen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, die Analyse der Figuren Will Graham und Rustin Cohle, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Die Analyse der Figuren erfolgt unter Verwendung von spezifischen Konzepten (Profectio, Limes, Metamorphosis für Will Graham; Amissus, Existentia für Rustin Cohle), um deren Entwicklung nachzuvollziehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt existenzphilosophische Konzepte im Kontext des Films, die Figurenanalyse männlicher Ermittler im Neo-Noir Genre, die Darstellung von Männlichkeit und inneren Konflikten, den Einfluss von Grenzsituationen auf Handlung und Motivation der Figuren sowie einen Vergleich der Bewältigungsstrategien der beiden Hauptfiguren.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, zu untersuchen, wie existenzielle Spannungszustände die Identitäten von Filmfiguren beeinflussen und wie diese auf visueller Ebene dargestellt werden. Sie will einen Beitrag zur aktuellen Serienforschung leisten, indem sie existenzphilosophische Ansätze mit filmwissenschaftlichen Methoden verbindet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Grenzsituationen, Existenzphilosophie, Karl Jaspers, Neo-Noir, männlicher Ermittler, True Detective, Hannibal, Figurenanalyse, Film, Fernsehen, Identität, Existenz, Bewältigungsstrategien, Serienforschung, cinematic television.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik, Begründung der Themenwahl und des methodischen Ansatzes.
Kapitel 2 (Theoretischer Hintergrund): Erläuterung zentraler Konzepte der Existenzphilosophie und des Neo-Noir, Analyse der Figurentypologie des männlichen Ermittlers und Vorstellung der Heldenreise.
Kapitel 3 (Analyse der Untersuchungsgegenstände): Detaillierte Analyse der Figuren Will Graham und Rustin Cohle im Kontext der zuvor etablierten theoretischen Konzepte, Vergleich ihrer Bewältigungsstrategien.
Kapitel 4 (Fazit): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Kapitel 5 (Quellen- und Literaturverzeichnis): Auflistung der verwendeten Quellen und Literatur.
- Citar trabajo
- Moritz Gadomski (Autor), 2016, Männliche Ermittler in amerikanischen TV-Serien am Beispiel von "True Detective" und "Hannibal", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510115