In unserer modernen, von Technik und Globalisierung geprägten Welt spielt die aktive Anwendung von Wissen mehr denn je eine Rolle. Das sture Ansammeln „positivistisch enzyklopädischer Wissensbestände“ hat in Zeiten, wo Informationen mithilfe des Internets und digitaler Datensammlungen ad hoc abgerufen werden können, schlichtweg nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher. Stattdessen sind Fähigkeiten wie das effektive Arbeiten im Team, die ansprechende Präsentation von Inhalten, das schnelle Einarbeiten in neue Problemfelder oder der Umgang mit neuen Medien mehr denn je gefragt – und das in Beruf und Alltag gleichermaßen.
Logisch, dass auch das Bildungssystem auf diese Veränderungen reagieren muss. Mit dem LehrplanPLUS, der ab dem Schuljahr 2018/19 Schritt für Schritt im bayerischen Schulsystem implementiert wird, sollen die Schüler auf die Chancen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet werden. Zentral ist hierbei der Erwerb von sogenannten Kompetenzen, also der Bereitschaft und Fähigkeit, „neue Aufgaben- oder Problemstellungen zu lösen.“ Dafür muss der Lernende „auf Wissen und Fähigkeiten zurückgreifen, diese vor dem Hintergrund von Werten reflektieren“ und letztlich „verantwortlich einsetzen.“ Wertebasiert sollen die Schüler also eigenverantwortlich auf ihr angesammeltes Wissen zugreifen können und dieses in verschiedenen Kontexten flexibel und effektiv nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung des bayerischen Kompetenzstrukturmodells sowie zwei alternativer Modelle
- Umsetzung der Methoden- und Urteilskompetenz in den bayerischen Schulbüchern
- Umsetzung der Kompetenzorientierung in Forum Geschichte 6
- Umsetzung der Kompetenzorientierung in Das waren Zeiten 1
- Abschließender Vergleich der beiden Schulbücher und Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Umsetzung der Kompetenzorientierung im LehrplanPLUS in zwei bayerischen Geschichtsbüchern zu analysieren. Dazu werden die Bücher „Forum Geschichte 6“ und „Das waren Zeiten 1“ im Hinblick auf ihre konkrete Umsetzung der Methoden- und Urteilskompetenz betrachtet. Die Arbeit untersucht, welche Schwerpunkte die Bücher jeweils setzen und welche Unterschiede in ihrer Herangehensweise an die Kompetenzorientierung bestehen.
- Analyse der Kompetenzorientierung im LehrplanPLUS
- Vergleich verschiedener Kompetenzmodelle
- Umsetzung von Methoden- und Urteilskompetenz in Schulbüchern
- Unterschiede in der Herangehensweise von „Forum Geschichte 6“ und „Das waren Zeiten 1“
- Zusammenfassende Bewertung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung von Kompetenzorientierung im Kontext der modernen Bildungslandschaft. Es wird dargelegt, warum die Anwendung von Wissen in verschiedenen Kontexten für Schüler zunehmend wichtig ist. Das zweite Kapitel stellt das Kompetenzstrukturmodell des ISB im Fach Geschichte sowie zwei alternative Modelle vor. Es soll aufgezeigt werden, welche Eigenschaften und Besonderheiten das bayerische Kompetenzmodell im Vergleich zu anderen Ansätzen besitzt. Das dritte Kapitel widmet sich der konkreten Umsetzung der Methoden- und Urteilskompetenz in den bayerischen Schulbüchern „Forum Geschichte 6“ und „Das waren Zeiten 1“. Hier werden die jeweiligen Schwerpunkte und Unterschiede in der Herangehensweise der beiden Bücher analysiert. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse der beiden Buchanalysen zusammen und vergleicht diese miteinander. Es wird zudem die Frage untersucht, inwieweit die Bücher tatsächlich die vom Freistaat Bayern geforderte Kompetenzorientierung in den Unterricht transportieren.
Schlüsselwörter
Kompetenzorientierung, LehrplanPLUS, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz, Geschichtsdidaktik, Schulbücher, „Forum Geschichte 6“, „Das waren Zeiten 1“, Imperium Romanum, Bayern, Vergleichende Analyse.
- Quote paper
- Sebastian Binder (Author), 2019, Die Umsetzung des LehrplanPLUS in bayerischen Geschichtsschulbüchern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510420