Welche Funktion kommt der Mythologie zu? Daran schließt sich unmittelbar die Frage an, welche Eigenschaften die neue Mythologie aufweisen muss, um ihre Funktion zu erfüllen. Es sind genau diese beiden Fragen, auf die diese Arbeit eine Antwort gibt.
Die Form der Rede über die Mythologie stellt dabei allerdings eine große Interpretationshürde dar. Es handelt sich hier nicht um eine nüchterne und systematische Entwicklung eines philosophischen Konzepts, sondern eben um eine durch den Pathos des fiktiven Sprechers durchzogene Rede, die reich an rhetorischen Mitteln und bildhafter Sprache ist, der aber dadurch die sprachliche Präzision und die systematische Bestimmung von Begriffen abgeht. So erreicht Schlegel zwar eine gewisse Synthese von Form und Inhalt, die zweifelsohne ihren Reiz hat, allerdings wird das Verständnis deutlich erschwert.
Den Schlüssel zur Deutung der Rede über die Mythologie kann man Schlegels Transcendentalphilosophie entnehmen. In der Transcendentalphilosophie legt Schlegel zum ersten Mal systematisch dar, was man seine Metaphysik nennen könnte. Vor diesem Hintergrund kann verständlich gemacht werden, warum eine neue Mythologie nach Ansicht Schlegels so dringend benötigt wird und was sie für Eigenschaften aufweisen muss. Aus diesem Grunde stellt die Arbeit zu Beginn einige Grundzüge der Transcendentalphilosophie dar, bevor sie sich der Rede über die Mythologie zuwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge der Transcendentalphilosophie
- Die Rede über die Mythologie
- Das Vermittlungs- und Erkenntnisproblem
- Konservierung von Enthusiasmus
- Setzen eines Mittelpunktes für die Poesie
- Möglichkeit zur Ironie
- Synthese von Realismus und Idealismus
- Warum eine neue Mythologie?
- Schluss: Zusammenfassung und offene Fragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Schlegels Rede über die neue Mythologie im Kontext seiner Transcendentalphilosophie. Sie untersucht das von Schlegel dargestellte Vermittlungs- und Erkenntnisproblem und die Funktion der neuen Mythologie als Lösung dieses Problems. Die Arbeit beleuchtet zudem Schlegels Vorstellung von einer hieroglyphischen Sprache der neuen Mythologie.
- Schlegels Rede über die neue Mythologie
- Die Transcendentalphilosophie als Schlüssel zur Deutung der Rede
- Die Funktion der neuen Mythologie als Vermittlungs- und Erkenntnisinstrument
- Die "hieroglyphische Sprache" der neuen Mythologie
- Schlegels Bezug auf Herder und die Tradition der Mythologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der neuen Mythologie ein und beleuchtet Schlegels Forderung nach einer neuen Mythologie im Kontext des fiktiven Gesprächs über die Poesie. Die Einleitung stellt zudem die Parallelen zwischen Schlegels Vorstellung von einer neuen Mythologie und Herders Ansichten zur Mythologie dar.
- Grundzüge der Transcendentalphilosophie: Dieses Kapitel widmet sich Schlegels Transcendentalphilosophie als Schlüssel zur Interpretation der Rede über die neue Mythologie. Es werden die zentralen Elemente der Transcendentalphilosophie erläutert, die für das Verständnis der Rede von Bedeutung sind.
- Die Rede über die Mythologie: Dieses Kapitel analysiert die Rede über die neue Mythologie in detaillierter Form. Es wird die Rolle der Mythologie als Vermittlungs- und Erkenntnisinstrument untersucht, sowie die Funktion der Mythologie im Kontext von Schlegels Vorstellung von Poesie und Ironie. Das Kapitel betrachtet zudem die Eigenschaften der neuen Mythologie, insbesondere die "hieroglyphische Sprache" und die Notwendigkeit einer "unvernünftigen" Denkweise.
Schlüsselwörter
Schlegels Rede über die neue Mythologie, Transcendentalphilosophie, Vermittlung, Erkenntnis, Mythologie, Hieroglyphische Sprache, Ironie, Herder, Poesie, Idealismus, Realismus.
- Citation du texte
- Simon Ewers (Auteur), 2018, Schlegels Rede über die Mythologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510428