Das Werk "Gehen, ging, gegangen" von Jenny Erpenbeck wird in vorliegender Ausarbeitung analysiert und auf seine politische Wirkkraft hin untersucht. Die übergeordnete Thematik bildet das Literatur-Politik-Verhältnis. Mit Bezug auf das Politische werden hierarchische Ungleichgewichte aufgedeckt und in fiktionaler Gestalt hinterfragt. Und was wäre im Jahre 2015 aktueller als das Phänomen der Flüchtlingsströme, das über 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland bringt? So veröffentlicht in selbigem Jahr die zeitgenössische Autorin Jenny Erpenbeck mit ihrem Roman "Gehen, ging, gegangen" eine Aufforderung zur grundlegenden Menschlichkeit innerhalb der Flüchtlingsdebatte. Jenny Erpenbecks Roman "Gehen, ging, gegangen" befasst sich mit der Flüchtlingsthematik in Deutschland in Betrachtung konkreter Einzelschicksale.
Wenn man einen geschichtlichen Überblick des Literatur-Politik-Verhältnisses seit der Französischen Revolution darlegen will, so stößt man wohl zuerst auf den Literaten Friedrich Schiller, der dem revolutionären Treiben wohlgesinnt und über das Scheitern der 1789er Revolution letztlich sehr enttäuscht ist. Der politische Umsturz im Frankreich des 18. Jahrhunderts hat ihn in seinem Denken und Schreiben sehr beeinflusst. Für Schiller bilden die entfremdete Moderne, das Misslingen der Aufklärung sowie letztlich das Scheitern der Französischen Revolution den Impuls für seine Ästhetische Theorie und die Machtstrukturen hinterfragenden Dramen wie zum Beispiel "Kabale und Liebe", oder "Maria Stuart". Andere Autoren wie Friedrich Hölderlin werden von den Gräueltaten der Revolution abgeschreckt. Im 18. Jahrhundert vollzieht sich der Wandel von der literarischen zur politischen Öffentlichkeit und somit eine Interessenverlagerung auf die Institutionen der Macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das grundlegende Verhältnis von Literatur und Politik
- Das Verhältnis von Literatur und Politik seit der Französischen Revolution
- Das Politische im Ästhetischen: Bestimmungsversuche des Politischen der Literatur
- Politische Aspekte in Jenny Erpenbecks Roman, Gehen, ging, gegangen
- Zuwanderung als Romanstoff
- Gemachtheit des Textes (Erzählanalyse)
- Motivik und Bildfelder
- Die Politik der Form
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Analyse und Interpretation von Jenny Erpenbecks Roman, Gehen, ging, gegangen, und untersucht dessen politische Wirksamkeit im Kontext der aktuellen Flüchtlingsdebatte in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf der Beleuchtung der komplexen Beziehung zwischen Literatur und Politik, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung der Flüchtlingsthematik in der Gegenwartsliteratur.
- Das Verhältnis von Literatur und Politik im historischen Kontext
- Die Rolle der Literatur in der öffentlichen Debatte
- Die Darstellung von Zuwanderung und Flucht in der Gegenwartsliteratur
- Die politische Bedeutung von Form und Sprache im Roman
- Die Kritik an hierarchischen Ungleichgewichten und gesellschaftlichen Machtstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Flüchtlingsdebatte in Deutschland ein und stellt den Roman Gehen, ging, gegangen von Jenny Erpenbeck als relevanten Beitrag vor. Kapitel 2 beleuchtet das historische Verhältnis von Literatur und Politik, beginnend mit der Französischen Revolution. Hier werden verschiedene literarische und philosophische Ansätze zur Verknüpfung von Ästhetik und Politik diskutiert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den politischen Aspekten in Jenny Erpenbecks Roman, Gehen, ging, gegangen. Es werden die Darstellung von Zuwanderung als Romanstoff, die Erzählstruktur des Textes sowie die zentralen Motive und Bildfelder analysiert. Darüber hinaus wird die politische Bedeutung der Form und Sprache im Roman beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Literatur, Politik, Gegenwartsliteratur, Jenny Erpenbeck, Gehen, ging, gegangen, Flüchtlingsdebatte, Zuwanderung, Flucht, Erzählanalyse, Form, Sprache, politische Wirksamkeit.
- Citar trabajo
- Annika Haas (Autor), 2017, Politische Aspekte in Jenny Erpenbecks Roman "Gehen, ging, gegangen". Das Verhältnis von Literatur und Politik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510704