Standardorientierte Instrumente der Umwelpolitik


Seminararbeit, 2003

34 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Umweltprobleme
2.1. Der Markt
2.2. Marktversagen
2.3. Externe Effekte

3. Standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik
3.1. Standardorientierte Instrumente im Vergleich mit der Internalisierung
3.1.1. Internalisierung
3.1.2. Die Instrumente
3.1.3. Unterschiede
3.2. Kriterien zur Bewertung der standardorientierten Instrumente der Umweltpolitik
3.3. Auflagenpolitik
3.3.1. Erläuterung der Auflagenidee
3.3.2. Effizienz der Auflagenpolitik
3.3.3. Dynamische Anreize
3.3.4. Ökologische Treffsicherheit
3.4. Abgabenpolitik
3.4.1. Erläuterung der Abgabenidee
3.4.2. Effizienz der Abgabenpolitik
3.4.3. Dynamische Anreize
3.4.4. Ökologische Treffsicherheit
3.5. Umweltzertifikate
3.5.1. Erläuterung der Zertifikatsidee
3.5.2. Effizienz der Zertifikatpolitik
3.5.3. dynamische Anreizwirkung
3.5.4. Ökologische Treffsicherheit

4. Fazit
4.1. Ein Vergleich
4.2. Stellungnahme

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Aufgrund der steigenden Signifikanz von Umweltfragen und deren Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft werden wir in dieser Hausarbeit auf die standardorientierten Instrumente der Umweltpolitik genauer eingehen und diese theoretisch erläutern. Hierbei wird aufgezeigt werden mit welchen Instrumenten Umweltverschmutzung direkt beim Verursacher unterbunden werden kann. Dieses soll gleichzeitig mit möglichst wenig volkswirtschaftlichen Wohlfahrtseinbußen verbunden sein.

Umweltschutz kommt in der Zeit der hochindustriellen Wirtschaft eine immer größer werdende Bedeutung zu! Aufgrund der Knappheit der Umwelt als ökonomisches Gut aber auch in ihrer Eigenschaft als öffentliches Gut ist es zwingend erforderlich, dass der Staat lenkend in den Umweltschutz eingreift. Bisher wird Umweltschutz und Umweltpolitik in der wirtschaftlichen Forschung (auch an den Universitäten) noch etwas „ stiefmütterlich “ behandelt. Aber aufgrund der steigenden Umweltverschmutzung und der Bedeutung der Umwelt für das Überleben der Menschheit wird dieser Bereich ständig wachsen. Einige Wirtschaftswissenschaftler gehen sogar davon aus, dass die Umweltforschung den Status einer Basisinnovation für die Wirtschaft einnehmen könnte.

Wir werden uns in unserer Hausarbeit auf den theoretischen Aspekt der Untersuchung begrenzen. Das bedeutet, dass wir sowohl praktische Beispiele als auch weiterführende Graphiken nicht mit einbeziehen werden. Wir haben uns zum einen dafür entschieden, da sonst der Rahmen dieser Hausarbeit bei weitem gesprengt werden würde, zum anderen aber auch, da wir davon ausgehen, dass die theoretische Abhandlung für das Verständnis des Problems ausreichend sein wird. Des Weiteren werden wir uns zum großen Teil nur auf die Emissionen der Industrie beziehen, da auch hier der Ansatzpunkt für die Umweltpolitischen Instrumente sein wird. Dieses soll aber keinesfalls bedeuten, dass von den privaten Haushalten keinerlei Umweltverschmutzung ausgeht.

Außerdem werden wir die Analyse der Instrumente aufgrund von Emissionswerten und nicht von Immissionswerten durchführen, da ein Emissionsbezug die Herausarbeitung der Aspekte erheblich vereinfacht, aber das zu herausstellende Ergebnis nicht verfälscht.

Bei der Bearbeitung werden wir wie folgt vorgehen.

Als erstes werden wir Umweltprobleme und deren Ursache knapp erläutern und kurz auf externe Effekte eingehen. Nach einer Beschreibung von Internalisierung und den zu behandelnden standardorientierten umweltpolitischen Instrumenten wird eine Abgrenzung dieser zur Internalisierung vorgenommen. Bevor wir dann die einzelnen Instrumente bearbeiten werden, werden die Untersuchungskriterien von uns erörtert. Zuerst wird dabei das jeweilige Instrument beschrieben, danach wird auf die Effizienz, dann auf die Dynamischen Anreize und zum Schluss auf die ökologische Treffsicherheit des entsprechenden Instrumentes eingegangen. Abschließend wird dann ein Vergleich von uns angefertigt und unsere eigene Meinung mit eingebracht werden.

2. Umweltprobleme

Die Umwelt stellt sowohl für Menschen und Tiere, als auch für Pflanzen den Lebensraum zur Verfügung und trägt direkt zur Wohlfahrt des Menschen bei! Die Umwelt beinhaltet vor allem die fundamentalen ökonomischen Grundfunktionen. Stoffe und Energie werden aus ihr gewonnen und nach entsprechender Transformation wieder an die Umwelt zurückgeleitet! Für die Produktion und die Konsumtion der Menschen ist die Umwelt der benötigte Ressourcenlieferant und nimmt die dabei frei werden Emissionen wieder auf und adaptiert diese.

Umweltprobleme treten dann auf, wenn diese natürliche Aufnahmefähigkeit der Umwelt überstrapaziert wird und es dadurch zu einer (dauerhaften) Schädigung der Natur kommt. Hier sind auch die zukünftig zu erwartenden Umweltbelastungen mit zu verstehen.

Diese Umweltprobleme führen zu direkten Wohlfahrtseinbußen und sie ändern die Funktionsbedingungen und Lebensräume des Ökosystems.

2.1. Der Markt

Um den Markt funktionell zu erläutern möchten wir hier eine, uns als sehr passend erscheinende, Definition von Woll angeben: „Der Markt ist der ökonomische Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage, an dem sich Preisbildung und Tausch vollziehen.“[1]

Man unterscheidet zwischen diverseren Erscheinungsformen des Marktes:

Zum einen zwischen organisierten und nicht organisierten Märkten. Letzteres existiert, sobald feste Regeln für einen Markt fixiert sind.

Des Weiteren gibt es offene, geschlossene und beschränkte Märkte. Das jeweils zu nehmende Kriterium richtet sich nach der Tatsache, in wie weit der Markt für die gesamte Konkurrenz, sprich alle Anbieter, geöffnet ist.

Von grundlegender Bedeutung ist sicherlich die Differenzierung zwischen einem freien und einem regulierten Markt. Solange alle Aktionsparameter von den Marktakteuren frei wählbar sind, ist der Markt frei. Wird von behördlicher Seite eingegriffen, z.B. in Form von Höchstpreisen und ähnlichem, wird von einem regulierten Markt gesprochen.

2.2. Marktversagen

„Abweichungen des Ergebnisses marktmäßiger Koordination von einem optimalen, mit Hilfe eines Referenzmodells abgeleiteten Ergebnis.“[2] Hier ist ein Handlungsbedarf seitens der Wirtschafspolitiker erforderlich um die mangelnde Verteilung von Ressourcen und Gütern zu beseitigen. Als Ursachen wären hier die drei folgenden zu nennen.

Erstens könnte wäre vorstellbar, dass die im Referenzmodell angenommenen Bedingungen sehr stark von der Realität abweichen und so große Diskrepanzen im Vergleich von Optimum und Realität hervorrufen.

Zweitens ist auch wettbewerbseinschränkendes Verhalten seitens einiger Marktakteure denkbar, welches zu einer ineffizienten Situation am Markt führen kann.

Drittens ist die ungenügende Marktfähigkeit einiger Güter anzuführen. Z.B. öffentliche Güter welche nicht dem Ausschlussprinzip (Eine Nutzung dieses Gutes kann nicht an eine Entgeltzahlung gekoppelt werden, da der Nutzugsausschluss nicht durchsetzbar wäre) und auch nicht dem Konkurrenzprinzip (Der jedem einzelnen zukommende Nutzen dieses Gutes ist unabhängig von der Zahl der Nutzer) unterworfen sind. Z.B. Wissen, Nationale Verteidigung.

Ebenso zu den marktunfähigen Gütern gehören so genannte „meritorische“ Güter. Hier wird der Marktwert seitens vom Staat zu Verfügung gestellter privater Güter von den Konsumenten (Bürger und Bürgerinnen) als zu gering erachtet. Somit ist die Verteilung dieses Gutes unter der gesellschaftlichen gewünschten Grenze, so dass ein Eingreifen des Staates nötig wird, um diese ineffiziente Allokation zu beseitigen. Als Beispiel hierfür wären Ausbildung und Gesundheitswesen anzuführen.

Andere Güter führen zu „externen Effekten“, welches auch eine suboptimale Verteilung eines Gutes bedeutet. Eine genauere Erläuterung wird in Punkt 2folgen.

2.3. Externe Effekte

Allgemein gehalten ist ein externer Effekt die „Auswirkung ökonomischen Handelns auf die Wohlfahrt eines unbeteiligten dritten.“[3]

Externe Effekte können sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum (z.B. Alkoholgenuss) auftreten. Wir werden uns aber aufgrund des zu betrachtenden Themas auf die externen Effekte der Produktion beschränken.

Externalitäten[4] entstehen dann, wenn die privaten Kosten eines Produzenten und die sozialen Kosten auseinanderdriften. Dementsprechend gibt es sowohl positive als auch negative externe Effekte. Von positiven externen Effekten spricht man, sobald die eintretende Diskrepanz der privaten und sozialen Kosten eine volkswirtschaftlich positive Wirkung hat. Negative Externalitäten haben analog zum vorangegangenen eine negative Wirkung auf die Wohlfahrt.

In jedem Fall liegt aber eine Fehlallokation der Ressourcen im Marktsystem vor. Man spricht von Marktversagen (siehe Punkt 2.2). Der Unternehmer bezieht nur einen Teil der insgesamt verursachten Kosten seiner wirtschaftlichen Aktivität in sein privatwirtschaftliches Kalkül ein und vergleicht diese Kosten nicht mit den gesamt von seiner Aktivität hervorgerufenen Kosten.

Diese externen Effekte gilt es mit wirtschaftspolitischen Instrumenten zu beheben oder zumindest einzuschränken und so eine optimalere Allokation der Ressourcen auf dem Markt wieder herzustellen.

3. Standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik

3.1. Standardorientierte Instrumente im Vergleich mit der Internalisierung

3.1.1. Internalisierung

Internalisierung beinhaltet ökonomische Strategien, welche die optimale Ressourcenallokation des Marktsystems wiederherstellen sollen, indem die, diese Suboptimalität verursachenden, externen Effekte monetarisiert werden und den Verursachern in Rechnung gestellt werden.

Als Instrumente der Internalisierung wären Verhandlungen, Haftungsrecht und die Pigou-Steuer zu nennen welche nachfolgend kurz erläutert werden.

Die Strategie der Verhandlungen geht auf Ronald Coase zurück. Vorraussetzung für weitere Überlegungen ist, dass der Staat ein umfassendes System an einklagbaren Eigentums-, Verfügungs- und Nutzungsrechten schaffen muss, um somit einer der beiden Parteien die Verfügungsrechte an einer knappen Ressource zuzuteilen. Jetzt ist es möglich, dass sich die Akteure Rechte an der entsprechenden Ressource zum Kauf anbieten. Der Verkäufer der Nutzungsrechte wägt über das Niveau der ihn betreffenden Externalität ab und kann so direkt über das ausmaß des externen Effektes mitbestimmen. Ebenso wägt der Verursacher der Emissionen ab, welchen Preis es ihm eine bestimmt Emissionsmenge wert wäre. So ist es nach Coase möglich das die Optimalität des Marktes auch ohne andauernde Eingriffe seitens des Staates wiederhergestellt werden kann und ferner auch unabhängig von der Verteilung der Eigentumsrechte ist.

In der Praxis findet dieses Modell nur begrenzt Anwendung, da es meistens schon an den in der Realität vorhandenen Transaktionskosten bei den Verhandlungen scheitert, welche in der Theorie von Coase ausdrücklich ausgeschlossen sind.

Bei dem Haftungsprinzip, müssen Verursacher von externen Effekten für diese nach entsprechenden Regeln und Gesetzen haften. Problem bei der Umsetzung dieser Theorie ist oft die Festlegung des Schadensverursachers und die Monetisierung des Schadens. Des Weiteren sind die Verursacher meistens durch Versicherungen geschützt, so dass sie die Strafe nicht direkt trifft.

Die Pigou-Steuer sieht eine Besteuerung der die Externalität verursachenden Emissionen vor. Für eine ordnungsgemäße Festsetzung des Steuersatzes müssen die optimalen externen Grenzkosten der Volkswirtschaft bekannt sein. Die Pigou-Steuer ist eine Art Emissionsabgabe. Ihr Unterschied zu den standardorientierten Instrumenten der Umweltpolitik wird im Folgenden erläutert.

3.1.2. Die Instrumente

In unserer Hausarbeit werden die folgenden Arten standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik genauer Beleuchtet werden.

Zum einen die Auflagen, welche eine Schadstoffhöchstgrenze für eine Region / ein Land festlegen.

[...]


[1] Woll, Wirtschaftslexikon S. 463

[2] Gabler Wirtschaftslexikon, 14. Auflage, Seite 2558

[3] Mankiw, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2. Auflage, Seite 221

[4] Externalitäten: Anderer Ausdruck für externen Effekte

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Standardorientierte Instrumente der Umwelpolitik
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Veranstaltung
Umweltpolitik
Note
2,0
Jahr
2003
Seiten
34
Katalognummer
V51077
ISBN (eBook)
9783638471398
ISBN (Buch)
9783656788966
Dateigröße
570 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Standardorientierte, Instrumente, Umwelpolitik, Umweltpolitik
Arbeit zitieren
Anonym, 2003, Standardorientierte Instrumente der Umwelpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51077

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