Diese Arbeit befasst sich mit den Fragen, was die Balanced Scorecard ist und warum dieses Managementinstrument entwickelt wurde. Außerdem wird gefragt, wie Soziale Organisationen im Gegensatz zu Firmen in der Privatwirtschaft dieses Steuerungswerkzeug einsetzen und ob sich die Balanced Scorecard für den Einsatz in Schulen eignet. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Charakteristika einer Balanced Scorecard zu skizzieren, die für eine Anwendung in Sozialen Organisationen nötigen Anpassungen zu beschreiben und anhand von Praxisbeispielen die Einsatzmöglichkeiten in Schulen darzustellen.
In Schulen ist häufig die Arbeitskultur vorhanden, eher zufällig gewählte Arbeitsthemen zu bearbeiten und Projekte durchzuführen. Die Individualität unter den Lehrpersonen hat immer noch einen grossen Stellenwert, dem Schulleitungen mit ihren Teamentwicklungsbemühungen oft ohnmächtig entgegenzuwirken versuchen. Die hohen und stetig wachsenden Anforderungen, die etliche Schulleitungs- und Lehrpersonen nicht mehr zu erfüllen vermögen sowie die Hektik im Schulalltag wirken demotivierend und führen dann meist zu Frustempfinden, Misserfolgen oder gar Resignation. Es fehlt in vielen Schulen an klaren Strategien, wie Ziele erfolgreich und ressourcenorientiert erreicht werden sollen. Die Schule durchläuft in der Schweiz seit einigen Jahren einen Paradigmenwechsel von einer zentralgesteuerten, lehrerindividualisierten hin zu einer teilautonomen, teamorientierten Institution.
Heute gewinnen deshalb betriebswirtschaftliche Steuerungselemente und Konzepte des Managements auch in Bildungsinstitutionen an Bedeutung. Die Balanced Scorecard ist ein zu Beginn der 90er-Jahre entwickeltes Managementinstrument, das ursprünglich vor allem im privatwirtschaftlichen Kontext und mittlerweile ebenfalls in Sozialen Organisationen eingesetzt wird. Die wichtigsten strategischen Ziele einer Organisation, welche in einer Ursache-Wirkungsbeziehung stehen sollten, werden mit Zielvorgaben und Kennzahlen (Indikatoren) verbunden, anhand derer die Zielerreichung überprüft werden kann. Ebenfalls werden die notwendigen Massnahmen zur Zielerreichung in der Balanced Scorecard festgehalten. Die grundlegend veränderten Rahmenbedingungen der Schule mit den entsprechend neuen Anforderungen verlangen ein bewusstes, transparentes und systematisches Qualitätsmanagement. Da die BSC eine flexible Handhabung bei Veränderungen ermöglicht, ist sie in Schulen einsetzbar.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Management und Führung in der Privatwirtschaft
- 1.1 Gründe und Ziele für die Entwicklung der BSC
- 1.2 Balanced Scorecard (BSC) - Grundlagen und Begriffe des Instruments
- 2. Management und Führung in Sozialen Organisationen
- 2.1 Managementsituation Sozialer Organisationen
- 2.2 Eignung der BSC in Sozialen Organisationen
- 2.2.1 Modelle der BSC für Soziale Organisationen
- 2.2.2 Perspektivenwechsel für Soziale Organisationen
- 2.3 Potenziale der BSC für das qualitätsorientierte strategische Sozialmanagement
- 3 Management und Führung in Schulen
- 3.1 Managementvergleich zwischen Schulen und Sozialen Organisationen
- 3.2 Entwicklungsbedürfnisse und Managementbegründung von Schulen
- 3.3 Potenziale der BSC für das qualitätsorientierte Schulmanagement
- 4. Balanced Scorecard in Schulen - Praxisbeispiele
- 4.1 Strategiekarte der Höheren Lehranstalt Linz (HBLW)
- 4.1.1 Strategiekarte
- 4.1.2 Erfahrungen
- 4.2 Kollux - Schulmanagement Erlanger Modell
- 4.2.1 BSC-Transfer auf die Schule
- 4.2.2 Erfahrungen
- 4.3 BSC-System an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel (AGS)
- 4.3.1 Sieben Arbeitsschritte zum Aufbau eines BSC-Systems
- 4.3.2 Erfahrungen
- 4.4 Eignung der BSC für die Volksschule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Balanced Scorecard (BSC) als Managementinstrument und deren Eignung für den Einsatz in Schulen. Sie analysiert die Entwicklung und Anwendung der BSC in der Privatwirtschaft, die Anpassungen für Soziale Organisationen und die Potenziale für ein qualitätsorientiertes Schulmanagement.
- Die BSC als Managementinstrument in der Privatwirtschaft
- Anpassungen der BSC für Soziale Organisationen
- Potenziale der BSC für das Schulmanagement
- Praxisbeispiele für die Anwendung der BSC in Schulen
- Eignung der BSC für die Volksschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit vor. Kapitel 1 beschreibt die Balanced Scorecard im Kontext der Privatwirtschaft, ihre Entstehung und ihre wichtigsten Merkmale. Kapitel 2 beleuchtet die Managementsituation in Sozialen Organisationen und untersucht die Eignung der BSC für diesen Bereich. Verschiedene BSC-Modelle für Soziale Organisationen werden vorgestellt und ihre Relevanz für einen möglichen Transfer auf die Schule erörtert. Kapitel 3 fokussiert auf Management und Führung in Schulen, beleuchtet die besonderen Herausforderungen und Bedürfnisse des Bildungswesens und argumentiert für die Anwendung strategiefokussierter Managementansätze wie der BSC. In Kapitel 4 werden Praxisbeispiele für die Implementierung der BSC in Schulen vorgestellt, wobei die Erfahrungen und Herausforderungen der jeweiligen Projekte beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard, Schulmanagement, strategisches Management, Soziale Organisationen, Privatwirtschaft, Qualität, Praxisbeispiele, Volksschule, Führung, Vision, Mission, Ziele, Kennzahlen, Strategiekarte.
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- Sabine Zaugg (Author), 2007, Der Einsatz der Balanced Scorecard in Schulen. Wie Leitbilder, Schul- und Jahresprogramme erfolgreich umgesetzt werden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510834