1. Wate: Ein Relikt aus alter Zeit
Wate ist eine Figur, die in verschiedenen Quellen erwähnt wird aber deren Ursprung bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Ihre wohl bedeutendste Rolle hat die Figur in der ‚Kudrun’.
Wate verkörpert in geradezu stereotypischer Weise das Bild des heroischen Kriegers. Treu steht er an der Seite seines Herrn, um ihm im Kampf zu dienen und die Ehre der Hegelingen zu verteidigen. Von den anderen Charakteren in der ‚Kudrun’ hebt er sich in besonderer Weise ab. Unter den Vasallen Hetels ist er der Stärkste, sowohl in bezug auf seine Leistungen im Kampf, als auch was seine Fähigkeit Schlachtstrategien zu entwickeln betrifft. Er ist zwar einer der wenigen tiefgründigen Charaktere, doch der Leser erfährt wenig über den Menschen Wate, welcher hinter dem kaltblütigen Krieger steckt. Sein ganzes Leben wird durch Kampf bestimmt, so dass wenig Raum bleibt, eine private Seite an ihm zu entdecken.
Gefühle wir Mitleid oder Vergebung sind Wate völlig fremd. Es geht ihm nicht um einzelne Personen, sondern um Erhalt und Ruhm seines ganzen Volkes. „Trotz aller heroischen Eigenschaften bleibt Wate immer ein Vasall, der stets bereit ist, seine eigenen Überzeugungen zurückzustellen, wenn es der Personenverband von ihm fordert.“ Er ist also jederzeit bereit, sein Leben den Hof zu riskieren und erwartet das in gleicher Weise von allen anderen Figuren. Wie wenig er sich um das Schicksal einzelner Personen sorgt, zeigt zum Beispiel sein Vorschlag, mit der Befreiung Kudruns zu warten, bis eine neue Generation herangewachsen ist. Es geht ihm einzig und alleine um Rache und die Wiederherstellung der Ehre seines Volkes.
Häufig wird Wate in der Forschung als Vertreter einer älteren Generation bezeichnet . Diese These stützt sich zum einen auf das Attribut „alt“, welches Wate zugesprochen wird (an weit über 50 Stellen) und zum anderen auf seine kompromisslose, grausame Rache ohne Wunsch nach Versöhnung.
Inhaltsverzeichnis
- Wate: Ein Relikt aus alter Zeit...
- Wates Beziehung zu den Frauen.......
- Der Krieger und seine Herrin.........
- Kudrun als Gegenmodell zu Wate?
- Wate als Typus.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Figur des Wate im Epos "Kudrun" und untersucht seine Rolle als heroischer Krieger und seine Beziehung zu den Frauenfiguren des Werks. Sie beleuchtet die Frage, ob Wate als ein reliktarischer Vertreter einer älteren Generation angesehen werden kann und wie seine Handlungen sich in den Kontext der höfischen Gesellschaft einfügen.
- Wates Rolle als heroischer Krieger und seine Treue zu seinem Herrn
- Wates Verhältnis zu den Frauenfiguren im Vergleich zu anderen Charakteren
- Die Frage, ob Wate als Typus einer älteren Generation angesehen werden kann
- Wates konfrontative Haltung gegenüber Frauen und seine Unfähigkeit zur Vergebung
- Die Bedeutung von Wates Handlungen im Kontext der höfischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Wate: Ein Relikt aus alter Zeit
Dieses Kapitel beleuchtet die Figur des Wate im Epos "Kudrun". Es wird seine Rolle als heroischer Krieger und seine Treue zu seinem Herrn, Hetel, hervorgehoben. Wates konfrontative Haltung gegenüber Frauen und seine Unfähigkeit zur Vergebung werden ebenfalls diskutiert.
Wates Beziehung zu den Frauen
Dieses Kapitel untersucht Wates Beziehung zu den Frauenfiguren im Vergleich zu anderen Charakteren. Es wird diskutiert, ob Wate als ein reliktarischer Vertreter einer älteren Generation angesehen werden kann und wie seine Handlungen sich in den Kontext der höfischen Gesellschaft einfügen. Die Rolle der Frauen in der "Kudrun" und ihre Beziehung zu Wate werden in diesem Zusammenhang beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Analyse der Figur Wate in "Kudrun" fokussiert auf die Themengebiete der höfischen Gesellschaft, der Rolle des heroischen Kriegers, der Geschlechterbeziehungen, der Gewalt und der Rache. Die Arbeit befasst sich mit Wates Unfähigkeit zur Vergebung, seiner konfrontativen Haltung gegenüber Frauen und der Frage, ob er als ein reliktarischer Vertreter einer älteren Generation angesehen werden kann.
- Arbeit zitieren
- Maria Benz (Autor:in), 2004, Wate und die Frauen - Beziehung zwischen Angst und Abhängigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51121