Freiheitsentzug bei Kindern und Jugendlichen bedeutet immer geschlossene Unterbringung. Die Problematik geeignete Maßnahmen für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche zu finden endet leider meist mit der "letzten" Möglichkeit, nämlich mit der Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt.
Da dieses Thema in der Öffentlichkeit oftmals sehr kontrovers diskutiert wird, soll der Fragestellung nachgegangen werden ob und inwieweit der Vollzug von freiheitsentziehenden Maßnahmen, bezogen auf die ethischen Grundprinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, moralisch vertretbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Übersicht
- Rechtlicher Hintergrund und Begriffsbestimmungen
- Die Bedeutung von Freiheitsentzug in der Jugendhilfe
- Freiheitsentziehende Maßnahmen §1631b BGB in der Jugendhilfe
- Freiheitsentziehende Maßnahmen § 71 Abs. 2 JGG und § 72 Abs. 4
- Weitere rechtliche Voraussetzungen für Freiheitsentzug
- Ein historischer Blick in die Ethik
- Die Gerechtigkeitstheorien von Aristoteles und Platon
- Kant und die „praktische Freiheit“
- Ethische Grundprinzipien
- Gerechtigkeit ein, ethischer Anspruch
- Solidarität, ein unabdingbares Merkmal
- Freiheit, ein dem Menschen vertrautes Gefühl
- Begründung für geschlossene Unterbringung
- Fremdgefährdende Gründe
- Selbstgefährdende Gründe
- Therapeutisch-pädagogische Gründe
- Argumente gegen geschlossene Unterbringung
- Jugendhilfepolitische Argumente
- Ethisch-pädagogische Argumente
- Schlussbetrachtung-ein ethisches Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der ethischen Vertretbarkeit von Freiheitsentzug bei Kindern und Jugendlichen im Kontext der geschlossenen Unterbringung. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen, die philosophischen und ethischen Aspekte, sowie die Argumente für und gegen geschlossene Unterbringung.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Freiheitsentzugs
- Ethische Prinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität
- Argumente für und gegen geschlossene Unterbringung
- Ethische Bewertung des Freiheitsentzugs im Kontext der Jugendhilfe
- Mögliche Alternativen zu geschlossenen Unterbringung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik des Freiheitsentzugs bei Kindern und Jugendlichen und skizziert die Fragestellung der Arbeit: Inwieweit ist der Freiheitsentzug im Hinblick auf ethische Prinzipien vertretbar?
Kapitel 2 beleuchtet den rechtlichen Rahmen des Freiheitsentzugs in der Jugendhilfe. Es werden die relevanten Gesetzesparagraphen vorgestellt und die verschiedenen Voraussetzungen für den Freiheitsentzug erläutert. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Freiheitsentzugs in der Jugendhilfe in Bezug auf das Grundgesetz und die UN-Kinderrechte beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich den philosophischen Gerechtigkeitstheorien von Aristoteles und Platon, um einen ersten ethischen Einblick in die Thematik zu gewinnen. Im zweiten Unterkapitel wird Kants praktische Freiheit beschrieben und die damit verbundenen ethischen Anliegen dargestellt.
Kapitel 4 untersucht die ethischen Grundprinzipien Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit im Hinblick auf die Frage, ob Freiheitsentzug ethisch vertretbar ist.
Kapitel 5 und 6 beleuchten die verschiedenen Argumente für und gegen eine geschlossene Unterbringung, um den Diskurs zwischen letzter möglicher Maßnahme und jugendhilfeunterstützenden Möglichkeiten aufzuzeigen.
Die Schlussbetrachtung zieht ein Fazit zur Fragestellung und fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Freiheitsentzug, geschlossene Unterbringung, Jugendhilfe, ethische Prinzipien, Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit, Rechtliche Rahmenbedingungen, Argumente für und gegen geschlossene Unterbringung, UN-Kinderrechte, Grundgesetz, Platon, Aristoteles, Kant.
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- Ulrike Schmid (Author), 2019, Freiheitsentzug bei Kindern und Jugendlichen. Eine Betrachtung aus ethischem Blickwinkel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511752