Wettlauf um das Paradies - ein Vergleich der englischen und französischen Kolonialzeit in Afrika


Dossier / Travail de Séminaire, 2004

39 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

0 Einleitung

1 Afrika vor der europäischen Kolonisierung
1.1 Genereller Überblick
1.2 Politische Organisationsformen
1.2.1 Zentralisierte Herrschaftsform
1.2.2 Dezentrale Gesellschaftsformen

2 Am Vorabend der europäischen Kolonialzeit
2.1 Der Beginn der Erschließung Afrikas durch die Europäer
2.2 Frankreichs und Englands Weg in den Imperialismus – Voraussetzungen und Ideen im Vergleich
2.2.1 Natürliche Voraussetzungen
2.2.2 Staatsysteme im Vergleich
2.2.3 Liberalismus und Aufklärung als geistige Basis

3 Der Wettlauf um Afrika
3.1 Hauptfaktoren zur Eroberung
3.2 Historischer Verlauf der Aufteilung Afrikas
3.2.1 Der Wettlauf beginnt
3.2.2 Die Aufteilung Afrikas

4 Verwaltung und Organisation der Kolonien
4.1 Genereller Überblick
4.2 „Der Staat bin Ich!“ – Frankreich und die direkte Verwaltung
4.3 „Teile und herrsche!“ – Großbritannien und die indirekte Verwaltung

5 Das Ende der Kolonialzeit

6 Schluss

7 Bibliographie

0 Einleitung

Nehmt auf des Weißen Mannes Bürde,

schickt die Besten, die Ihr erzieht, hinaus!

Lasst sie schwer bewaffnet wachen

Über eine Menge, wankelmütig und wild,

Eure frisch eingefangenen Völkerschaften,

die halb Kinder sind, halb Teufel.

Nehmt auf Euch des weißen Mannes Bürde,

gebt den hungernden Mäulern zu essen

und gebietet der Seuche Einhalt![1]

Unter der Voraussetzung des binären europäischen Denkens legitimierten Frankreich und England die Eroberung Afrikas. Wir waren gebildet, zivilisiert, vernünftig und weiß, die Anderen waren ignorant, barbarisch, irrational und schwarz[2] Ihr deklariertes Ziel in Afrika waren die drei Cs, wie Livingstone sie nannte: Commerce, Christianity und Civilization. Dazu kam allerdings noch ein Viertes: Conquest – Eroberung. Sie verlief wie ein Wettlauf, als ob jedes kleine Stück afrikanischen Bodens eine Goldgrube wäre. Die Realität sah allerdings anders aus. Mit dem Profit verbanden sich auch hohe Kosten, vor allem im Verwaltungsapparat, wobei beide Nationen unterschiedliche, ihrer eigenen Tradition kongruenten Strategien verfolgten. Die Kosten waren jedoch nicht nur finanzieller Art, sondern führten zu einem Kulturverlust der indigenen Afrikaner und damit zu einer Akkulturation[3], der Überlagerung beziehungsweise Vermischung der Überlegenen und Unterlegenen.

Erst in den vergangenen Jahren erforschte man die Geschichte des bis dahin als geschichtslos geltenden Kontinents Afrika und man stellt fest, dass die prekolonialen Kulturen in einer nicht-europäischen Form hoch entwickelt waren. Dieses Bemühen hat von europäischer Seite die Abwendung des eurozentristischen Denkens erfordert und damit den Weg zur Wiederaufarbeitung dieses historischen Kapitels bereitet.

1 Afrika vor der europäischen Kolonisierung

1.1 Genereller Überblick

Der über 30.000km² große Kontinent Afrika bot seiner Bevölkerung eine große Vielfalt an Lebensräumen mit einer mannigfaltigen Palette an Klimazonen und dadurch entstandenen Ökosystemen, welche die Entwicklung von zahlreichen Arten sehr stark begünstigte und deren Überleben sicherte. Aus diesem Grund bezeichnet man diese Region heute als die Wiege der Menschheit.

Die Entwicklung Afrikas machte große Fortschritte, als die Metalle Eisen, Bronze und Kupfer den schon sesshaft gewordenen Norden erreichte. Im 3. Jahrtausend vor Christus entstand dort auch die erste Hochkultur in Ägypten, gefolgt von den Königreichen Meroe und Axum in Nordäthiopien.[4]

Die Tatsache der Existenz politischer und kultureller Strukturen auf höherer Ebene soll zeigen, dass das prekoloniale Afrika keinesfalls ein, nach europäischer Sicht der Kolonialzeit, welche sich teilweise bis heute gehalten hat, verwilderter, unterentwickelter und „dunkler“ Kontinent war. Stattdessen handelte es sich um einen Erdteil, der wegen seiner Abgrenzung zu Europa durch das Mittelmeer und, weiter im Landesinneren, die Sahara, sowie durch vollkommen andere natürliche Gegebenheiten, sich unterschiedlich zu Europa entwickelte und seine zahlreichen eigenen, an die vorherrschenden Bedingungen angepassten Kulturen hervorbrachte, was in der Existenz von circa 1500 Sprachen und Dialekten[5], als auch in der Vielzahl verschiedener Phänotype der Bewohner Afrikas ersichtlich wird.

1.2 Politische Organisationsformen

Die oben schon erwähnte Vielfalt an Kulturen zog zwangsläufig auch die Entwicklung unterschiedlicher politischer Herrschaftsformen nach sich, welche sich aus den wirtschaftlichen und religiösen Voraussetzungen der jeweiligen Gesellschaft ergaben. Dabei weisen sie nichts spezifisch „Afrikanisches“ auf, sondern sind auch in anderen Gesellschaften der Welt auffindbar. Die folgenden zwei sehr gegensätzlichen Beispiele sollen zeigen, in welchem Rahmen sich diese Herrschaftsformen bewegten.

1.2.1 Zentralisierte Herrschaftsform

An der Spitze dieses Systems steht eine Art Monarch, der entweder absolutistisch herrschte (Beispiel: Volk der Ganda im heutigen Uganda) oder nur ritueller Natur war. Im ersten Falle existiert eine feudale Struktur mit festgelegter Hierarchie aus Ministern, Beamten und Günstlingen, sowie Bezirkshäuptlingen, welche ihre Gebiete verwalteten und dem König Steuern zahlten. Das Amt des Königs und der Bezirkshäuptlinge war meist vererblich.

Im zweiten Fall übernimmt das Oberhaupt des Stammes nur eine symbolische, repräsentative Rolle ein. Ein Senat hat die gesamte politische Macht inne und trifft alle den Stamm betreffenden Entscheidungen. Auch hier sind Unterscheidungen möglich, wie beispielsweise oligarchischer Charakter, mit jeweils gleichberechtigten Mitgliedern, oder monarchischer Charakter, wobei ein Premierminister die politische Macht des Königs ausübt.

In allen Fällen sah die Verfassungsnorm vor, dass die politische Elite zum Schutz und Wohle seiner Untertanen regieren sollte, doch wie in anderen Staaten auch, entsprach dieses Ideal nicht immer der Wirklichkeit, sondern neigte, mit zunehmender Macht, zu Despotismus und Willkür.[6]

1.2.2 Dezentrale Gesellschaftsformen

Diesem akephalen (hauptlosen) System (z.B. die Nuer im südlichen Sudan) liegt das Prinzip der Blutsverwandtschaft zugrunde. Die Grundeinheiten werden als Lineages oder Klans bezeichnet, deren Mitglieder durch die gemeinsame Abstammung miteinander verbunden waren. Sie waren sich zu gegenseitiger Unterstützung verpflichtet. Im Falle einer Auseinandersetzung mit Mitgliedern anderer Lineages, konnte man also Hilfe der eigenen Lineage-Mitglieder erwarten, jedoch galt im Allgemeinen die moralische Pflicht, Streitfälle durch Schlichtung beizulegen. In größeren Fällen, wie Angriffe von Außen, vereinten sich die Lineages zu einem Stamm. In den Lineages selbst bestanden keine Klassenunterschiede, welche sich im Materiellen Bereich äußerten. Es gab lediglich einen „aristokratischen“ Clan, welcher allerdings nur mehr Prestige genoss als Privilegien. Ausschließlich die Alten hatten einige besondere Vorrechte und waren wohlhabender als die jüngeren Mitglieder.

Da diese Gesellschaften dem segmentären Prinzip unterstehen, waren sie einem ständigen Wandel durch Fusionen und Spaltungen unterlegen. Deshalb ist hier der Begriff „Stamm“ relativ. Die Nuer existierten also nicht als politische Einheit im Sinne eines Nationalvolkes, sondern waren einzig auf kultureller Ebene als Einheit zu sehen.[7]

Zwischen diesen beiden Extremen existierten im prekolonialen Afrika zahlreiche Facetten dieser Grundtypen, sodass auch hier die Grenzen verschwimmen und eine Vereinheitlichung nicht möglich ist.

Welche Bedeutung diese Formen der gesellschaftlichen Organisation heute noch für die jeweiligen Länder haben, ist schwer einzuschätzen. Möglicherweise aber soweit, dass Völker mit monarchischer Regierung nach Erhalt der Unabhängigkeit oftmals auch zu einer solchen wiederkehren möchten, wie in Uganda, wo es starke Tendenzen gibt, welche eine konstitutionelle Monarchie auf der Basis des traditionellen Königtums befürworten. Weiterhin gibt es Vermutungen, dass akephale Gesellschaften dazu neigten, größeren Widerstand gegen eindringende Autoritäten zu leisten und daher schwerer durch eine Zentralgewalt, wie es später zur Kolonialzeit der Fall war, zu kontrollieren. Diese Thesen sollen allerdings noch genaueren Analysen unter Berücksichtigung des scharfen Einschnittes der Kolonialzeit unterworfen werden.

2 Am Vorabend der europäischen Kolonialzeit

Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war die Staatenbildung in Afrika abgeschlossen. Durch den starken arabischen Einfluss breitete sich der Islam vor allem im Norden sowie an der Ostküste sehr stark aus. Man betrieb Handel mit Gold, Salz, Sklaven, und neuen Ideen, etc., anders als in Europa, größtenteils über Land (z.B. Transsaharahandel), weil es nur wenige natürliche Häfen gab, weshalb die meisten großen Reiche im Binnenland entstanden. Während Westeuropa zu dieser Zeit von Krisen erschüttert wurde (Hundertjähriger Krieg, Schwarzer Tod, etc.), gelangten die afrikanischen Königreiche, wie Ghana, Mali oder Kongo, zu ihrer Blütezeit.

Ihre Hauptstädte waren groß und mit Mauern befestigt; es gab viele Moscheen und – mindestens in Timbuktu und Dschenne – Universitäten, die viele Studenten und Dichter von nah und fern anzogen.[8]

Mit der Ankunft Vasco da Gamas 1498 an der ostafrikanischen Küste, begann nunmehr die europäischen Einmischung auf das Schicksal Afrikas.

Bis 1800 bestimmten also die drei Faktoren Staatenbildung mit Handelsbeziehungen und wirtschaftlichem, sowie gesellschaftlichem Wachstum, die zunehmende Islamisierung vom Norden her, welche 1804 im ersten Dschihad islamischer Fulbe gegen heidnische Völker (Haussa und Yoruba) gipfelte, und die steigende Frequentierung der Europäer, die Entwicklung Afrikas.

2.1 Der Beginn der Erschließung Afrikas durch die Europäer

Durch die zunehmenden Entdeckungsfahrten im Zuge der europäischen Renaissancezeit wurden vor allem die Seefahrerstaaten Portugal, Spanien, England, Frankreich und Holland auf die Reichtümer Afrikas aufmerksam. Immer mehr Handelskontore entstanden, erst an der Westküste, später an der Ostküste, um Gold, Sklaven, Elfenbein und Holz zu erwerben. Vor allem der Sklavenhandel nach Amerika und Indien beeinflusste die Entwicklung der afrikanischen Bevölkerung beträchtlich. Die Zahl der Einwohner verringerte sich zwischen 1450 und 1870 um 11,5 Millionen Afrikaner, von denen der größte Teil die Schrecken der Überfahrt nicht überlebte. Die fehlende Arbeitskraft hemmte folglich die Wirtschaft und die Entwicklung begann zu stagnieren. Jedoch abgesehen von solchen, eher nüchternen Betrachtungsweisen sollten die Auswirkungen des Sklavenhandels, der immernoch einen Schatten auf das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen wirft, dabei nicht vergessen werden.

Nach der Abschaffung der Sklaverei 1834 in England, infolge dessen die afrikanischen Staaten Liberia und Sierra Leone entstanden, versuchte man nun mit legalen Waren den Handel zu erhalten. Dazu gehörte nach wie vor Gold und Elfenbein, nun aber auch Kolonialwaren wie Erdnüsse und Palmöl, usw.

Auch in den riesigen Gebieten von Ost- und Westzentralafrika verursachten die neuen Handelstendenzen Veränderungen und Zerrissenheit.

Die westliche Welt schien im 19. Jahrhundert unersättlich in ihrer Gier nach Elfenbein, so dass die Elefantenjagd und der Handel mit Stoßzähnen in vielen Teilen der Region zu einer der wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten und viele Staaten – etwa König Msiri in Zentralafrika oder die Buganda in Ostafrika – reich dadurch wurden.[9]

Ein weiterer Einbruch europäischer Mächte vor der Aufteilung Afrikas war die kriegerische Eroberung Algeriens als Siedlungskolonie durch Frankreich um 1830 und, im Süden des Kontinents, die Übernahme des Gebietes am ‚Kap der Guten Hoffnung’ durch holländische Auswanderer, den Buren (ndrl.: Bauern), während der Napoleonischen Kriege. Als der Druck der britischen Kolonisatoren, diese Gebiete zu vereinnahmen im Süden immer stärker wurde, zogen circa 10.000 Buren im „Großen Treck“ Richtung Norden und gründeten 1835 die Freistaaten Natal, Oranje und Transvaal. Dadurch verdrängten sie andere afrikanische Stämme. Dies und die Entstehung eines mächtigen Zulu-Königreiches in Südostafrika führte zu einer Instabilität, welche sich in zahlreichen Schlachten und Völkerwanderungen in diesem Gebiet, äußerte.

Am Vorabend des europäischen Imperialismus brachte Afrika demnach folgende Voraussetzungen, welche dies begünstigten, mit:

- Bodenschätze und Ressourcen, wie Gold und Elfenbein
- Vielzahl kleiner, aber prunkvoller Reiche, welche gegenseitig in Konkurrenz zueinander standen, sogar Kriege führten und dadurch für Angriffe von außen sehr viel empfindlicher waren. Demzufolge schafften es schon große islamische Mächte eher, allerdings als Siedler, sich im Norden und Osten zu etablieren.
- Die Gier der afrikanischen Herrscher sich mit für sie exotischen, europäischen Gütern zu schmücken, unter anderem auch Waffen und Schutzabkommen mit den Europäern, welche die innerafrikanischen Konflikte verschärften.
- Der Sklavenhandel, wodurch ein beträchtlicher Anteil junger Männer und Frauen aus Afrika nach Amerika und Asien verschleppt wurden.
- Die fehlende Industrialisierung, welcher die europäischen Mächten ihre militärische Überlegenheit zu verdanken haben

2.2 Frankreichs und Englands Weg in den Imperialismus – Voraussetzungen und Ideen im Vergleich

2.2.1 Natürliche Voraussetzungen

Geographisch gesehen hatte Frankreich den Vorteil im Süden am Mittelmeer, also näher an Afrika zu liegen, als England. Jedoch verfügte England über eine Voraussetzung, die auf längere Sicht seinen Aufstieg begünstigte. Erstens war England schon seit dem Elisabethanischen Zeitalter eine der führenden Seefahrerstaaten. Dazu gehörte Frankreich zwar auch, jedoch hatte England durch seine Insellage den Vorteil, sich fast ausschließlich auf die Flotte zu konzentrieren, während Frankreich durch seine kontinentale Lage seinem Heer größere Stärkung zukommen ließ, um die Grenzen zu sichern. England war zwar für Invasionen anfälliger, aber dadurch wurde das wichtigste Verteidigungsmittel, die Flotte, auch zum bedeutendsten Mittel des Ausgreifens in die Welt. Als der Welthandel mit Amerika florierte, avancierte die englische Seefahrt schließlich zum mächtigsten Instrument weltpolitischer Aktivität. Folglich rückte England aus der geographischen Peripherie ins politische Zentrum.

Obwohl im kontinentalen Europa nun mehrmals versucht wurde, die Englands Hegemonialstellung zu brechen, verstand es die englische Regierung stets, die innereuropäischen Konflikte so auszunutzen, dass es immer über Bundesgenossen auf dem Kontinent verfügte. Dadurch konnte meist das Heer klein gehalten werden, was finanziell wiederum die Wirtschaft und Industrialisierung förderte und damit zu den wichtigsten Voraussetzungen des englischen Imperialismus beitrug.[10]

2.2.2 Staatsysteme im Vergleich

Die glorreiche Revolution in England und der Aufstieg des Bürgertums

Der Machtverlust der Monarchie ging im anglikanischen England mit der Glorreichen Revolution und der Bill of Rights von 1689 als Ausdruck der langen Tradition des „free Englishman“ einher. Der Hintergrund dessen ist der unblutige Umsturz der bestehenden Monarchie unter Jakob II, welcher versuchte den Absolutismus nach französischem Vorbild sowie den Katholizismus einzuführen. Nach seiner Flucht in das katholische Frankreich, wurde sein Nachfolger Wilhelm von Oranien, ein Niederländer, vom Parlament gezwungen, die Bill of Rights zu unterzeichnen, welche seine Rechte folgendermaßen beschnitten:

Sie konstatierte die Unrechtmäßigkeit vom Parlament nicht bewilligter Steuern. Außerdem wurden in sie das Verbot exzessiver Strafen oder Kautionen, das Petitionsrecht sowie das Recht der protestantischen Untertanen auf Waffenbesitz hineingeschrieben. Die Declaration of Rights legte ferner „freie“ Parlamentswahlen sowie das Recht der Abgeordneten auf Redefreiheit fest, verbot den Monarchen die Suspendierung von Gesetzen und untersagte ihnen den Unterhalt eines stehenden Heeres in Friedenszeiten ohne die Zustimmung des Parlaments.[11]

Das Parlament wurde weiterhin vom Act of Settlement von 1701 bestärkt, welcher, nach dem Ableben der kinderlosen Königin Anna, die Thronfolge regelte. Dabei wurden katholische Anwärter ausgeschlossen und das Hannoveraner Adelsgeschlecht als zukünftige Monarchen eingesetzt.

Die Einmischung des Parlaments, welches die adligen, sowie großbürgerlichen Interessen vertrat, wirkte sich nunmehr stark auf die Prärogative und sakrosankte Aura[12] der Monarchie aus. Die offizielle Bezeichnung des Act of Settlement „Gesetz zur weiteren Beschränkung der Krone und zur besseren Sicherung der Rechte und Freiheiten der Untertanen“ signalisierte, dass eine Verlagerung der Macht vom Monarchen zum Parlament stattfand, dem sich auch zukünftige Herrscher zu unterwerfen hatten. Damit war, zumindest verfassungsgeschichtlich gesehen, die parlamentarische Monarchie in England geboren, welche paradoxerweise ihre Ursprünge darin hatte, dass ab Mitte des 13.Jahrhunderts die englischen Könige, Männer aus den verschiedensten Landesteilen einsetzten, um Informationen zu verbreiten und Steuern einzutreiben.

[...]


[1] Auszug aus Rudyard Kipling: The White Man’s Burden. McClure’s Magazine 12. 1899. http://boondocksnet.com/ai/kipling/kipling.html 04.07.2004

[2] das binäre System des We und the Others gilt als maßgebliche Voraussetzung für den Kolonialismus in den post-colonial studies. Bei B. Ashcroft, G. Griffiths, H. Tiffin: Key Concepts of Post-Colonial Studies. Routledge. London.1998.

[3] J. E. Mabe (Hrsg.): Das kleine Afrika – Lexikon. Bonn bei bpb. 2004.

[4] Parker, G. (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. 5.Auflage. München bei Knaur. 1995. S.44-45.

[5] Bundesamt für politische Bildung: Informationen zur politischen Bildung. Afrika I °264. Bonn bei bpb. 2001. S. 8/9

[6] Bundesamt für politische Bildung: Informationen zur politischen Bildung. Afrika I °264. Bonn bei bpb. 2001. S.12 ff.

[7] Ebd.

[8] bei Parker: Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. S.134.

[9] ebd. S.234.

[10] Kastendiek/Rohe/Volle (Hrsg.): Länderbericht Großbritannien. Band 354. Bonn bei bpb. 1998. S.50 ff.

[11] ebd. S.26.

[12] ebd.

Fin de l'extrait de 39 pages

Résumé des informations

Titre
Wettlauf um das Paradies - ein Vergleich der englischen und französischen Kolonialzeit in Afrika
Université
University of Leipzig  (Romanistik)
Cours
Vom Kolonialreich zur frankophonen Gesellschaft
Note
1,7
Auteur
Année
2004
Pages
39
N° de catalogue
V51180
ISBN (ebook)
9783638472166
ISBN (Livre)
9783640788613
Taille d'un fichier
653 KB
Langue
allemand
Annotations
Es handelt sich ausschließlich um die subsaharischen Kolonien
Mots clés
Wettlauf, Paradies, Vergleich, Kolonialzeit, Afrika, Kolonialreich, Gesellschaft
Citation du texte
Magister Artium Ariane Ackermann (Auteur), 2004, Wettlauf um das Paradies - ein Vergleich der englischen und französischen Kolonialzeit in Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51180

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