Diese Arbeit untersucht für eine Beantwortung dieser Fragen zunächst Synthesen zur Geschichte der SPD seit 1945. Hauptsächlich anhand der Überblicksdarstellung Kurt Klotzbachs „Der Weg zur Staatspartei“ und der Biografie des SPD-Politikers Kurt Schumacher von Günther Scholz. Schumacher war in der Nachkriegszeit bis zu seinem Tod am 20. August 1952 das Gesicht der SPD und besaß nach dem Historiker Dietmar Ramuschkat nahezu das „Meinungsmonopol [innerhalb der SPD] in außenpolitischen Grundsatzfragen“.
Aus diesem Grund wird der Fokus bei der Betrachtung der Argumentation auf ihn gelegt. Nach einem Kontextkapitel zu der Entwicklung der SPD nach dem zweiten Weltkrieg wird die Debatte zwischen der Ankündigung Schumans und der Ratifizierung des Vertrages zur EGKS beschrieben. Der Fokus liegt auf der Argumentation der SPD und ihrer Haltung gegenüber dem „Schuman-Plan“. Maßgeblich dafür sind Quellen über die Haltung der SPD, welche sich aus Reden, Zeitungsartikeln und Presseerklärungen von Kurt Schumacher und anderen SPD-Politikern ableiten lässt.
Dazu werden aus dem Zeitraum 1949–1952 die Stenographischen Berichte des „Deutschen Bundestages“, die Sitzungsprotokolle der SPD-Fraktion im „Deutschen Bundestag“ und ausgewählte Dokumente aus der Zusammenfassung über Kurt Schumachers Wirken von Willy Albrecht berücksichtigt. Außerdem ist eine Untersuchung des Verhältnisses Kurt Schumachers zu Konrad Adenauer und deren unterschiedlichen Vorstellungen in der Außenpolitik sowie zu der französischen Politik notwendig. Abschließend werden in einer Schlussbetrachtung die aufgeworfenen Fragen beantwortet und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Neuaufbau der SPD nach 1945
- Vom ,,Schuman-Plan“ zur Ratifizierung des Vertrages zur EGKS
- Reaktionen der SPD auf den Schuman-Plan
- Reaktionen der SPD auf den Vertrag zur EGKS
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Haltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Die Arbeit analysiert die Motive und Argumente der SPD gegen den Beitritt zur EGKS, untersucht das Verhältnis von Kurt Schumacher zu Konrad Adenauer und der französischen Politik und beleuchtet die Auswirkungen der ablehnenden Haltung auf die öffentliche Meinung.
- Die Reaktion der SPD auf den Schuman-Plan und den Vertrag zur EGKS
- Die Motive und Argumente der SPD gegen den Beitritt zur EGKS
- Das Verhältnis von Kurt Schumacher zu Konrad Adenauer und der französischen Politik
- Die Auswirkungen der ablehnenden Haltung der SPD auf die öffentliche Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die Argumentationslinie. Das zweite Kapitel beleuchtet den Neuaufbau der SPD nach 1945 und zeichnet die Entwicklung der Partei von der Unterdrückung durch das NS-Regime bis zur Wiedererrichtung in den Westzonen nach. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle von Kurt Schumacher als führendem Vertreter der SPD.
Das dritte Kapitel untersucht die Debatte um die Gründung der EGKS und beleuchtet die Reaktionen der SPD auf den Schuman-Plan und den Vertrag zur EGKS. Es analysiert die Argumente der SPD, die gegen den Beitritt zur EGKS sprachen, und setzt diese in den Kontext der politischen Landschaft der Nachkriegszeit.
Schlüsselwörter
SPD, EGKS, Schuman-Plan, Kurt Schumacher, Konrad Adenauer, deutsche Politik, europäische Integration, Nachkriegszeit, Kalter Krieg, deutsche Geschichte, Sozialismus, Demokratie.
- Citation du texte
- Lukas Palutzki (Auteur), 2018, Die SPD und die Gründung der EGKS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511999