In dieser Arbeit geht der Autor auf die grundsätzliche Eignung von Märchentexten für Kinder ein. Hierfür werden zunächst die zwei Extrempositionen von Otto F. Gmelin und Bruno Bettelheim gegenübergestellt. Zum besseren Verständnis werden die Entstehungsgeschichte und wichtige formale Merkmale des Märchens behandelt. Im abschließenden Fazit werden die Positionen Gmelins und Bettelheims in den Kontext der Forschungsliteratur eingeordnet, wobei die mediale Umsetzungen von Märchen und Bedeutung des Märchens für die Lesesozialisation Beachtung finden. Aus der Forschungsliteratur werden außerdem zwei Kriterien extrahiert, bei deren Beachtung Kinder auch Märchen mit grausamen Elementen rezipieren können, ohne mit Angstzuständen zu reagieren.
Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm begegnen uns bis heute überall. Das Märchenbuch ist noch immer in vielen Kinderzimmern zu finden; die Grimm’schen Märchen wurden auf vielfältige Weise in andere Medien übertragen: Das Angebot reicht von der Aschenputtel-Barbie über Hörspielkassetten bis hin zum Disney-Film. Diese Vielfalt zeugt von der ungebrochenen Faszination, die die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm auf zahlreiche Menschen ausüben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungsgeschichte und Formales zum Märchen
- Entstehungsgeschichte
- Formale Kennzeichen des Märchens
- Exemplarische Positionen zur Eignung von Märchen für Kinder.
- Otto F. Gmelin
- Bruno Bettelheim
- Fazit und Vergleich.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der grundsätzlichen Eignung von Märchentexten für Kinder. Im Fokus stehen die Werke der Gebrüder Grimm, wobei die Arbeit zwei Extrempositionen (Gmelin und Bettelheim) gegenüberstellt und ihre Argumentationen in den Kontext der Forschungsliteratur einordnet. Darüber hinaus werden wichtige formale Merkmale des Märchens beleuchtet, mediale Umsetzungen von Märchen betrachtet und die Bedeutung des Märchens für die Lesesozialisation beleuchtet. Ziel ist es, Kriterien zu identifizieren, die Kindern ermöglichen, auch Märchen mit grausamen Elementen zu rezipieren, ohne Angstzustände zu entwickeln.
- Entstehungsgeschichte und Formale Kennzeichen des Märchens
- Positionen zur Eignung von Märchen für Kinder
- Mediale Umsetzungen von Märchen
- Bedeutung des Märchens für die Lesesozialisation
- Kriterien für die Rezeption von Märchen mit grausamen Elementen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Entstehung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm und ihre historischen und politischen Beweggründe. Es beleuchtet die vielschichtige Entstehungsgeschichte der Sammlung, die von verschiedenen Erzählern und Bearbeitern geprägt wurde. Das zweite Kapitel stellt wichtige formale Kennzeichen des Märchens vor, wie die Eindimensionalität, die Flächenhaftigkeit und die Abwesenheit von Tiefenstrukturen. Es analysiert die spezifischen Merkmale der Märchensprache und die Bedeutung der Wiederholung in der Erzählstruktur. In Kapitel 3 werden die Positionen von Otto F. Gmelin und Bruno Bettelheim zur Eignung von Märchen für Kinder vorgestellt. Gmelin argumentiert für die pädagogische und kulturelle Bedeutung von Märchen, während Bettelheim die potenziellen Gefahren für die kindliche Psyche hervorhebt. Das vierte Kapitel wird die beiden Positionen in den Kontext der Forschungsliteratur einordnen und auf die Bedeutung von medialen Umsetzungen von Märchen sowie die Rolle des Märchens für die Lesesozialisation eingehen. Abschließend werden Kriterien für die Rezeption von Märchen mit grausamen Elementen extrahiert, die Kindern helfen können, mit den Herausforderungen dieser Texte umzugehen.
Schlüsselwörter
Kinder- und Hausmärchen, Gebrüder Grimm, Märchenforschung, Entstehung des Märchens, formale Kennzeichen des Märchens, pädagogische Bedeutung, psychoanalytische Perspektive, mediale Umsetzungen, Lesesozialisation, Rezeption, Angstzustände.
- Arbeit zitieren
- Marie Schneider (Autor:in), 2003, Sind Märchen für Kinder geeignet?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512006