Meiner Hausarbeit zu den „Aktanten im Französischen“ lege ich als Ausgangspunkt die „Dependenzgrammatik“ (1953, 1959) von Lucien Tesnière zu Grunde. Die Dependenzgrammatik ist eine Art der strukturalen Grammatik und versucht die Hierarchien im Satz hinter der linearen Form aufzuzeigen. Damit grenzt sie sich beispielsweise von der Konstituentenstrukturgrammatik ab, die den Satz auf Grundlage der Teil-Ganzes-Relation beschreibt.
Tesnière geht also davon aus, dass innerhalb eines Satzes bei der syntaktischen Verknüpfung zweier Elemente jeweils eines das regierende und das andere das davon abhängige Element ist. Graphisch dargestellt wird dies mit Hilfe eines Stemmas, wofür ich im Verlaufe der Arbeit noch anschauliche Beispiele geben werde. Als oberster nœud (Knoten, Nexus) gilt das Verb, von dem direkt oder indirekt alle anderen Elemente abhängen. Auf weitere Fachtermini werde ich unter den jeweiligen Punkten eingehen.
Innerhalb der Dependenzgrammatik gilt die Valenztheorie als ihr Herzstück. Allgemein wird darunter die «Fähigkeit einer lexikalischen Einheit, speziell des Verbs, verstanden, eine bestimmte Anzahl spezifizierter Leerstellen für kontextuelle Partner zu eröffnen» . Jedes Lexem bringt dabei durch seine einzelnen Bedeutungselemente (Seme) Voraussetzungen für seine Kombinierbarkeit mit. Auf diese Weise ist zum Beispiel dem Verb schreiben eine bestimmte Klasse von Relationspartnern zugeordnet, zu denen Buch, Referat, Skript, Artikel und andere gehören (vgl. Kotschi 1981, S.81f.).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- actant und circonstant bei Tesnière
- actant
- circonstant
- Einteilung der Ergänzungsklassen bei Kotschi
- Unterscheidung
- actant (Ergänzung) – circonstant (Angabe)
- obligatorische Ergänzungen - fakultative Ergänzungen
- syntaktisch-operationelle Tests
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Aktanten im Französischen, ausgehend von der Dependenzgrammatik von Lucien Tesnière. Die Arbeit untersucht die Hierarchien im Satz und die Valenztheorie, die die Fähigkeit des Verbs beschreibt, Leerstellen für kontextuelle Partner zu eröffnen.
- Begriffserklärung und Definition von Aktanten und Zirkumstanten
- Einteilung der Aktanten nach Kotschi
- Unterscheidung zwischen Aktanten und Zirkumstanten
- Obligatorische und fakultative Aktanten
- Syntaktisch-operationelle Tests zur Identifizierung von Aktanten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Einführung in die Dependenzgrammatik von Lucien Tesnière und die Valenztheorie.
- actant und circonstant bei Tesnière: Definition und Beschreibung der Begriffe actant und circonstant sowie ihrer verschiedenen Kategorien. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Arten von Verben und ihre zugehörigen Aktanten, von Verben ohne Aktanten bis hin zu Verben mit drei Aktanten.
- Einteilung der Ergänzungsklassen bei Kotschi: Präsentation des Einteilungssystems für Ergänzungsklassen nach Kotschi.
- Unterscheidung: Analyse der Unterscheidung zwischen Aktanten und Zirkumstanten sowie zwischen obligatorischen und fakultativen Aktanten.
- syntaktisch-operationelle Tests: Erläuterung verschiedener syntaktisch-operationaler Tests zur Identifizierung von Aktanten.
Schlüsselwörter
Dependenzgrammatik, Valenztheorie, Aktanten, Zirkumstanten, Ergänzung, Angabe, obligatorische Ergänzung, fakultative Ergänzung, syntaktisch-operationelle Tests, Französisch.
- Quote paper
- Janine Kapol (Author), 2006, Aktanten im Französischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51344