Der Sanitätsdienst in Südwestafrika

Eine historische Darstellung der Jahre 1894-1915


Forschungsarbeit, 2020

179 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Tropendiensttauglichkeit

Leitung des Sanitätsdienstes in Südwestafrika 1904-07

Tätigkeit der einzelnen Sanitätsformationen (Feldlazarette und Krankensammelstellen)
Im Herero-Feldzug
Im Hottentotten-Feldzug (Nordnamaland)
Im Hottentotten-Feldzug (Südnamaland)

Truppensanitätsdienst/ - im Gefecht

Ausrüstung der Sanitätsoffiziere

Truppenärzte im Gefecht

Waterberg 11.8.1904//

Gefecht bei Groß-Nabas 2.-4.1.1905

Gefecht bei Aob 10.3.1905

Gefecht Narudas-Schlucht 11.3.1905

Gefecht bei Keidorus 27./28.6.1905

Gefecht bei Nubib 13.9.1905

Gefecht bei Hartebeestmund 24.10.1905

Truppenärzte im Gefecht - Aufstellung

Etappen-Lazarett Swakopmund (150 Betten)

Etappen-Lazarett Windhuk (136 Betten)

Etappenlazarett Keetmannshoop (34 Betten)

Etappenlazarett Okahandja (170 Betten)

Genesungsheim Ababis (90 Betten)

Weitere Etappenlazarette

Die Feldlazarette in Südwestafrika
Feldlazarett I
Feldlazarett II (Bestand 4.8.1904-23.6.1906)
Feldlazarett III (Bestand 21.9.1904-23.3.05)
Feldlazarett IV (Bestand 9.8.04-9.7.05)
Feldlazarett V (Bestand 31.10.04-28.2.07)
Feldlazarett VI (Bestand 3.11.05-3.5.06)
Feldlazarett VII (Bestand 19.9.04-2.10.05)
Feldlazarett VIII
Feldlazarett IX (Bestand 6.10.04-1.7.05)
Feldlazarett X
Feldlazarett XI (Bestand 6.4.05-2.4.07)
Feldlazarett XII Bestand 4.12.04-31.3.07
Feldlazarett XIII Bestand 21.3.-3.11.05
Feldlazarett XIV Bestand 20.1.05-26.6.06
Feldlazarett XV Bestand 17.6.05-20.9.06
Feldlazarett XVI Bestand 19.10.05-10.11.06

Feldlazarette Südwestafrika 1904-1905

Der Sanitätsdienst in und nach der Schlacht am Waterberg 11.8.1904

Krankensammelstellen in Südwestafrika

Verwundetensammelstellen in Südwestafrika

Garnisonsärzte

Rapportwesen

Sanitätsfuhrpark

Bakteriologische und Chemische Laboratorien in SWA

Erkrankungen in Südwestafrika

Regierungsärzte SWA

Sanitätsoffiziere in Südwestafrika 1894-1903 (1)

Sanitätsoffiziere in Südwestafrika 1894-1903 (2)

Sanitätsdienst SWA 1908

Sanitätsdienst SWA 1914/

Kriegseinsatz von Regierungs- und zivilen Ärzten 1914/15 SWA

Der Marine-Sanitätsdienst in Südwestafrika 1904/05

Die Kalahari-Expedition 1908

Ärzte

Feldunterärzte (F.U.Ä.)

Marine Sanitätsoffiziere SWA 1904/05

Sanitätsoffiziere Südwestafrika Verluste

Sanitätsoffiziere in China und SWA

Auszeichnungen für Sanitätsoffiziere 1904-1908 in SWA

Auszeichnungen Marine-Sanitätsoffiziere SWA

Das Deutsche Rote Kreuz in Südwestafrika 1904-1908
Der Aufstand der Herero und Nama

Schädel aus Südwestafrika

Literaturnachweis

Abkürzungen

Einleitung

Die Darstellung des Sanitätsdienstes der Schutztruppe in Südwestafrika von 1894-1915 ist die Ergänzung der Arbeit von Walter Rahn1 /2. Es wurde versucht alle verfügbaren Informationen3, trotz der bisweilen dürftigen Datenlage, zusammenzuführen. Erschwerend ist die Tatsache, daß dem Sanitätsdienst in fast allen Darstellungen der damaligen Geschehnisse nur eine Nebenrolle zugebilligt wird. Zunächst die Truppe und nur am Rande der Sanitätsdienst. Es steht jedoch außer Frage, daß jeder der damaligen Akteure zutiefst dankbar für die Zuwendungen der Angehörigen des Sanitätsdienstes war, wenn er dieser bedurfte.

Die vorliegende Arbeit entspricht dem heutigen historisch-wissenschaftlichen Standard, bis weilen wird jedoch, bei entsprechender Notwendigkeit, hiervon kommentierend abgerückt. In der Arbeit von Walter Rahn finden sich leider punktuell Formulierungen, die den ehemaligen Wehrmachtsoffizier erkennen lassen, auch fehlt das Wissen und Verständnis des Sanitätsoffiziers.

Der Autor, Arzt und Soldat (Facharzt für Urologie, Flottenarzt d.R.), glaubt sich berufen, diesem Thema, auch aus eigenem Erleben (drei Auslandseinsätze), mit Sachverstand gerecht zu werden.

Ein wesentlicher Aspekt, wurde von Walter Rahn nicht bearbeitet. Es sind die Auszeichnungen, die den Angehörigen des Sanitätsdienstes der Schutztruppe für Südwestafrika verliehen wurden und damals eine hohe gesellschatliche Wertigkeit hatten. Hier sind vor Allem die Auszeichnungen zu nennen, die Sanitätsoffizieren für das Führen von Truppen verliehen wurden. Dieser Komplex ist bisher in keiner der Darstellungen des Sanitätsdienstes in den Kolonien bearbeitet und dargestellt worden. Forschungsarbeiten des Autors ( Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde) zu diesem Themenbereich, fanden Eingang in die vorliegende Arbeit.

In Südwestafrika waren von 1894 bis 1915 171 Sanitätsoffiziere des Heeres und 10 der Marine im Einsatz, die Masse von 1904-1907 (150/10). Die hohe Zahl erklärt sich durch die Zuteilung eines SanOffz pro Kp/Battr. In Kamerun waren 63, in Ostafrika 108 und in Tsingtau (Marine-Lazarett) 98 Sanitätsoffiziere im Einsatz.

Dr. Martin Husen

Flottenarzt d.R.

Usedom 2019

Tropendiensttauglichkeit

Die gesundheitlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Angehörigen des Heeres und der Marine in den deutschen Kolonien und in Übersee waren in der Schutztruppenordnung und Dienstanweisung zur Beurteilung der Militärdienstfähigkeit festgelegt. Die relevanten Untersuchungs-Kriterien werden nachfolgend dargestellt. Wesentlich ist die Forderung, entsprechende Untersuchungen, soweit möglich, durch Ärzte mit Einsatz-Erfahrung in den Tropen vornehmen zu lassen.

Oberstabsarzt Dr. Emil Steudel4 /5 stellte die zu untersuchenden Gebiete im Rahmen seines Vortrages „Die Beurteilung der Tropendiensttauglichkeit bei Offizieren und Mannschaften“, gehalten auf dem XIV. Internationalen Kongress für Hygiene und Demographie zu Berlin 1908, vor.6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

OSA Dr. Emil Steudel7

Zitat:

„1. Zum Dienst in den Tropen ist ein voll entwickelter, kräftiger Körper ohne Fehler an wichtigen Organen und ein fester selbständiger Charakter notwendig. Zum Militärdienst in den Tropen ist die heimische Felddienstfähigkeit das erste unbedingte Erfordernis.
2. Das Nervensystem bedarf bei der Untersuchung der größten Berücksichtigung, weil es in den Tropen am häufigsten leidet. Menschen mit Neigungen zu Neuralgien, Kopfschmerzen, zu Hypochondrie, oder solche, welche schon in der Heimat bei gesteigerten dienstlichen Anforderungen nervös abgespannt werden und Erholungsurlaub bedürfen, sind ebenso wie hereditär schwer Belastete oder geistig Minderwertige unbedingt tropendienstuntauglich.
3. Das Herz muß gesund und leistungsfähig sein, Neigung zu Blutarmut darf nicht vorhanden sein.
4. Menschen, welche Neigungen zu Verdauungsstörungen haben, oder an chronischer Obstipation leiden, sind tropendienstuntauglich. Die Zähne müssen in einem solchen Zustande sein, das gutes Kauen möglich ist.
5. An die Atmungsorgane werden in den Tropen im Allgemeinen keine besonderen Anforderungen gestellt. Dagegen sind Tuberkulöse selbst im ersten Beginn der Krankheit zum mindesten für tropische Malarialänder auszuschließen, weil die Tuberkulose unter dem schwächenden Einfluß der Malaria oft rasch tödlich verläuft. Auch für malariafreies tropisches Küstenklima sind tuberkulöse oder skrofulöse Menschen ungeeignet.
6. Zu Hautausschlägen und Furunkulose neigende Menschen taugen nicht für die Tropen.
7. Menschen mit chronischem Mittelohrkatharr und Schwerhörige eignen sich nicht für die Tropen, weil infolge des oft unvermeidlichen Chiningenusses und auch ohne solchen leicht Rückfälle und Verschlimmerungen eintreten.
8. Nierenkrankheiten, Zuckerkrankheit, eine Neigung zu Nieren- oder Gallensteinen schließen Tropendienstfähigkeit aus.
9. Geschlechtskrankheiten müssen vollkommen ausgeheilt sein. Bei Syphilis müssen mindestens 2 Jahre seit Verschwinden der letzten Krankheitszeichen verstrichen sein. Je nach Umständen ist vor der Ausreise noch eine vorbeugende Quecksilberkur zu gebrauchen.
10. Überstandener langwieriger Gelenkrheumatismus oder wiederholte leichte Anfälle von Rheumatismus oder Gicht machen tropendienstuntauglich.
11. Alkoholismus und Morphinismus schließt die Brauchbarkeit für die Tropen aus.“

Mit der Untersuchung auf Tropendiensttauglichkeit wird zweckmäßig eine Wiederholung der Schutzpockenimpfung und die Chininprobe verbunden“. Zitat Ende

Die Chininprobe sollte eine evtl. bestehende Unverträglichkeit aufdecken, auch wurde die Fähigkeit die Tabletten zu schlucken, getestet. Wer die Chinin-Tabletten nicht schlucken konnte, war tropendienstuntauglich.

Leitung des Sanitätsdienstes in Südwestafrika 1904-07

Bei Beginn des Aufstandes in Südwestafrika im Januar 1904 war Stabsarzt Dr. Ernst Berg Chefarzt der Schutztruppe und Chefarzt des Lazaretts Windhuk. Nach dem Eintreffen des Marine- Expeditionskorps am 9.2.1904 übernahm Marine-Oberstabsarzt Dr. Hermann Metzke die Leitung des Sanitätswesens der Feldtruppe bis zum 28.4.1904. Bei Aufstellung des Expeditionskommandos wurde er von Oberstabsarzt, später GenOA, Dr. Robert Schian abgelöst. Schwer erkrankt übergab Dr. Schian die Dienstgeschäfte des Korps-Arztes am 1.4.1905 an GenOA Dr. Andreas Sedlmayr. Dr. Sedlmayr wurde am 26.7.1905 bei einem Besichtigungsritt von Warmbad nach Ramansdrift aus dem Hinterhalt erschossen. Sein Nachfolger als Korps-Arzt war Oberstabsarzt Dr. Gustav Duden vom 26.7.1905 bis zum 31.1.19078.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Herkunftsbriefstempel9

Das Sanitätsamt war die Leitstelle des Sanitätsdienstes im Einsatzland, zunächst in Okahandja, ab November 1904 in Windhuk. Als Mitarbeiter waren zeitweilig an das Sanitätsamt kommandiert OA Dr. Erich Schwengberg, SA Dr. Julius Fischer, SA Dr. Friedrich Dansauer, OA Dr. Friedrich Zöllner und SA Dr. Joseph Ambros, deren Hauptaufgabe es war, das ausufernde Rapportwesen zu bewältigen. Die räumliche Ausdehnung des Einsatzbereiches führte zur Schaffung der Dienstposten Feldlazarett-Direktor Nord (OSA Dr. Karl Plagge) und –Süd.(OSA Dr. Gustav Duden, später OSA Dr. Gustav Schelle). Zu den Aufgaben der FlazDir gehörten die Überwachung des Gesundheitsdienstes als Regierungsärzte, die Einrichtung der Lazarette, die Regelung des Ersatzes an Sanitätspersonal und –mitteln für die Lazarette und Truppen, die Krankenverteilung, sowie die Prüfung der Zeugnisse über die Heimsendungsbedürftigkeit und Etappendienstfähigkeit. Der FlazDir Nord vertrat den KorpsA in seiner Abwesenheit.

Tätigkeit der einzelnen Sanitätsformationen (Feldlazarette und Krankensammelstellen)

Im Herero-Feldzug

Schon zu Beginn des Herero-Aufstandes (Januar bis Mai 1904) wurde wegen mehrfacher, mit schweren Gefechten verbundener militärischer Operationen, und der Typhus-Epidemie bei der Abt. v. Glasenapp, der Sanitätsdienst massiv gefordert.10 Das für die Kämpfe verfügbare Truppensanitätspersonal und –ausrüstung war ausreichend vorhanden, es fehlten jedoch Einrichtungen für die stationäre Behandlung, diese mußten erst geschaffen werden. Hier sind die Marine-Feldlazarette Otjihaenena (ChA MarSA Dr. Wiemann), Okahandja (ChA MarSA Dr. Gappel) und das kleine MarFLAZ in der Missionskirche in Otjosasu (MarOAssA Dr. Tiburtius) zu nennen.11 Die Erstgenannten MarFLAZ kamen bei den Gefechten bei Onganjira am 9.4.04 und bei Owiumbo am 13.4.04 zum Einsatz.

In der Nähe der nach Norden gezogenen Hereros befand sich nördlich des Waterberges die Abt. Volkmann und die Abt. v. Estorff, die über Okosondusu nach Omurambia-u-Omatako vorrückte. Dieser wurde am 30.5.04 das FLAZ I (ChA SA Dr. Franz) nachgeschickt, da Kämpfe mit den Hereros in Aussicht standen und weil seit den Biwaks in Okaharui und Onjatu mehrere Typhuserkrankungen aufgetreten waren. Nachdem das FLAZ I am 9.6.04 Otjosondu erreichte, mußten bereits 37 Erkrankte (davon 22 Typhus Patienten) aufgenommen werden. Wegen des Zugangs weiterer Typhus Patienten und fehlender Transportmittel, verblieb das FLAZ I vor Ort.

Nach Klärung der Kriegslage (Konzentration der Herero südlich des Waterberges), verlegte die Abt. v.d.Heyde und das 2. FeldReg nach Norden. Die geplante Nachsendung von Feldlazaretten konnte wegen fehlender Transportfahrzeuge und Zugtiere nicht zeitnah realisiert werden, da diese für den Nachschub von Proviant und Munition benötigt wurden. Für die Aufnahme von Erkrankten der nach Norden ziehenden Truppen wurde in Owikokorero eine Krankensammelstelle eingerichtet. Die Abteilungen v.d.Heyde und v. Estorf verlegten ihre Erkrankten in das FLAZ I in Otjosondu, das 2. FeldReg in das Etappen-Lazarett in Omaruru. Für die Nordabteilung wurde vorläufig ein Lazarett im Schulhaus von Grootfontein N eingerichtet.

Die geplante Verteilung der Feldlazarette für das zu erwartende Gefecht am Waterberg:

1. Für die Abt. v.d. Heyde – vom Feldlazarett Nr. 1 wird eine Sektion unter SA Dr. Franz auf Omutjajewa in Marsch gesetzt. 2. Für die Abt. Müller – Feldlazarett Nr. 2 unter SA Dr. Dansauer (befindet sich über Otutundu auf dem Marsch). 3. Für die Abt. Deimling – Feldlazarett Nr. 3 unter SA Dr. Mayer12 auf dem Marsch. Das FLAZ VIII war am 30.7.04 in Okahandja aufgebrochen und erreichte bereits am 5.8. das Lager der Abt. Müller in Ombuatjipiro. Das FLAZ IV, marschbereit in Karibib, erhielt erst am 8.8.04 den Befehl zur Abt. Deimling zu marschieren und erreichte Omaruru am 13.8.

Das FLAZ II (ChA OA Dr. Bremig) war bereits am 4.8.04 in Okahandja abmarschiert und am 18.8.04 in Otjikururume, dem vorläufigen Marschziel, angekommen.

Da die Hereros nach den Kämpfen am Waterberg am 11.8.04 nach Süden und Südosten ausgewichen waren, wurde eine neue Verteilung der Sanitätsformationen erforderlich.

Die Verwundeten der Gefechte am Waterberg wurden am 13.8. von MarSA Dr. Wiemann nach der Station Waterberg geleitet, und die auf dem Marsch befindlichen FLAZ II und IV dorthin befohlen. Bereits am 19.8. waren an der Station 91 Patienten zu versorgen. Eintreffen FLAZ II am 25.8. und FLAZ IV am 29.8.

Das FLAZ VIII (das einzige verfügbare im Zentrum der Kämpfe am 11.8.) mußte sich den Verfolgungsabteilungen Deimling und v. Mühlenfels anschließen. Der Marsch ging von Hamakiri uber Erindi-Endeka nach Okosongoho, Eintreffen daselbst 26.8.04. Aufnahmevon 57 Patienten der Abteilungen v. Mühlenfels und v. Estorff. Das FLAZ verblieb dort bis Anfang November und wurde dann nach Okahandja zurückverlegt, weiterer Einsatz nicht zu klären.

Die chirurgische Sektion des FLAZ I (SA Dr. Franz) marschierte am 20.8.04 von Otjurutjondju und traf am 22.8. mit den Abteilungen v. Estorff und v.d. Heyde in Ombujo-Ratanga zusammen. Das FLAZ machte die Verfolgung der Hereros in das Sandfeld mit, ohne jedoch bei den Gefechten von Owinaua-Naua am 9.9. und bei Osombo-Windimba am 27.9.04 in Aktion treten zu müssen. Später diente die Ausrüstung des FLAZ zur Errichtung der Krankensammelstelle Owinaua-Naua, die zur Entlastung des völlig überfüllten FLAZ VII (errichtet 14.9.04, ChA SA Dr. Schlender) in Otjimbinde vorübergehend bei der Abt. v. Estorff eingerichtet worden war. Da die Zahl der an Typhus erkrankten Soldaten stetig zunahm, wurde das in Waterberg nicht mehr benötigte FLAZ II (ChA MarSA Dr. Wiemann) nach Otjimbibinde verlegt und nahm am 6.11.04 seine Arbeit auf. Der Mangel an Unterkunfsräumen führte bei der plötzlichen Überflutung an Patienten zur drastischen Überbelegung der Krankenzelte. In Otjimbinde, FLAZ VII, mußten in einem für 20 Patienten vorgesehenen Krankenzelt 99 Kranke, davon 53 schwer erkrankt, ohne Matratzen auf der Erde liegen. Das FLAZ IX (ChA OA Dr. Zöllner) wurde am 6.10.04 in Epukiro errichtet. Die FLAZ I, II, IV, VII und IX blieben noch lange in Tätigkeit, auch nach dem die Verfolgung der Herero im wesentlichen beendet war, und die militärischen Operationen sich auf die Absperrung der Omaheke und größere Patrouillen beschränkten. Die hohe Infektionsgefahr für das arztliche und Pflegepersonal blieb nicht ohne Folgen. Am 4.10.04 meldete SA Dr. Schlender, FLAZ VII, daß sein gesamtes Sanitätspersonal erkrankt sei.

Im Hottentotten-Feldzug (Nordnamaland)

Der Ausbruch des Witboi-Aufstandes im Oktober 1904 stellte den Sanitätsdienst vor neue Aufgaben.

Zunächst wurden in Rehoboth und Gibeon Krankensammelstellen eingerichtet, um die Erkrankten der südwärts ziehenden Truppen nicht nach Windhuk transportieren zu müssen..Das FLAZ V wurde nach Kub befohlen und dort am 10.11.04 in Betrieb genommen. Es konnte während des Gefechts bei Kub einen Hauptverbandplatz (HVP) errichten und die Verwundeten danach sofort stationär behandeln.

Dem weiteren Vormarsch der Abt. Deimling konnte das FLAZ V wegen des Fehlens der Transportmittel nicht folgen. Dieser Umstand machte sich bei den Auob -Gefechten (31.12.04-7.1.05). negativ bemerkbar. Die Verwundeten dieser Gefechte wurden vom 6.1.-23-1-05 in der Kranken- Sammelstelle Stamprietfontein behandelt und dann erst nach und nach auf Truppenfahrzeugen in das FLAZ V in Kub transportiert. Die Besetzung des Auob-Abschnitts mit zahlreichen Truppen und den zunehmenden Erkrankungen bei diesen, führte zur Errichtung der KrSammSt Kalkfontein N, die nach Erreichen der Kapazitätsgrenze vom FLAZ XIII (ChA SA Dr. Lion) dort übernommen wurde.

Als die Abt. v. Estorff im März und April 1905 gegen die in der Kalahari befindlichen Hottentotten nossobabwärts zog, rückte das FLAZ II (ChA OA Dr. Maillefert) nach, auch wurden in Awadaob und Gochas KrSammSt eingerichtet. Der Abzug der Witbois durch die deutsche Absperrlinie nach dem Nordbethanierland veränderte die Kriegslage vollkommen. Sämtliche verfügbaren Truppen wurden zu einem konzentrischen Angriff gegen die versammelten Hottentotten angesetzt. Zur Aufnahme der Verwundeten standen die verfügbaren Sanitätseinrichtungen wie die KrSammSt Gibeon und die Lazarette Keetmanshoop und Bethanien (FLAZ XIV, ChA SA Dr. Gühne) zur Verfügung. Zusätzlich wurden KrSammSt in Berseba und Zaris eingerichtet. Um allen Anforderungen zu genügen verlegte das FLAZ XI (ChA SA Dr. Heckenlauer) nach Keetmanshoop, das FLAZ XVI (ChA SA Dr. Eggert) nach Kub und das FLAZ VII (ChA SA Dr. Engels), dem eine chirurgische Sektion (OA Dr. Summa) beigegeben war, nach Maltahöhe. Diese zahlreichen Transporte konnten nur durch den seit März 1905 bestehenden Sanitätsfuhrpark, der von anderen Transportkolonnen unabhängig war, realisiert werden. Die bereit gehaltenen Sanitätseinrichtungen konnten nur teilweise Unterstützung leisten, da sich Hendrik Witboi der drohenden Einschließung durch Ausweichen nach Osten entzog und es nur zu kleineren Einzelgefechten kam. Lediglich die dem FLAZ VII zugeordnete chirurgische Sektion kam bei den Gefechten in den Achabbergen gegen Leute des Elias zum Einsatz. Die chirurg. Sektion hatte, wie die anderen Truppenfahrzeuge auch, auf Befehl von Maj. Meister bei Zaris wegen des unwegsamen Geländes zurückbleiben müssen. Nach dem Gefecht bei Nubib am 13.9.05, konnte hilfreich eingegriffen werden, indem die Verwundeten schnell und bequem in die KrSammSt Zaris und in das in Maltahöhe liegende FLAZ VII transportiert werden konnten.

Der weitere Verlauf der Kämpfe gegen Hendrik Witboi führte im Oktober 1905 zur Ablösung der KrSammSt Gochas durch das FLAZ XVI und zur Einrichtung einer neuen KrSammSt in Koes. Dafür wurde das FLAZ XIII (ChA SA Dr. Lion) in Kalkfontein N aufgelöst (3.11.05). An der Ostgrenze bei Aminuis wurde das FLAZ II (ChA OA Dr. Maillefert)13 errichtet, welches bei den Kämpfen gegen die Truppen von Simon Kopper und Manasse in Aktion trat.

Im Hottentotten-Feldzug (Südnamaland)

Entsprechend der geringen militärischen Besatzung des Bondelzwartlandes befand sich im Süden von Südwestafrika nur in Keetmannshoop ein Lazarett. So mußte die Versorgung der Verwundeten und Kranken bei den Unternehmungen des Majors v. Lengerke und des Hauptmanns v. Koppy von September bis November 1905 allein durch die Ärzte und das Sanitätsgerät der Truppe erfolgen. Mit der Verstärkung der Truppen auf diesem Kriegsschauplatz wurden auch die Sanitätseinrichtungen vermehrt. Im Oktober 1904 war bereits das FLAZ III (ChA SA Dr. Wienecke) von Lüderitzbucht auf dem Baiweg nach Keetmannshoop befördert worden. Am 4.12.04 wurde das FLAZ XII (ChA SA Dr. Blümchen) in Lüderitzbucht bedarfsorientiert eingerichtet. Im Januar 1905 konnte das FLAZ XIV (ChA SA Dr. Gühne) auf dem Baiweg nicht wie geplant nach Kubub verlegt werden (hier wurde eine KrSammSt eingerichtet), sondern nach Bethanien befohlen, wo bei den gegen Cornelius gerichteten Aktionen vielfach Hilfe geleistet werden konnte.

Als Oberst Deimling im März 1905 Morenga in den Großen Karasbergen umfassend angriff, wurde die Hälfte des FLAZ III (OA Blumers) von Keetmannshoop nachgesandt. Der Abt. v. Kamptz zugeteilt, konnte dieses Lazarett ebenso wie das Truppengepäck mit Wagen nur bis Wasserfall, mit Karren nur bis Kraikluft folgen. Beim weiteren Vormarsch bis Narudas S konnten nur Packtiere verwendet werden. Die stationäre Errichtung des Lazaretts nach den Kämpfen wurde nicht notwendig. Es kehrte mit der Abt. v. Kamptz nach Keetmannsgoop zurück und konnte auf dem Rückmarsch noch die Verwundeten aus den Gefechten bei Garis und Uchanaris (19. und 21.3.05) versorgen. Sowohl in Narudas S als auch in Kalkfontein S wurde je eine KrSammSt errichtet. Die Zunahme der Erkrankungen erforderte die Ablösung der KrSammSt Kalkfontein S durch das FLAZ III (ChA OA Blumers), zusätzlich wurden in Wasserfall und Warmbad neue KrSammSt eingerichtet.

Da die Feldlazarette den Truppen im unwegsamen Gebirge nicht folgen konnten, war man dazu übergegangen in der Nähe der Operationsgebiete möglichst viele Sanitätseinrichtungen zu etablieren, die für kürzere oder längere Zeit stationär blieben. So entstand für die Fischfluß-Expedition gegen Cornelius der Abteilungen Gräser und Traeger (Juni und Juli 1905) die KrSammSt Kauibes, die später nach Gaibes verlegt wurde. In Hasuur nahm das FLAZ XV (ChA Dr. Schulz) die Arbeit auf. KrSammSt wurden in Dawignab und Ramansdrift errichtet.

Nach dem ersten Gefecht bei Hartebeestmund am 24.10.05 konnten von den 34 Verwundeten 27 wegen der Transportschwierigkeiten in den Oranjebergen, und der zu erwartenden Gefechte, nicht zu den deutschen Sanitätseinrichtungen gebracht werden. Diese Verwundeten wurden unter Mühen über den Oranje gesetzt und auf Ochsenwagen zu der englischen Missionsstation Pella transportiert.

Im März 1906 kam es zum zweiten umfassenden Angriff gegen die Hottentotten bei Hartebeestmund durch die Abteilungen Täubler, v. Hornhardt und v. Erckert, die von Ukamas, Warmbad und Norechab angesetzt wurden. Das FLAZ XI Ukamas (ChA SA Dr. Ahlenstiel), das zunächst in Velloor eine KrSammSt eingerichtet hatte, verlegte von dort OA Dr. Jaeger mit einem Kranken- und vier Gerätewagen zur Bildung einer KrSammSt nach Pilgrimsrust14. Das Etappenlazarett Warmbad entsandte OA Wolf mit drei Kranken- und vier Gerätewagen nach Umeis und begleitete die Abt. v. Hornhardt das Homrivier abwärts bis nach Homsdrift am Oranje. Zusätzlich errichtete die KrSammSt Ramansdrift eine Krankenaufnahmestelle in Gaidib, westlich von Homsdrift. Die weiteren Kämpfe bis zum Ende des Feldzuges fanden abwechselnd an der Ostgrenze, in den Großen und Kleinen Karasbergen, dem Fischfluß und den Oranjebergen westlich von Ramansdrift statt. Die beteiligten Sanitätseinrichtungen waren hauptsächlich das FLAZ XI, das von Velloor nach Ukamas verlegt worden war. Weiterhin beteiligt waren das FLAZ III in Kalkfontein S, das Etappenlazarett Warmbad und die KrSammSt Wasserfall, Holoog-Gaibes-Uhabis und Ramannsdrift (entsprach wegen in der Nähe fortgesetzt stattfindender Kämpfe vom Umfang der Tätigkeit her eher einem Lazarett). Von Ramansdrift wurden wiederholt Transporte von Heimsendungsbedürftigen über Steinkopf, Port Nolloth nach Lüderitzbucht durchgeführt.15

Truppensanitätsdienst/ - im Gefecht

Von den 150 während des Aufstandes in Südwestafrika eingesetzten Sanitätsoffizieren waren 121 als Truppenärzte eingeteilt. Trotz der schlechten Datenlage konnte durch Abgleich des Generalstabswerkes, hier Gefechtskalender16, und des Sanitätsberichtes17, die Teilnahme von Sanitätsoffizieren an 58 von 295 Gefechten nachgewiesen werden.18 Die oft nachlässig geführten Kriegstagebücher der einzelnen Einheiten und der vielfach kurzfristig befohlene Wechsel in der Stellenbesetzung des Truppenarztes, oft auch nicht dokumentiert, erschweren die Darstellung.

Der vielfache Dienstposten-Wechsel der Truppenärzte war nicht nur wegen der häufigen Bildung neu zusammengestellter Kampfgruppen militärisch notwendig, auch machten vielfach der Tod, die Verwundung oder die Erkrankung des bisherigen Stelleninhabers eine Neubesetzung erforderlich.

Die hohe Zahl an Sanitätsoffizieren im Einsatzland erklärt sich aus der Notwendigkeit für jede Kompanie oder Batterie einen Arzt abzustellen. Bei dem Zusammenwirken mehrerer dieser Einheiten im Gefecht wurde ein Stabsarzt als Leitender Sanitätsoffizier (LSO) kommandiert. Bei 8 Gefechten konnte der Einsatz eines Stabsarztes/Oberarztes als LSO festgestellt werden:

Stamprietfontein 31.12.04-1.1.05 SA Dr. Kirsch

Gross-Nabas 2.-4-1-05 SA Dr. Kirsch

Narudas 11.3.05 SA Dr. Hellwig

Nankobis 7.4.05 SA Dr. Brockelmann

Keidorus 27./28.6.05 SA Dr. Althans

Hartbeestmund 24.10.05 SA Dr. Althans

Bei zwei Gefechten fungierte der der dienstälteste Oberarzt als LSO:

Aob 10.3.05 OA Dr. Hoffmann

Nubib 13.9.05 OA v. Haselberg

Jeder Kompanie/Batterie waren 2 Sanitätsunteroffiziere zugeteilt. Diese Zuteilung war unbedingt nötig, um bei der häufigen Teilung der Einheiten, der Absendung starker Patrouillen, Abgabe von Personal zu Postierungen nicht einen Teil ohne Sanitätspersonal zu lassen. Ferner war häufig ein Zurückbleiben von Sanitätspersonal bei Verwundeten oder Kranken und/oder die Begleitung von Krankentransporten erforderlich. Außer den Sanitätsmannschaften wurden „Reiter aus der Front“ schon auf der Ausreise zu Hilfskrankenträgern ausgebildet. In einzelnen Fällen wurden bei längerem Verweilen von Truppenteilen auf einem Posten ohne Sanitätseinrichtung „Leute aus der Front“ zur Hilfe bei der Krankenpflege verwandt; einige besonders gut Bewährte sind auf ihre Bitte nachher zum Sanitätspersonal gewechselt.

Das Verhalten von Sanitätsoffizieren im Gefecht, hierzu liegen einige Berichte vor, bedarf der eigehenden Betrachtung. Über das Gefecht bei Otjihinamaparero am 25.2.1904 berichtet Stabsarzt Dr. Philates Kuhn: „ Die 4. (Feld-) Kompanie ging sofort in Schützenlinie nach links vor. Zu ihr katte ich MarOAssA Dr. Tiburtius vom Marine-Expeditionskorps kommandiert. Die Kompanie lag bald im heftigsten Feuer. Unsere Schützen lagen hinter niedrigen Dornbüschen, auch Dr. Tiburtius. Im afrikanischen Gefecht muß der Arzt meist in der Schützenlinie mit vorgehen, um sofort zur Stelle zu sein, wenn jemand getroffen ist. Er kennt dann das Gelände des Kampfes, weiß, wo die einzelnen Züge liegen und kann unter Benutzung der Deckungen des Geländes zu den Verwundeten gelangen. Der Feind kennt kein rotes Kreuz und schießt auf jedermann. Den Arzt erst aus der Ferne zu rufen, wenn Verwundungen vorkommen, ist meist sehr schwierig. Die 2, (Feld-) Kompanie ging gegen die Wasserstelle vor, auch hier war Oberarzt Dr. Maaß mitten unter den Stürmenden (mit der Waffe in der Hand?)“19

Im Generalstabswerk SWA Teil II20 werden zwei Gefechte und die anwesenden Sanitätsoffiziere dargestellt. Gefecht bei Gross-Nabas 2.-4.1.1905: „Viele Verwundete hatten noch nicht in Sicherheit gebracht werden können und verschmachteten nun in der glühenden Sonne. Der Feldprediger, Divisionspfarrer Schmidt, der die Abteilung begleitet hatte, stand den Verwundeten und Sterbenden voll Aufopferung bei, sprach ihnen zu und suchte sie zu beruhigen, so gut es ging. Mehr als einmal mußte freilich auch er zum Gewehr greifen und sich an der Abwehr des Feindes beteiligen.

Auch die Sanitätsoffiziere, Stabsarzt Dr. Kirsch, Oberarzt Dr. Welz und Assistenzarzt Dr. Jäger, sowie sämtliche Sanitätsmannschaften waren unablässig tätig, Verwundete mitten im feindlichen Feuer aus der Schützenlinie zurückzuschaffen und ihnen, so gut es ging, Hilfe zu bringen.“

Gefecht bei Hartbeestemund 24.10.1905: „Es wurde nach dem Stabsarzt Dr. Althans gerufen. Es kam nur die Antwort: >Hier liegt er, er ist tot!< Dann wurde nach Oberarzt Hannemann der 2. Kompanie, die auch schon viel Verluste hatte, gerufen. >Komme gleich!< Nach einigen Minuten kam er angelaufen, von einem Hagel von Geschossen überschüttet. >Wo?< - >Hier, schnell, höher herauf!< Einige Leute packten ihn und zerrten ihn den Dünenrand höher herauf. Er war mit dem blauen Auge davongekommen. Dann legte er die nötigen Verbände an, immer heftig beschossen.Das Verbandszeug war auf den Tragetieren, die fast alle erschossen waren, so wurde teilweise mit Hemdsärmeln verbunden. Dann wieder ein Stöhnen am anderen Ende der Schützenlinie >Ich bin verwundet, Herr Oberarzt!< ->Wo< - >Hier!< - Und wieder mußte er durchs heftige Feuer weiter. Dann rief einer vom anderen Flügel: >Herr Oberarzt, ich habe noch ein Verbandpäckchen!< Also wieder zurück und dann wieder hin zum Verwundeten. Er schien unverwundbar zu sein. Ein braver alter Schutztruppler (!) sagte: >Donnerwetter, das könnt ich nicht!< Dann wurde der Arzt wieder woanders hin gerufen. Einige Leute riefen ihm zu: >Bleiben Sie hier, Herr Oberarzt, sonst holt Sie`s!< Er lief aber an der Schützenlinie entlang und erhielt dabei zwei Schüsse in die Unterschenkel; nur daß einige Leute ihn noch schnell zu sich heranzogen, rettete ihn vor dem Tode“

Oberarzt Dr.Heinz v. Ortenberg berichtet in seinem Tagebuch21 über das Gefecht bei Nubib am 13.9.1905: „Plötzlich höre ich links von mir meinen Nebenmann aufstöhnen und hintenüber sinken; er hat einen Schuß mitten durch die Brust bekommen. Ich verbinde ihn und trage ihn mit Sanitätssergeant W. hinter die Feuerlinie, Dabei bekomme ich dickes Feuer von drüben. ….Dann begebe ich mich zum Zug von St. und schiebe mich in die Schützenlinie ein, um auch meine Trefffertigkeit zu probieren. Dort hockt ein Kerl am Klippenrand hinter einer Aloe; der Schuß kracht und der Schwarze rollt den Abhang hinab. Neben mir bekommt Unteroffizier M. einen Schuß durch den Hut.“

Bewertung

Der Arbeitsbereich des Sanitätsoffiziers ist der Hauptverbandsplatz, außerhalb des Wirkungsbereichs von Infanteriewaffen. Das Anlegen von Verbänden im Gefecht, sowie das Abbergen von Verwundeten, gehört nicht zu seinem Aufgabenbereich. Hier ist Selbst- und Kameradenhilfe gefordert, das Gefechtsfeld ist Einsatzbereich des Sanitätsunterpersonals. Bereits seit dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde das Credo des unerschrockenen, hingebungsvollen und opferbereiten Sanitätsoffiziers gepflegt. (Krankenträger-Kp 1866, San-Kp 1870/71) 1905 hatte der russische Oberkommandierende im russisch-japanischen Krieg, General Kuropatkin, im Interesse der Humanität den Ärzten verboten, sich und ihre Verwundeten dem feindlichen Feuer auszusetzen.22

Der Sanitätsoffizier ist wegen seiner langjährigen Ausbildung und Erfahrung zu wertvoll, als daß er im direkten feindlichen Beschuß banaler medizinischer Tätigkeit nachgeht.

Fazit: Der Sanitätsoffizier hat, damals wie heute, auf dem Gefechtsfeld überhaupt nichts zu suchen!!!

Eine bisher nicht erwähnte Tätigkeit von Sanitätsoffizieren in Südwestafrika, war das Führen von Truppen.

Oberarzt Dr. Reinhard Ruckert (TrA ErsKp 3a) berichtet:“…auch auf Patrouillen, die wir Ärzte sehr häufig begleiten oder selber führen mußten…waren die Ärzte häufig Führer von Patrouillen und hatten dann Arzt- und Offiziersdienste zu versehen, so daß sie nicht allein alle Anordnungen, wie Marschzeiten usw., zu treffen hatten, sondern auch den Sicherheitsdienst für die Nacht regeln mußten; manche Nacht haben wir so wie die Reiter, das Gewehr im Arm, Posten gestanden.“23

Das Führen von Truppen wurde durch die Verleihung des schwarzen Bandes mit weißen Seitenstreifen (Kämpferband) zum Roten Adler (5x)- und Kronen Orden (30x) mit Schwertern gewürdigt. Die fehlende Dokumentation hierzu hat ihre Ursache in der Tatsache, daß die unsichtbare Grenze zwischen Offizier/Soldat=Kombattant und Sanitätsoffizier/Sanitätsunterpersonal/Geistliche/ Verwaltungsbeamte=Nicht-Kombattant aufgehoben wurde, Das Führen von Truppen durch Sanitätsoffiziere fand verständlicherweise keinen Eingang in den Generalstabsbericht.

Aktives Eingreifen von Sanitätsoffizieren/Sanitätsunterpersonal mit der Waffe in ein laufendes Gefecht wird im Sanitätsbericht relativierend beschrieben: Auch mit der Waffe sich am Gefecht zu beteiligen, war das Sanitätspersonal häufig gezwungen

Ausrüstung der Sanitätsoffiziere

Für die Sanitätsoffiziere war außer dem (umfangreichen) obermilitärärztlichen Besteck (mußte auf eigene Rechnung besorgt werden, Anm. d.A.) eine besondere Ausstattung mit Sanitätsmitteln nicht vorgeschrieben. Es bildete sich bei den Sanitätsoffizieren während des Feldzuges die Gewohnheit heraus, in einzelnen Taschen des Patronengurtes Verbandpäckchen, subkutane Einspritzungen und eine Pavaz-Spritze, sowie einige wenige Arzneimittel in Tablettenform bei sich zu führen.

TrA ErsKp 3a, OA Dr. Reinhard Ruckert berichtet: „Schwierigkeiten machte uns die Unterbringung der nötigen Verbandstoffe, da wir bereits durch Patronengurt mit 120 Patronen, Seitengewehr, Feldflasche, Fernglas, Revolver und Gewehr (!) arg belastet waren. In den Taschen meiner Hose trug ich mehrere Verbandpäckchen bei mir; Pravaz-Spritze mit Morphium- und Kampferlösung, sowie das (eigne) kleine chirurgische Taschenbesteck hatte ich in den vorderen leergemachten Taschen des Patronengurts untergebracht…In Kleidung und Ausrüstung der Mannschaften, Offiziere und Ärzte war kein Unterschied vorhanden, um dem Gegner kein besonders Ziel zu bieten.“24

In den Oranjebergen kam eine Art Rucksack mit Verbandszeug für etwa 15 Mann, von den Sanitätsoffizieren getragen, zum Einsatz25. Über das Tragen der Rot-Kreuz-Armbinde des Sanitätspersonals liegen keine Informationen vor.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Patronengurt mit Tragegestell und Koppelschuh für das Seitengewehr26

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Pavaz-Spritze im Etui (Wikipedia)

Truppenärzte im Gefecht

Waterberg 11.8.1904

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ausgangsstellungen der Abt. v. Estotff, v.d.Heyde, Müller/Mühlenfels, Deimling, Fiedler, Volkmann (GenStab)

Kdr GenLt von Trotha27 /28 /29

CdS OTL Chales de Beaulieu

GenStab Maj Quade, Hptm Salzer, Hptm Bayer

Adjutantur Hptm v. Lettow-Vorbeck, OL v. Bosse

KorpsA OSA Dr. Robert Schian ( LSO)

Zugeteilt OA Dr. Julius Fischer

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Trotha

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dr. Schian

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Chales de Beaulieu

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quade

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bayer

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v.Lettow-Vorbeck

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v.Bosse

Abteilung von Estorff nahe Okomiparu

26 Offz, 247 Gewehre, 4 Geschütze, 4 MG

I./1.FeldReg Kdr Maj v. Estorff

BatA SA Dr. Otto Dempwolff

TrA OA Dr.Georg Maaß

TrA Ass Julius Barthels

1/1 FeldKp Hptm Graf zu Solms-Wildenfels

2/1 OL Ritter

4/1 Hptm Epp

TrA OA Kurt Koeppe

3. Battr.OL Bauszus

MG-Abt 1 Lt Grf v. Saurma

Funkstation

Hilfstruppen Batards OL Böttlin

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v.Estorff

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ritter

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Epp

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dr. Dempwolff

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Böttlin

Abteilung von der Heyde 15 km NO Hamakiri

22 Offz, 164 Gewehre, 8 Geschütze

II./1. FeldReg Maj v.d.Heyde

BatA SA Dr. Walter Hintze

TrA OA Dr. Walter v. Haselberg

5/1 Hptm Puder

6/1 HptmRes Frhr v. Wangenheim

7/1 Hptm Brentano-Bernarda

TrA OA Dr. Heinrich Werner

Artillerie Maj Osterhaus

AbtA SA Dr. Heinrich Poleck

OA Dr. Paul Zimmer

Ass Dr. Ludwig v. Gosen

2. (Gebirgs-) Battr Lt Frhr v. Hirschberg

4. Battr. OL v. Müller

Funkstation

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v.d.Heyde30

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Puder

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Brentano

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dr. Werner

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Osterhaus

Abteilung Müller/Mühlenfels nahe Ombuatjipiro

20 Offz, 219 Gewehre, 8 Geschütze, 6 MG

III/1. FeldReg OTL Müller (dienstunfähig nach Unfall 11.8.04)

III./1.FeldReg Maj v. Mühlenfels (übernimmt Kdo)

BatA SA Dr. Franz Eggel (siehe auch 5. Battr.)

9/1 Hptm v. Klitzing

10/1 Hptm Wilhelmi

TrA SA Dr. Hans Weindel

11/1 Hptm Gansser

TrA Ass Walter Meyer (?)

Artillerie Maj Frhr , Reitzenstein

5. Battr Hptm Stahl

TrA SA Dr. Franz Eggel

6. Battr Hptm Rembe

TrA SA Dr. Friedrich Liesegang

MG-Abt 2 Hptm Dürr

TrA OA Dr. Franz Müller

TrA OA Dr. Otto Richert

Funkstation

Hilfstruppen Witbois Lt Müller v. Berneck

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dr. Eggel

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wilhelmi

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Walter Meyer31

Abteilung Deimling nahe Okateitei

20 Offiziere, 472 Gewehre, 6 Geschütze

I/2 Maj v. Wahlen-Jürgaß

BatA SA Dr. Hans Brockelmann

TrA OA Dr. Gustav Schaaf

2/2 Hptm Manger

TrA OA Hugo Kalweit

3/2 Hptm v. Hornhardt

TrA Ass Dr. Ludwig Eckert

II/2 Maj Meister

BatA SA Dr. Otto

TrA OA Kurt Blumers

4/2 Hptm Richard

6/2 Hptm Frhr v. Humbracht

½ 1. Battr. Hptm v. Oertzen

7. Battr. Hptm Remmert

Hilfstruppen Bethanier LtRes v. Trotha

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Deimling

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dr. Brockelmann

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meister

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Manger

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Richard32

Abteilung v. Fiedler nahe Osondjache Berg

4 Offz, 180 Gewehre, 2 Geschütze

Hptm v. Fiedler

1/2 Hptm Klein

8/1 Hptm Frhr v. Welck

½ 1. Battr. Lt v, Winterfeld

Kein TrA zu ermitteln

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Fiedler

Abteilung Volkmann nahe Otjenga

4 Offz, 200 Gewehre, 2 Geschütze, 2 MG

OL Volkmann

3/1 OL v. Zülow

HalbBattr Madai OL v. Madai

MG-Sektion MarExpedKo OLzS Wossidlo

Kein TrA zu ermitteln

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Volkmann

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v.Madai

FLAZ VIII

SA Dr. Friedrich Dansauer

OA Dr. Paul Krause

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsspange „Waterberg“ zur Südwestafrika-Denkmünze33

Die vorliegende Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist nicht zu ermitteln ob die Absicht jeder Kompanie/Batterie einen Truppenarzt zuzuordnen, realisiert worden ist.

Verluste Schutztruppe

6 Offiziere, 6 Unteroffiziere, 23 Mannschaften gefallen
7 Offiziere, 10 Unteroffiziere, 43 Mannschaften verwundet

Von den eingesetzten Sanitätsoffizieren ist während der Schlacht am Waterberg keiner gefallen oder verwundet worden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Skizze des Abwehrgefechts der Abt v.d.Heyde 11.8.190434

Im Laufe des 11.8.04 kam es bei der Abt. v.d.Heyde zur Einkesselung der deutschen Truppen, der sich alle verfügbaren Kräfte mit der Waffe widersetzten, so auch Stabsarzt Dr. Poleck (li Flanke des Verteidigungsbereichs).

Gefecht bei Groß-Nabas 2.-4.1.1905

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsskizze Gross-Nabas35

Abt. Meister

4/2 Kp-Chef Hptm Richard

Kein TrA zu ermitteln

5/2 Kp-Fhr Lt v. Vollard-Bockelberg

TrA Ass Dr. Max Jaeger

¾ 7/2 OL Grüner

TrA SA Dr. Kirsch (LSO)

5.Battr. Maj v. Nauendorff

OL Lautenschläger

LtRes Dr. phil Semper

TrA Ass Dr. Rudolf Welz

Gefallen

Maj v. Nauendorff

Lt Oberbeck

Lt v. Vollard-Bockelberg

LtRes Dr.phil Semper

Fähnr Tripke

18 Uffz und Mannschaften

Verwundet 47

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meister

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Nauendorff

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Richard36

Das „Durstgefecht von Gross-Nabas“ dauerte 54 Std. Ca 500 Nama unter Hendrik Witbooi und 250 Herero unter Frederik Maharero stellten die deutschen Truppen beim Vormarsch auf Gross-Nabas und versuchten sie einzukesseln. Die Frontlinie betrug 4 Km. Fehlendes Trinkwasser, Munitionsmangel und der drohende Verlust der Geschütze dramatisierten die Situation. Teilweise mußten Soldaten im Durst-Delir durch Morphin-Spritzen sediert werden. Erst der Sturmangriff mit aufgepflanztem Bajonett am 4.1 1905 veranlaßte den Gegner seine Stellungen zu räumen. Die Wasserstelle war frei.37

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsspange „Gross-Nabas“ zur Südwestafrika Denkmünze38

Gefecht bei Aob 10.3.1905

Oberst Deimling versuchte im März 1905 im Bereich der Karas-Berge Morenga und seine 5-800 Mann starke Truppe zu stellen. Vier Kolonnen sollten die Einkesselung vollziehen: Kol. Kirchner von Norden, Kol. v. Kamptz von Westen, Kol. Koppy von Süden und als Sperr-Riegel im Osten Kol. Lengerke. Morenga beschloß sich den Kolonnen einzeln zu stellen und den Kampf anzunehmen. Am 10.3.05 stieß die Kol. Hptm Kirchner bei Aob am Nordrand der Karas-Berge auf die Stellung der Hottentotten und konnte eine Einkesselung nur mit Mühe abwehren. Ein Sturmangriff brachte keinen Erfolg, sondern lediglich hohe Verluste, da der Gegner eine zweite Verteidigungslinie aufgebaut hatte. Erst in der Nacht ebbte das Kampfgeschehen ab und die stark geschwächte deutsche Abteilung zog sich auf die Wasserstelle bei Kosis zurück.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsskizze Aob 10.3.190539

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kirchner40

Det-Führer Hptm Kirchner + Lt a.D. v. Quitzow (landeskundiger Führer)

2 Züge Infanterie Lt E.Fürbringer

Lt Beermann

TrA OA Rudolf Hoffmann41

1/3 9. Battr.(2 Geschütze)

Hptm Kirchner

LtRes Wolff

TrA Ass Dr. Paul Wilde

1/3 Mg-Abt. 2 (2 MG)

OL Frhr v. Grote

OLtS Schneider (zugeteilt)42

TrA OA Dr. Otto Richert

Gefallen

Hptm Georg Kirchner, Lt Edzard Fürbringer und 10 Mann

Verwundet

Lt Beermann, LtRes Wolff und 26 Mann

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

OA Hoffmann

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsspange „Karas-Berge“ zur Südwestafrika-Denkmünze43

Für die Gefechte im Bereich der Karas-Berge, so auch Aob, wurde die Gef.-Sp.zuerkannt.

Gefecht Narudas-Schlucht 11.3.1905

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsskizze Narudas 11.3.05

Am 11. März 1905 trafen die Hauptkräfte Morengas mit der Kolonne Koppy zusammen Hptm. v. Koppy nutzte seine günstigere Ausgangsstellung, zwang die Wachmannschaften am Schluchteingang zur Flucht und nahm sofort die Hauptkräfte Morengas unter Feuer. Dieser wich aber nur bedingt. Die Situation entschied sich, als die Kolonne Kamptz in das Kampfgeschehen eingriff. Auch sie war bereits am 10.3. angegriffen worden, hatte jedoch sofort einige Höhen besetzt und den Feind zur Flucht gezwungen44. Gegnerstärke ca 800.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Koppy

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Kamptz 45

Kolonne Koppy (von Süden kommend)

1 Zug 3. ErsKp Lt Chales de Beaulieu

TrA Ass Johannes Kahle

1 Zug 9/2 OL Hunger

4 Züge 11/2 und 12/2 Hptm v. Erckert

TrA OA Dr. Friedrich Clemm (12/2)

gemischte Art-Abt OL Ritter v. Rosenthal (2GebGesch, 1 FeldGesch)

TrA OA Dr. Hans Engel

total 14 Offz und 226 Mann

Kolonne Kamptz (aus Westen kommend)

ErsKp 3a Hptm Arnold

TrA Ass Dr. Max Westphal

ErsKp 4a Hptm dArrest

Lt v. Westerhage

Lt Funk

TrA SA Dr. Hellwig (LSO)

Zusammengesetzte Kp OL v. Stocki

9. (Geb.) Battr Hptm v. Kleist (4 Gesch)

TrA Ass Dr. Paul Wilde [46]

2/3 MG.Abt 2 (4 MG) Hptm Dürr

Teile FeldSigAbt Lt Karl Fürbringer

Total 15 Offz und 295 Mann

Verluste

Verw 14 Mann, 2 davon verstorben

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

VerbPlatz Gefechtsfeld Narudas47

Gefechtsspange „Nurudas“ zur Südwestafrika-Denkmünze-

Durch A.K.O. vom 11.11.1908 in „Narudas“ umbenannt.48

Gefecht bei Keidorus 27./28.6.1905

Am 27.6.05 wurde die 1. EtappKp und die 9/2 unter Hptm Pichler bei Keidorus von ca 350 Hottentotten unter Cornelius angegriffen. Die Truppe mußte sich, da nur 68 Mann stark. zurückziehen. Maj Gräser zog die unten aufgeführten Kräfte heran, griff die Stellungen des Cornelius am 28.6. erneut an und zwang diesen zum Rückzug.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsskizze Keidorus 27./28.6.190549

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gräser

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Pichler50

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

v. Zwehl51

Det-Fhr Hptm Pichler / Maj Gräser

9/2 OL Ritter u. Edler v. Rosenthal

TrA SA Dr. Hermann Althans (LSO)

10/2 Hptm v. Zwehl

TrA Ass Paul Wolf

1.EtappKp Hptm Pichler

TrA Ass Dr. Carl Horn

1/2 1. Battr. Lt Bender

1/2 9. Battr.OL Barack

TrA Ass Dr. Paul Wilde

1/3 MG-Abt 2 Lt Degenkolb

Stärke 200 Mann

Gegner ca 350 Mann (Cornelius)

Verluste

5 Tote (Hptm Pichler, Ass Dr. Horn)

10 Verwundete

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsspange „Karas-Berge“ zur Südwestafrika-Denkmünze52

Diese Gefechtsspange deckt mehrere Einzelgefechte in dem Gebiet ab, so auch Keidorus.

Gefecht bei Nubib 13.9.1905

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gefechtsskizze Nubib 13.9.190553

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meister

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Rahn, Walter: Sanitätsdienst der Schutztruppe für Südwestafrika während der großen Aufstaände 1904-1907 und der Kalahari-Expedition 1908, Beiträge zur deutschen Kolonialgeschichte, Bd 9,1997

2 Walter Rahn (1920.2015), Generalapotheker a.D.

3 Siehe Literaturnachweis

4 Oberstabsarzt Dr. Emil Steudel, KWA 1227, DOA 1891-1893, ab 1901 im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt

5 Olpp, G. Hervorragende Tropenärzte in Wort und Bild, München 1932, Emil Steudel S. 384

6 OSA Dr. Steudel, Die Beurteilung der Tropendiensttauglichkeit bei Offizieren und Mannschaften, Archiv für Schiffs- und Tropenhygiene 1908, Band 12, Nr. 3

7 Bild Olpp

8 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

9 Bilder Berg, Metzke, Sedlmayr Archiv des Autors; Bild Schian: Dincklage-Campe Frhr. von, Friedrich: Deutsche Reiter in Südwest.o.Jg; Bilder Duden, Stempel Wikipedia

10 Siehe FLAZ, KrSammSt und VerwSammSt

11 Siehe Der Marine-Sanitätsdienst in Südwestafrika

12 Die Bezeichnungen Feldlazarett Nr. 2 und 3 entsprechen den FLAZ VIII und IV; diese falsche Bezeichnung findet sich auch im Generalstabsbericht

13 Gegensätzliche zeitliche Angaben im Sanitätsbericht

14 Keine Details im Sanitätsbericht

15 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

16 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika , 2. Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906; hier Gefechtskalender

17 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

18 siehe Truppenärzte im Gefecht

19 Dincklage-Campe Frhr. von, Friedrich: Deutsche Reiter in Südwest.o.Jg, hier: Dr. Philates Kuhn, Sanitätsdienst im Gefecht von Otjihinamaparero, S. 212

20 Großer Generalstab II:S.52/53 und S.239-241

21 Ortenberg, Heinz von: Aus dem Tagebuch eines Arztes, Berlin 1907

22 Sanitätsbericht: hier S. 13 v. Oettingen, Studien auf dem Gebiete des Kriegs-Sanitätswesens im russisch-japanischen Krieg 1904/05, ohne Verlag, ohne Jahrgang

23 Ruckert, Reinhard : Sanitätsdienst des Truppenarztes mit Berücksichtigung von Fußexpeditionen im Feldzuge gegen die Hottentotten, Deutsche Militärärztliche Zeitschrift, 1908, S. 237-263

24 Ruckert, Reinhard : Sanitätsdienst des Truppenarztes mit Berücksichtigung von Fußexpeditionen im Feldzuge gegen die Hottentotten, Deutsche Militärärztliche Zeitschrift, 1908, S. 237-263

25 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

26 Bild Hermann Historica

27 Axis History Forum - Battle of Hamakiri 1904

28 Karte Großer Generalstab: Die Kämpe der deutschen Truppen in Südwestafrika, 1: Der Feldzug gegen die Herero, Berlin 1906, Bilder Trotha, Schian Archiv des Autors

29 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

30 Bilder Privatsammlungen, Archiv des Autors

31 Bilder Privatsammlungen, Archiv des Autors

32 Bilder Privatsammlungen, Archiv des Autors

33 Bilder Privatsammlungen, Archiv des Autors

34 Bild Dincklage-Campe Frhr. von, Friedrich: Deutsche Reiter in Südwest.o.Jg, S. 311

35 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika , 2. Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906

36 Bilder Meister, v. Nauendorff, Richard: Kolbe, Paul: Unsere Helden in Südwestafrika, Leipzig 1907

37 Nuhn, Walter: Feind überall, Bernard&Graefe 2000

38 Bild Archiv des Autors

39 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika, 1: Der Feldzug gegen die Herero, Berlin 1906

40 Bild: Kolbe, Paul: Unsere Helden in Südwestafrika, Leipzig 1907

41 Dincklage-Campe Frhr. von, Friedrich: Deutsche Reiter in Südwest.o.Jg, S.146 ff

42 OLzS Carl Schneider gehörte zum Ersatzpersonal für das Landungskorps S.M.S. „Habicht“

43 Bilder Privatsammlungen, Archiv des Autors

44 Dincklage-Campe Frhr. von, Friedrich: Deutsche Reiter in Südwest.o.Jg

45 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika , 2. Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906

46 Sanitätsbericht über die Kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika während des Herero- und Hottentottenaufstandes für die Zeit vom 1.1.1904-31.3.1907. Bearbeitet im Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, Erster Band, Administrativer Teil, Mittler 1909

47 Bild Nuhn, Walter: Feind Überall, Bernard&Graefe 2000

48 Klietmann, Kurt-Gerhard: Deutsche Auszeichnungen, Berlin 1971

49 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika , 2. Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906

50 Bilder Privatsammlungen

51 Bilder Gräser, Pichler, v. Zwehl: Kolbe, Paul: Unsere Helden in Südwestafrika, Leipzig 1907

52 Bild Archiv des Autors

53 Großer Generalstab: Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika, 2. Der Hottentottenkrieg, Berlin 1906

Ende der Leseprobe aus 179 Seiten

Details

Titel
Der Sanitätsdienst in Südwestafrika
Untertitel
Eine historische Darstellung der Jahre 1894-1915
Autor
Jahr
2020
Seiten
179
Katalognummer
V513543
ISBN (eBook)
9783346122346
ISBN (Buch)
9783346122353
Sprache
Deutsch
Schlagworte
sanitätsdienst, südwestafrika, eine, darstellung, jahre
Arbeit zitieren
Dr. Martin Husen (Autor:in), 2020, Der Sanitätsdienst in Südwestafrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513543

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