Der Ursprung der Portfoliomethode liegt im finanzwirtschaftlichen Anlagebereich. In der Portfolio-Selection-Theorie werden die finanziellen Ressourcen des Anlegers auf die unterschiedlichen zur Wahl stehenden Anlageobjekte aufgeteilt. Da sich die verschiedenen Anlageformen wie Wertpapiere, Sachgegenstände, Immobilien oder Aktien durch unterschiedlich hohe Ertragschancen und Risiken auszeichnen, gilt es, ein auf diese zwei Steuerungsdimensionen optimal abgestimmtes Portfolio zusammenzustellen. Nach der Markowitz-Regel wird diejenige Kombination von Vermögenswerten angestrebt, die bei gegebenem Risiko den Ertrag maximiert oder bei gegebenem Ertrag das Risiko minimiert.
In abgewandelter Form kann das Konzept auf verschiedene Bereiche des strategischen Managements übertragen werden: ob im Produkt-Absatzmarktbereich, dem Beschaffungs- oder Personalbereich, im Bereich des Auslandsgeschäfts oder im Technologiemanagement - es gibt heute eine Reihe von Portfoliomethoden. Eine Übersicht liefert Tabelle 1 im Anhang (S. 16). Da die Anwendung der Portfoliomethode im strategischen Management im Produkt-Absatzmarktbereich am stärksten verbreitet ist, beschränkt sich die Darstellung und Analyse in der vorliegenden Arbeit auf die Gruppe absatzmarktorientierter Portfoliokonzepte.
Zunächst geht es um die gemeinsamen Merkmale und den grundsätzlichen Aufbau der Portfolios sowie die Einordnung des Instruments in den Kontext des strategischen Managements. Es folgt eine detaillierte Darstellung des Marktwachstums-Marktanteils-Portfolios und des Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolios mit jeweiligen Weiterentwicklungen der beiden Modelle. Der Grund dieser Auswahl liegt darin, dass es sich bei den beiden genannten Konzepten um die zuerst entwickelten Basismodelle handelt, die auch heute noch zu den beliebtesten Instrumenten im strategischen Management gehören. Gerade auf diesen zweiten Aspekt wird in der anschließenden Darstellung zur aktuellen Relevanz der Portfoliomethode in der Praxis eingegangen. Zu diesem Punkt werden auch zwei Praxisbeispiele vorgestellt. Abschließend erfolgt eine kritische Analyse der Portfoliomethode als solche und der dargestellten Konzepte im Besonderen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Portfoliomethode
- Gemeinsame Merkmale
- Allgemeiner Aufbau
- Einordnung des Instruments in das strategische Management
- Darstellung ausgewählter Modelle
- Das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio der Boston Consulting Group
- Theoretische Fundierung
- Aufbau des Konzepts
- Weiterentwicklung
- Das Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolio von McKinsey
- Theoretische Fundierung
- Aufbau des Konzepts
- Weiterentwicklung
- Das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio der Boston Consulting Group
- Praktische Relevanz und Beispiele
- Praktische Relevanz der Portfoliomethode
- Beispiele
- Kritische Analyse
- Allgemeine Bewertung der Portfoliomethode
- Spezielle Bewertung des Marktwachstums-Marktanteils-Portfolios
- Spezielle Bewertung des Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolios
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Portfoliomethode als Instrument im Rahmen des strategischen Managements. Ziel ist es, das Konzept der Portfoliomethode, ihren Aufbau und ihre praktische Relevanz darzustellen und zu analysieren.
- Gemeinsame Merkmale und Grundaufbau der Portfoliomethode
- Einordnung der Portfoliomethode in den Kontext des strategischen Managements
- Darstellung und Analyse von ausgewählten Portfoliomodellen, insbesondere das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio der Boston Consulting Group und das Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolio von McKinsey
- Praktische Relevanz und Anwendung der Portfoliomethode anhand von Beispielen
- Kritische Bewertung der Portfoliomethode und ihrer Stärken und Schwächen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Portfoliomethode, die ursprünglich im finanzwirtschaftlichen Anlagebereich ihren Ursprung hat. Sie erläutert, wie das Konzept auf verschiedene Bereiche des strategischen Managements übertragen werden kann.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den gemeinsamen Merkmalen und dem grundsätzlichen Aufbau von strategischen Portfoliomodellen. Es wird hervorgehoben, dass allen Modellen eine Gesamtsicht des Unternehmens und die Ausrichtung an einem längerfristigen Erfolgsbegriff zugrunde liegen.
Kapitel drei konzentriert sich auf die Darstellung und Analyse ausgewählter Portfoliomodelle. Es werden sowohl das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio der Boston Consulting Group als auch das Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolio von McKinsey detailliert beschrieben, einschließlich ihrer theoretischen Fundierung, des Aufbaus und der Weiterentwicklungen.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der praktischen Relevanz der Portfoliomethode und stellt zwei Praxisbeispiele vor. Es zeigt, wie die Portfoliomethode in der Praxis eingesetzt werden kann und welche Vorteile sie bietet.
Kapitel fünf bietet eine kritische Analyse der Portfoliomethode. Es werden sowohl allgemeine Bewertungen als auch spezifische Bewertungen der beiden zuvor dargestellten Modelle vorgenommen.
Schlüsselwörter
Portfoliomethode, strategisches Management, Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio, Boston Consulting Group, Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteils-Portfolio, McKinsey, Praxisrelevanz, kritische Analyse, Erfolgsobjekte, Umweltdimension, Unternehmensdimension, Normstrategievorschläge, strategische Geschäftseinheiten
- Citar trabajo
- Nicolas Pinkwart (Autor), 2005, Die Portfoliomethode im strategischen Management, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51362