Bei dieser Masterarbeit geht es darum, den Professionalisierungsprozess des bildenden Künstlers Kurt Schwitters im Bereich der Typographie zu verdeutlichen. Inwieweit kann der Avantgarde-Künstler Kurt Schwitters in das Berufsfeld des Typographen eingeordnet werden? Diese Leitfrage soll in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden. Der Zeitraum von 1923 bis 1933 wird betrachtet, da Kurt Schwitters sich in dieser Zeit intensiv mit Typographie befasst hat. Die Jahreszahl 1933 steht symbolisch für die Machtergreifung der Nationalsozialisten, deren Einfluss schon Jahre davor spürbar war und dazu führte, dass der Wirkungskreis des Künstlers und seiner Kollegen zunehmend eingeschränkt wurde.
Ausschlaggebend für die Idee zu dieser Arbeit war zunächst die Beobachtung, dass es wenige detaillierte Abhandlungen über die typographischen Arbeiten von Kurt Schwitters gibt. Resultierend aus der These, dass Typographie ein Handwerk ist, das früher den Schriftsetzern und Buchdruckern vorbehalten war und seit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert von Künstlern entdeckt und professionalisiert wurde, stellt sich die Frage, ob ihre typographischen Arbeiten als Kunst zu werten, oder ob sie den handwerklichen Maßstäben der Typographen unterzuordnen sind. Ziel der Arbeit ist es, das typographische Werk von Schwitters in den Kontext der Neuen Typographie zu stellen. Es gilt zu untersuchen, inwieweit die typographische Tätigkeit von Schwitters oder den anderen Künstlern, die sich mit Neuer Typographie befasst haben, in das Berufsbild des Gebrauchsgrafikers einzuordnen ist.
Als Methode wird die typographische Analyse der drucktechnischen Werke von Kurt Schwitters gewählt. Exemplarisch wurden seine MERZ-Hefte untersucht, deren Gestaltung in vier Phasen zu unterteilen sind und den Weg zur Professionalisierung des Künstlers auf dem Gebiet der Typographie markieren. Die Untersuchung folgt der Maxime, den Umschlag und zwei Seiten jedes einzelnen Heftes zu beschreiben, die relevanten Inhalte zu nennen und am Ende eine Gegenüberstellung von Aussagen aus Lehrbüchern der Zeit zu realisieren. Weiterhin wird eine markante Schrift analysiert, die Kurt Schwitters in den späteren Jahren für seine Auftragsarbeiten benutzt hatte und für unterschiedliche Produkte einsetzte. Beide Aspekte dienen dazu, den Dualismus von Künstlern und Fachleuten zu verdeutlichen und eine Grundlage zu späteren Fachdiskussion über die Neue Typographie vorzubereiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Kunst und Werbegestaltung
- Kurt Schwitters und Werbegestaltung
- MERZ-Typographie
- Eigenproduktionen
- Dadaistische Phase
- Erste konstruktivistische Phase
- Experimentelle Phase
- Zweite konstruktivistische Phase
- Geometrische Schrift in den Auftragsarbeiten
- Dammerstocksiedlung
- Städtische Bühnen Hannover
- Eigenproduktionen
- Neue Typographie
- Die Grotesk-Schrift
- Die Asymmetrie
- Rezeption der Neuen Typographie
- Avantgarde
- Gebrauchsgraphiker
- Werbefachleute
- Buchdrucker
- Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Professionalisierungsprozess des Künstlers Kurt Schwitters im Bereich der Typographie zwischen 1923 und 1933. Die zentrale Frage ist, inwieweit Schwitters, ein Avantgarde-Künstler, in das Berufsfeld des Typographen eingeordnet werden kann. Die Arbeit analysiert seine typographischen Arbeiten im Kontext der Neuen Typographie und beleuchtet die Einordnung seiner Tätigkeit in das Berufsbild des Gebrauchsgrafikers.
- Professionalisierung von Kurt Schwitters als Typograph
- Einordnung von Schwitters' Werk in die Neue Typographie
- Analyse der typographischen Gestaltungselemente in Schwitters' MERZ-Heften
- Vergleich von Schwitters' Arbeiten mit zeitgenössischen Lehrbüchern der Typographie
- Rezeption der Neuen Typographie durch verschiedene Berufsgruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Masterarbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage: Inwieweit lässt sich der Avantgarde-Künstler Kurt Schwitters in das Berufsfeld des Typographen einordnen? Der Fokus liegt auf den Jahren 1923 bis 1933, in denen Schwitters intensiv mit Typographie arbeitete. Die Arbeit untersucht die Typographie als Handwerk, das von Künstlern im 20. Jahrhundert entdeckt und professionalisiert wurde, und fragt nach der Einordnung von Schwitters' Arbeiten als Kunst oder Handwerk. Die Methode beinhaltet eine typographische Analyse der MERZ-Hefte, unter Berücksichtigung von Schriften, Satzspiegel, Formaten und Farben, sowie einen Vergleich mit zeitgenössischen Lehrbüchern.
Forschungsstand: Dieses Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu Kurt Schwitters' Leben und Werk, insbesondere zu seinen typographischen Arbeiten. Es werden verschiedene Publikationen und Ausstellungen erwähnt, die sich mit Schwitters' Typographie befassen, von frühen Monografien bis hin zu neueren Katalogen und Aufsätzen. Der Forschungsstand zeigt eine zunehmende Auseinandersetzung mit Schwitters' typographischem Werk, wobei jedoch eine detaillierte Analyse seiner typographischen Arbeiten noch aussteht.
Kunst und Werbegestaltung: (Annahme: Dieses Kapitel beschreibt den Kontext der Kunst und Werbegestaltung in der Zeit, in der Schwitters wirkte. Eine detaillierte Zusammenfassung bedarf der Kenntnis des Originaltextes.) Dieses Kapitel würde den künstlerischen und wirtschaftlichen Kontext der Zeit beleuchten, in dem Schwitters seine Werbegrafiken schuf. Es wird die Wechselwirkung zwischen künstlerischer Avantgarde und kommerziellen Anforderungen untersucht. Wahrscheinlich werden hier Stile, Trends und die Rolle der Werbung in der Gesellschaft diskutiert, um das Schaffen von Schwitters besser einzuordnen.
Kurt Schwitters und Werbegestaltung: (Annahme: Dieses Kapitel fokussiert auf Schwitters' Rolle innerhalb der Werbegestaltung. Eine detaillierte Zusammenfassung bedarf der Kenntnis des Originaltextes.) Der Abschnitt wird Schwitters' direkten Beitrag zur Werbegestaltung behandeln. Seine Mitgliedschaft und Rolle im "Ring neuer Werbegestalter" würde hier vermutlich eine zentrale Rolle spielen. Es wird die Analyse seiner Auftragsarbeiten und deren Gestaltungsprinzipien beinhalten, die dann mit den theoretischen Überlegungen seiner Zeit verglichen werden.
MERZ-Typographie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der MERZ-Typographie in vier Phasen: dadaistische, erste konstruktivistische, experimentelle und zweite konstruktivistische Phase. Es analysiert die Entwicklung von Schwitters' typographischem Stil und seine Experimente mit Schrift, Satzspiegel, Formaten und Farben. Der Einfluss der jeweiligen künstlerischen Strömungen wird erläutert und die Entwicklung von Schwitters' professioneller Herangehensweise an die Typographie wird nachvollzogen. Die Einordnung der Auftragsarbeiten für Projekte wie die Dammerstocksiedlung und die Städtischen Bühnen Hannover wird ebenfalls beleuchtet.
Neue Typographie: Dieses Kapitel untersucht Schwitters' Auseinandersetzung mit der Neuen Typographie. Es konzentriert sich auf die Rolle der Grotesk-Schrift und die Verwendung von Asymmetrie in seinen Arbeiten. Die Analyse zeigt, wie Schwitters die Prinzipien der Neuen Typographie in seine eigene Gestaltungssprache integrierte und wie er sie weiterentwickelte. Der Einfluss der Neuen Typographie auf sein typografisches Werk wird herausgearbeitet und mit Beispielen belegt.
Rezeption der Neuen Typographie: Dieses Kapitel beleuchtet die Rezeption der Neuen Typographie in verschiedenen Berufsgruppen, wie Avantgarde-Künstlern, Gebrauchsgrafikern, Werbefachleuten und Buchdruckern. Es wird die unterschiedliche Bewertung und Akzeptanz der Neuen Typographie durch diese Gruppen analysiert und durch Beispiele aus zeitgenössischen Publikationen illustriert, wobei die kritischen Stimmen sowie die positive Aufnahme der neuen Stilmittel betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Kurt Schwitters, Typographie, Neue Typographie, Werbegestaltung, Merz, Avantgarde, Gebrauchsgrafik, Grotesk-Schrift, Asymmetrie, Professionalisierung, Drucktechnik, MERZ-Hefte, Ring neuer Werbegestalter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Kurt Schwitters und die Typographie
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Professionalisierungsprozess des Künstlers Kurt Schwitters im Bereich der Typographie zwischen 1923 und 1933. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Schwitters, ein Avantgarde-Künstler, in das Berufsfeld des Typographen eingeordnet werden kann. Die Arbeit analysiert seine typografischen Arbeiten im Kontext der Neuen Typographie und beleuchtet die Einordnung seiner Tätigkeit in das Berufsbild des Gebrauchsgrafikers.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit lässt sich der Avantgarde-Künstler Kurt Schwitters in das Berufsfeld des Typographen einordnen? Zusätzliche Fragen betreffen die Einordnung von Schwitters' Werk in die Neue Typographie, die Analyse der typografischen Gestaltungselemente in seinen MERZ-Heften, den Vergleich seiner Arbeiten mit zeitgenössischen Lehrbüchern und die Rezeption der Neuen Typographie durch verschiedene Berufsgruppen.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine typographische Analyse der MERZ-Hefte, unter Berücksichtigung von Schriften, Satzspiegel, Formaten und Farben. Ein Vergleich mit zeitgenössischen Lehrbüchern der Typographie dient der Einordnung von Schwitters' Arbeit im Kontext der Professionalisierung der Typographie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Forschungsstand, Kunst und Werbegestaltung, Kurt Schwitters und Werbegestaltung, MERZ-Typographie (mit Unterkapiteln zu den verschiedenen Phasen und Auftragsarbeiten), Neue Typographie, Rezeption der Neuen Typographie und Resumé.
Welche Aspekte der MERZ-Typographie werden untersucht?
Die Entwicklung der MERZ-Typographie wird in vier Phasen analysiert: dadaistische, erste konstruktivistische, experimentelle und zweite konstruktivistische Phase. Die Analyse umfasst die Entwicklung von Schwitters' typografischem Stil, seine Experimente mit Schrift, Satzspiegel, Formaten und Farben, sowie den Einfluss der jeweiligen künstlerischen Strömungen. Die Auftragsarbeiten für Projekte wie die Dammerstocksiedlung und die Städtischen Bühnen Hannover werden ebenfalls beleuchtet.
Wie wird die Neue Typographie behandelt?
Die Arbeit untersucht Schwitters' Auseinandersetzung mit der Neuen Typographie, insbesondere die Rolle der Grotesk-Schrift und die Verwendung von Asymmetrie. Es wird analysiert, wie Schwitters die Prinzipien der Neuen Typographie in seine eigene Gestaltungssprache integrierte und weiterentwickelte.
Wie wird die Rezeption der Neuen Typographie dargestellt?
Die Rezeption der Neuen Typographie wird anhand verschiedener Berufsgruppen (Avantgarde-Künstler, Gebrauchsgrafiker, Werbefachleute, Buchdrucker) analysiert. Die unterschiedliche Bewertung und Akzeptanz der Neuen Typographie durch diese Gruppen wird durch Beispiele aus zeitgenössischen Publikationen illustriert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kurt Schwitters, Typographie, Neue Typographie, Werbegestaltung, Merz, Avantgarde, Gebrauchsgrafik, Grotesk-Schrift, Asymmetrie, Professionalisierung, Drucktechnik, MERZ-Hefte, Ring neuer Werbegestalter.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Publikationen und Ausstellungen, die sich mit Schwitters' Typographie befassen, von frühen Monografien bis hin zu neueren Katalogen und Aufsätzen (genaue Quellenangaben finden sich im Literaturverzeichnis der vollständigen Arbeit).
Welchen Zeitraum umfasst die Analyse?
Die Analyse konzentriert sich auf den Zeitraum zwischen 1923 und 1933, in dem Schwitters intensiv mit Typographie arbeitete.
- Citar trabajo
- Christiane Reinsch (Autor), 2017, MERZ Typographie. Kurt Schwitters werbegraphische Arbeiten von 1923 bis 1933, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513982