Diese Arbeit untersucht, wie sich die außenpolitische Machtbalance zwischen Exekutive und Legislative im Checks and Balances-System der USA durch die Ereignisse des 11. September 2001 verändert hat. Der Veränderungsprozess der Machtbalance soll durch die Bürokratietheorie erklärt werden, welche die Verhandlungsprozesse zwischen Politikern, Ministerien und Institutionen analysiert. Das Konzept der Imperial Presidency von Schlesinger soll nach definierten Kriterien untersuchen, ob Bush sein Wahlkampfziel, die Ausweitung der präsidentiellen Autorität, erreicht hat, was ebenfalls eine veränderte Machtbalance zur Folge hätte.
Die Ereignisse innerhalb der ersten zwei Jahre seiner Regentschaft sind turbulent: die Anschläge auf das World Trade Center in New York, der Einmarsch amerikanischer Truppen in Afghanistan, die Suche nach Osama bin Laden und der Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein. Bis heute gilt die Bush-Administration als eine der umstrittensten und undurchsichtigsten, besonders hinsichtlich ihrer außenpolitischen Entscheidungen. Allgemein gilt das außenpolitische System der Vereinigten Staaten als sehr komplex und verfügt über eine hohe Anzahl individueller und institutioneller Einflusskanäle. Grundlage dieses Systems, einer der ältesten bestehenden Demokratien, ist die 1787 verabschiedete Verfassung. In dieser werden die außenpolitischen Aufgaben den drei Gewalten zugewiesen, sodass durch das verzweigte System eine Dependenz zwischen Exekutive, Legislative und Judikative im außenpolitischen Prozess entsteht, in der sowohl die ausführende als auch die gesetzgebende Gewalt sich von Beginn an um die Vormacht in der Außenpolitik duellieren. Durch diesen Konflikt ist eine Machtbalance zwischen der Exekutive um den Präsidenten und der Legislative um Senat und Repräsentantenhaus entstanden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER RAHMEN
- DIE BÜROKRATIETHEORIE IN DER AUßENPOLITIKANALYSE
- IMPERIAL PRESIDENCY – ARTHUR M. SCHLESINGER (1973)
- METHODIK
- FALLSTUDIE UND KONGRUENZANALYSE
- ZIEL DER METHODIK
- THE UNITED STATES CONSTITUTION 1787, CHECKS AND BALANCES-SYSTEM UND DIE AMERIKANISCHE AUBENPOLITIK
- DIE AUBENPOLITIK DER BUSH-REGIERUNG: 09/01 - 05/03
- UMSTRITTENE WAHL & DEFENSIVE AUBENPOLITIK
- PHASE 1: WAR ON TERRORISM: OPERATION ENDURING FREEDOM
- Überblick
- Anwendung des theoretischen Rahmens
- Entwicklung der Machtbalance
- PHASE 2: AXIS OF EVIL, BUSH-DOCTRINE & IRAQ-RESOLUTION
- Überblick
- Anwendung des theoretischen Rahmens
- Entwicklung der Machtbalance
- PHASE 3: OPERATION IRAQI FREEDOM – MISSION ACCOMPLISHED (?)
- Überblick
- Anwendung des theoretischen Rahmens
- Entwicklung der Machtbalance
- FAZIT – EINE VERSCHOBENE MACHTBALANCE?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen der Ereignisse des 11. September 2001 auf die außenpolitische Machtbalance im amerikanischen Checks and Balances-System. Sie analysiert die Veränderungen im Verhältnis zwischen Exekutive und Legislative im Kontext der Bush-Administration und der „War on Terrorism“-Strategie.
- Die Auswirkungen der „War on Terrorism“-Strategie auf die Machtbalance zwischen Exekutive und Legislative
- Die Anwendung der Bürokratietheorie und des Konzeptes der „Imperial Presidency“ auf die amerikanische Außenpolitik nach 9/11
- Die Rolle der Verfassung und des Checks and Balances-Systems in der amerikanischen Außenpolitik
- Die Analyse der Veränderungen der Machtbalance in den drei Phasen der Bush-Administration im Zusammenhang mit dem „War on Terrorism“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und führt in die Thematik der amerikanischen Außenpolitik nach 9/11 ein. Der theoretische Rahmen definiert die Bürokratietheorie und das Konzept der „Imperial Presidency“ als Analyseinstrumente. Die Methodik erklärt die Anwendung der Kongruenzanalyse für die Analyse der Machtbalance. Das vierte Kapitel stellt die Verfassung und das Checks and Balances-System in den Kontext der amerikanischen Außenpolitik. Die Kapitel 5.2 bis 5.4 analysieren die drei Phasen der „War on Terrorism“-Strategie der Bush-Administration im Hinblick auf die Machtbalance zwischen Exekutive und Legislative.
Schlüsselwörter
Amerikanische Außenpolitik, 9/11, Machtbalance, Checks and Balances, Bürokratietheorie, Imperial Presidency, War on Terrorism, Afghanistan-Resolution, Irak-Resolution, Bush-Administration, Kongruenzanalyse, Verfassung.
- Quote paper
- Jan Helmes (Author), 2019, Die amerikanische Außenpolitik nach 9/11. Eine Verschiebung der Machtbalance im Checks and Balances-System, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514348